Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Copyright „Bundesregierung/Steffen Kugler“
„Wenn ich Ihnen heute diese kleine Auswahl an Kunstwerken vorstelle, preise ich etwas ganz und gar Besonderes an. Und Sie werden sich vielleicht fragen: Was mag in den gefahren sein? Wir alle haben seit Monaten keine Ausstellung mehr besuchen können, und nun präsentiert uns der Bundespräsident in der Abgeschiedenheit von Schloss Bellevue Kunstwerke, die uns begeistern sollen, obwohl wir sie doch wieder nur als Fern-seh-bilder betrachten können“ so der Bundespräsident in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Ausstellung.
„Schloss Bellevue ist für gewöhnlich ein öffentlicher Raum, in diesen Tagen aber bis auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf meine Frau und mich verwaist, so Frank-Walter Steinmeier, „Wir können Ihnen die Kunstwerke also – natürlich anders als geplant – nicht persönlich und in Ihrer unmittelbaren Anwesenheit, sondern nur digital vermittelt vorstellen. Was mich davon überzeugt hat, es dennoch zu tun, ist die gemeinsame Idee dieser Werke. Besonders eindrucksvoll verdeutlicht diesen gemeinsamen Gedanken die Verbindung von Wort und Bild in der Fotoarbeit „Der Blick“ von Astrid Klein. Es sind die Augen einer Frau, vielleicht auch die eines Mannes, die den Betrachter ansehen, und dieser Blick ist verbunden mit einer Erläuterung, einem Zitat von Jean-Paul Sartre, das auch so etwas wie der Schlüssel zum Verständnis dieser Werkauswahl sein könnte: „Das ‚Vom-Anderen-gesehen-Werden‘ ist die Wahrheit des ‚Den-Anderen-Sehens‘.“
Fotokunst online
Aber Herr Steinmeier ist nicht der einzige, der auf die Möglichkeiten Austellungen im Lockdown online zu bewundern, hinweist. So bietet der Berliner Gropius Bau für seine Ausstellung „Masculinities: Liberation through Photography“ eine 15-minütige Tour mit der englischsprachigen Kuratorin Alona Pardo bei der anhand von ausgewählten Werken die sechs Kapitel der temporär geschlossenen Gruppenausstellung vorgestellt werden.
ONE TO ONE
Ornella Fieres, Inverse Fourier 36, 2021, C-Print, wooden frame, museum glass, 84 x 126 cm,
courtesy PRISKA PASQUER, Cologne
Die Kölner Galerie PRISKA PASQUER verstärkt ihre digitalen Formate und ruft einen eigenen Online-Galerieraum ins Leben, der virtuell begehbar ist und der bei Veranstaltungen zu einem kommunikativen Treffpunkt wird. Durch die Vernetzung mit der Homepage, dem Webshop und weiteren Online-Plattformen können nun Ausstellungen direkt für den digitalen Raum konzipiert werden. Als Premiere wird der virtuelle Raum mit der neuen Ausstellungsreihe ONE TO ONE eingeweiht. Für ONE TO ONE erarbeiten jeweils eine Künstlerin und eine Kuratorin gemeinsam ein Ausstellungsprojekt, das erst rein digital und später analog umgesetzt wird. Die Reihe beginnt mit vier Ausstellungen in Zusammenarbeit mit vier Kuratorinnen des Berliner Labels peer to space, die je eine Künstlerin vorstellen. Den Anfang machen die Kuratorin Tina Sauerländer und die Künstlerin Ornella Fieres mit der Ausstellung „Light Shines Through The Curtains Of Time“.
Kick-OFF RESIST DIGITAL
In einer tänzerischen Führung macht das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museumeinen in „Kick-OFF RESIST DIGITAL“ mit der Ausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ bekannt. Die Sonderausstellung setzt sich mit unterschiedlichen Formen, Momenten und Geschichten des Widerstands gegen den Kolonialismus und seine aktuellen Kontinuitäten auseinander. Ergänzt wird der Ausstellungsrundgang durch Gespräche mit den Künstlern. Zu der Ausstellung gibt es auch digitale Veranstaltungen bei denen nach Anmeldung auch die Möglichkeit besteht mit Künstlern zu diskutieren.
Mit Abstand am Schönsten
Bernhard Lang zu sehen in Ingolstadt
Wenn die Menschen nicht in die Museen kommen können, dann kommt das Museum eben nach draußen zu den Menschen! Auf diese Weise ist das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt dem Lockdown entgegengetreten und eine Ausstellung für den Außenraum konzipiert: Bernhard Lang „Mit Abstand am Schönsten“. Auf 25 Aufstellern, verteilt über das ganze Stadtgebiet, werden die preisgekrönten Aerial Views des Fotografen Bernhard Land in nie dagewesener Größe von 2 x 2,40 Meter gezeigt – Sonnenschirme an der Adria, Tulpenfelder in Holland, Fischfarmen im griechischen Meer, Solaranlagen in den USA. der Titel der Exposition als Verweis auf Bernhard Langs Luftaufnahmen wie als Anspielung auf die Regeln, die uns die Corona-Pandemie aktuell auferlegt.
https://www.mkk-ingolstadt.de/willkommen/
MISS YOU
Eine Ausstellung inmitten der Stadt
Cristina Gómez Godoy, Solo-Oboistin, Foto: Thomas Meyer
Auch Ostkreuz Agentur der Fotografen hat für doe neue Ausstellung den Stadtraum gewählt: MISS YOU ist eine Fotografieausstellung inmitten der Stadt, die Künstler*innen aller Genres zu den Menschen bringt. Sie ist vom 2. bis 16. März im Stadtbild in Berlin, Hamburg und Baden-Baden zu sehen. Die Bilder zeigen Schauspieler*innen, Musiker*innen, Künstler*innen, Tänzer*innen des etablierten Kulturbetriebs und der freien Szene an Orten fernab ihres Publikums.