Die Herbstausstellung der Gopho – Gallery of Photography & Contemporary Art, zeigt Schwarz/Weiß Fotografien aus dem Englischen Garten, dem lebendigen Schwabing der 70er Jahre und von anderen kreativen Foto- und Drehorten.
Michael Friedel arbeitet als Fotograf seit 1954. Im gleichen Jahr gewann er den Photokina-Preis in Köln. Seine Fotografien von Sophia Loren aus dem Jahr 1955 und Elvis Presley aus dem Jahr 1966 sind auf dem Titelbild des STERN Magazins und des SPIEGELs publiziert. Zudem arbeitete Michael Friedel sieben Jahre, von 1962 bis 1968, für das STERN Magazin, danach als freier Fotograf für STERN, GEO und andere große internationale Magazine.
In Laufe seiner Karriere hat Michael Friedel mehr als 100 Länder besucht und dort fotografiert, u.a. über einen Zeitraum von zwei Jahren Naturvölker auf fünf Kontinenten für ein GEO-Buchprojekt.
Viele fotografische Themen waren sozio-kulturell und politisch orientiert. Michael Friedel war destination Scout für Lufthansa, Condor und LTU. Er fokussierte sich auf touristische Länder wie die Malediven, Mauritius, Seychellen, Mexiko und die Dominikanische Republik und machte so nicht nur diese Orte weltbekannt, sondern erlangte durch seine Fotobücher, die in vielen Sprachen publiziert wurden, selbst große Berühmtheit.
Ein Präsident der Malediven hat im Internet geschrieben: “Michael Friedel hat die Malediven auf die touristische Weltkarte gebracht” Friedels Fotografien sind in Ausstellungen weltweit zu sehen, auf den Malediven ist sogar eine Briefmarkenserie (1978) mit seinen Motiven erschienen. Diese Serie ist auch in der Ausstellung zu sehen.
„Er ist einer der großen Fotografen der Bundesrepublik, aber immer weltweit unterwegs gewesen. Seine Reportagen waren stilprägend“, so kündigte Hofs Kulturamtsleiter Peter Nürmberger die Ausstellung in der Freiheitshalle an. „Fassbinder, Schygulla, Ballhaus“ lautet der Titel der Ausstellung. Rainer Werner Fassbinder, Hanna Schygulla und Michael Ballhaus stehen im Mittelpunkt. Ein halbes Jahrhundert sind die Aufnahmen aus den siebziger Jahren alt. Was macht sie für uns heutige Menschen so interessant? Zunächst ist da natürlich die Qualität der Fotografien von Michael Friedel. Aber Nürmberger will mehr zeigen: „Die Auswahl für Hof setzt noch woanders an. Es geht um den Bezug zum Kino, was für Hof als Festivalort besonders interessant ist.“ Fassbinder war selbstverständlich auch bei den Internationalen Hofer Filmtagen. Wie die anderen prägenden Persönlichkeiten des Neuen Deutschen Films durfte er nicht fehlen, wenngleich er hier mehr durch Anekdotisches wie den Rauswurf aus dem Hotel und das böse Zitat „Hof bleibt doof, da helfen keine Filme“ in Erinnerung geblieben ist. Weltweit dürfte er der bekannteste deutsche Regisseur sein, der bis heute die Filmästhetik prägt.