Nordkanalstraße, 2020 © Robin Hinsch, SHMH
Der Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie des Jahres 2020 geht an den Fotografen Robin Hinsch. In der Jurysitzung zum gemeinsam von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) vergebenen Fotopreises wurde Robin Hinschs Projekt „Der Mechanismus“ unter fast 100 Bewerbungen ausgewählt. Der Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie besteht aus einem Arbeitsstipendium in Höhe von 8.000 Euro und ist im Herbst 2018 erstmals ausgeschrieben worden.
Das künstlerisch-dokumentarische Foto-Projekt des international tätigen Fotografen wird die aktuellen städtebaulichen Veränderungen im Ostteil der Hansestadt thematisieren und soll bis zum Sommer 2020 realisiert werden. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der hohen Signifikanz der Projektidee für die Dokumentation aktueller Prozesse der Stadtentwicklung und mit der besonderen atmosphärischen Qualität von Hinschs bisherigen Arbeiten.
Heizkraftwerk Bille, Bullerdeich, 2020 © Robin Hinsch, SHMH
Den Ausgangspunkt von Robin Hinschs Projektidee, die bis zum Sommer 2020 realisiert wird, bildet das Stadtgebiet im Hamburger Osten, das sich von den Deichtorhallen bis zum Kraftwerk Tiefstack erstreckt. Dieser Teil der Stadt, der lange Zeit eher im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung stand, ist seit der Nachkriegszeit von ganz eigenen Strukturen geprägt: Hier finden sich Büroanlagen neben Rotlichtlokalen, Speditionen neben neuen Wohnanlagen, kaum entdeckte Wasserlagen an Bille und Kanälen, und an manchen Stellen werden Kleingartenvereine von Industriebetrieben umgeben. Mit dem Senatskonzept „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ hat Hamburg diesen Stadtraum in den Blick genommen und eine neue gesamtstädtische Entwicklungsperspektive aufgezeigt. Das Areal steht in den kommenden Jahren vor tiefgreifenden Veränderungen, mit denen dieser Stadtraum als lebenswerter Ort für Arbeiten, urbane Produktion und Wohnen weiterentwickelt werden soll. Unter dem Titel „Der Mechanismus“ möchte der Fotograf die ambivalenten Interessen der verschiedenen Akteure aus einer persönlichen Perspektive festhalten, um durch einen bewusst künstlerischen Blick eine neue Sicht auf diesen Teil der Stadt zu ermöglichen.