Eine der medizinischen Einsatzmöglichkeiten funktioniert in Verbindung mit dem iPod. Das kleine Hightech-Gerät iPod wird in Verbindung mit einer Kamera in einem Pilotprojekt bei orthopädischen Eingriffen wie Hüft- und Knieoperationen eingesetzt.
Der iPod dient dabei als Kontrollinstrument und zeigt in Millisekunden an, ob Position und Beinlänge bei dem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks richtig sind oder ob bei Knieoperationen der Schnitt richtig angesetzt wird.
Für diese Operationen steckt der iPod in einer sterilen Hülle und ist mit einem Taststab verbunden, in dem kleine Antennenkugeln stecken. Eine Infrarotkamera in der Nähe des OP-Tisches kann über dieses Kugeln den iPod orten. Hält man den Stab des iPods an die Stelle, wo das Gelenk eingepasst werden soll, wird die Stelle digitalisiert und die Daten an das Kamerasystem übertragen. Nur wenige Millisekunden später gehen die Daten wieder an den iPod. Damit wird die komplizierte Navigationstechnik, die bisher angewendet wurde, wesentlich vereinfacht und der Nutzer hat selbst alles direkt im Blick, ohne sich nach einem Monitor umdrehen zu müssen.
Entwickelt wurde das System zusammen mit der Klinik, die es seit einigen Monaten einsetzt. Die Software hat ein Hersteller für Navigationsgeräte entwickelt. Ein Vorteil des iPod sind vor allem die leichte Bedienbarkeit und die geringe Größe im Verhältnis zu normalen Rechnern und Monitoren. Da alles über W-Lan funktioniert, fallen auch die Stolperfallen im Operationssaal weg. Wesentlich ist bei der iPod Variante auch, dass sie um ein vielfaches billiger ist als bisherige Computersysteme.
Jetzt wird es wohl bald im OP nicht nur heißen: „Schwester, Tupfer bitte“, sondern auch „Schwester, den iPod bitte“ – und den nicht, weil der Chirurg während der Operation ein wenig Musik zur Entspannung hören will.
Gelesen bei Prophoto
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