Die Konjunkturerwartung der Verbraucher erholt sich wieder und klettert mit einem Plus von 3 Punkten im Mai auf insgesamt 38,3 Punkte. Dennoch hat die Konjunktur im ersten Quartal 2015 an Dynamik verloren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten im Vergleich zur Vorperiode nur noch um 0,3 Prozent. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres waren es noch 0,7 Prozent. Sowohl die Industrieproduktion als auch die Auftragseingänge aus dem Ausland waren im März rückläufig. Die Unternehmen selbst sind laut ifo-Geschäftsklimaindex mit der aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden, für die künftigen Monate jedoch etwas skeptischer.
Im Gegensatz zur Konjunkturerwartung muss die Einkommenserwartung im Mai leichte Verluste hinnehmen. Der Indikator büßt 3,1 Punkte ein und weist nun 52,0 Zähler auf. Den Höchstwert seit der Wiedervereinigung aus dem Vormonat kann der Indikator somit nicht ganz behaupten.
Die Anschaffungsneigung kompensiert im Mai ihre Verluste aus dem Vormonat nahezu vollständig. Der Indikator gewinnt 4,3 Punkte hinzu und weist nun 62,6 Zähler auf. Er bleibt damit knapp unter seinem historischen Höchststand von 64,4 Punkten im Oktober 2006. Der Trend zeigt weiterhin nach oben.
Die anhaltend gute Beschäftigungslage, gute Einkommenszuwächse sowie die niedrige Inflationsrate stützen die Konsumneigung nachhaltig. Von der hohen Konsumfreude kann derzeit vor allem der Einzelhandel profitieren. So stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die realen Einzelhandelsumsätze in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 3,6 Prozent.
Das Konsumklima setzt in Deutschland seinen moderaten Aufwärtstrend fort. Für Juni 2015 prognostiziert der Gesamtindikator 10,2 Punkte nach 10,1 Zählern im Mai. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2001. Damals stand er bei 11,0 Punkten.