Die H4D-60 ist das erste Modell einer neuen H4D-Serie. Sie ist mit einem 60-Megapixel-Mittelformatsensor ausgestattetund soll 35-mm-Fotografen für den Qualitätssprung ins Mittelformat animieren. Die H4D wird im Bundle mit der neuen Bildbearbeitungs-Software Phocus 2.0 gliefert. Besonders stolz ist man bei Hasselblad auf die True Focus und Absolute Position Lock Teechnologie, die korrekte Scharfstellung über das gesamte Bildfeld ermöglicht.
„Ohne Multi-Point-Autofokus kann eine typische Multifokuskamera den Fokus nur korrekt an einem Objekt messen, das sich im Bildmittelpunkt befindet. Wenn ein Fotograf ein Objekt außerhalb des Mittenbereichs fokussieren möchte, muss er den Fokus auf dieses Objekt richten und anschließend erneut das Bild zusammenstellen. Besonders bei kurzen Abständen bewirkt diese Neukomposition Fokusfehler, da die Ebene der Fokusschärfe der Kamerabewegung senkrecht zur Linsenachse folgt“, so Hasselblad. Die traditionelle Lösung für die meisten DSLR-Systeme war es, die Kamera mit einem Multi-Point-AFSensor auszustatten. Solche Sensoren ermöglichen es dem Fotografen, für ein außermittiges Objekt einen Fokuspunkt außerhalb der Bildmitte festzulegen, der dann korrekt fokussiert wird. Laut Hasselblad seien derartige Multi-Point-AF-Lösungen im praktischen Einsatz jedoch häufig aufwändig und unflexibel. Bei Kameras mit Sensoren, die größer sind als APS-Sensoren, sei der Begriff „Multi-Point-Autofokus“ aber etwas irreführend. Wegen der physischen Beschaffenheit einer SLR-Kamera sind die angebotenen außermittigen Fokuspunkte alle relativ nahe am Bildmittelpunkt gruppiert. Um den Fokus außerhalb dieses Mittenbereichs einzustellen, muss der Fotograf nach wie vor zunächst fokussieren und anschließend die Kamera zur Neuausrichtung bewegen, wobei ein Fokusverlust entsteht. Um dieses Problem zu umgehen, hat Hasselblad die Gierraten-Sensortechnologie eingesetzt, wobei die Winkelgeschwindigkeit auf innovative Weise gemessen wird. Der dazu eingesetzte, neue Absolute-Position-Lock-(APL)-Prozessor bildert dabei die Vorausetzung für die True-Focus-Funktion. Er registriert bei jeder Neukomposition die Kamerabewegung und verwendet anschließend diese exakten Messwerte, um die erforderliche Fokusanpassung zu berechnen. Dabei führt er die erforderlichen Fokuskorrekturen so schnell aus, dass keine Auslöseverzögerung auftritt. Die Firmware der H4D optimiert dann den den Schärfepunkt unter Verwendung des präzisen Datenabfragesystems, mit dem alle HC/HCD-Objektive ausgestattet sind.
Die True Focus Funktion kann so verwendet werden, dass sie entweder bei halb gedrücktem Auslöser ausgeführt wird. Der Anwender kann sie aber auch über eine Taste, die für die
Ausführung der AF-Funktion programmiert wird, wenn sich die Kamera im manuellen Fokusmodus befindet. Diese erste Ausführung von True Fokus korrigiert nur die horizontale und vertikale Kamerapositionierung und korrigiert nicht Fokusverschiebungen, die sich aus größeren seitlichen Bewegungen der Kamera bei der Neukomposition ergeben. Die True-Focus-Technologie und APL (beides zum Patent angemeldet) markieren einen wichtigen Meilenstein in der High-End-DSLR-Strategie von Hasselblad.
Verbesserte Software
Eine neue Benutzerschnittstelle in der mit gelieferten Software Phocus 2.0 vereinfacht den Lernprozess für die nachträgliche Bildbearbeitung. Hasselblad geht davon aus, dass ein typischer Profianwender sich in weniger als 15 Minuten damit zurecht findet und effektiv arbeiten kann. Der Funktionsumfang soll dabei dem von und die Werte für Geschwindigkeit, Funktionalität und Verwendbarkeit sollen dabei denen von Lightroom, Aperture und Capture One entsprechen.bekannt sind.