Akinbode Akinbiyi
Vom Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann in Weimar wurden an den nigerianischen Fotografen Akinbode Akinbiyi, den Schriftsteller Juri Andruchowytsch aus der Ukraine und den georgische Museumsdirektor David Lordkipanidze wurden vom Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann in Weimar mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Mit den Medaillen ehrt das Goethe-Institut Personen, die sich mit besonderem Engagement um die Vermittlung der deutschen Sprache und den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben.
v.l.n.r. Stefan Wolf, Heike Taubert, Klaus-Dieter Lehmann, Akinbode Akinbiyi, Juri Andruchowytsch, Johannes Ebert, Friederike Fless, Eva Leitolf, David Lordkipanidze, Andreas Görgen, Sabine Stöhr, Christina von Braun
„Die drei diesjährigen Preisträger sind unermüdliche interkulturelle Mittler, drei herausragende Persönlichkeiten, die sich in ihrer Arbeit mit dem hochaktuellen Schwerpunktthema der heutigen Verleihung ‚Migration der Kulturen – Kulturen der Migration‘ auseinandersetzen – fotografisch, wissenschaftlich und literarisch“, erklärte Klaus-Dieter Lehmann die Auszeichnung. „Alle drei Preisträger treten offen und bestimmt für die Begegnung und den Austausch mit Deutschland ein und sind zentrale Stimmen des kulturellen und intellektuellen Diskurses in ihren Heimatländern. Alle drei kennen die Herausforderungen von Migration aus persönlicher Erfahrung und setzen sich mit dieser auseinander. Für uns sind sie treue Freunde, kluge Gesprächspartner, kritische Berater, wichtige Wegbegleiter – und nicht selten auch Wegbereiter – der Arbeit der Goethe-Institute im Ausland“.
Mitte der 1970er-Jahre begann Akinbode Akinbiyi als Autodidakt zu fotografieren. Akinbode Akinbiyis Schwerpunkte sind Reportage-, Architektur- und Kulturfotografie. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten gilt vor allem den schnell wachsenden und sich verändernden afrikanischen Megastädten. Seine Bilder wurden auf Ausstellungen und Biennalen in Tokio, Paris, Philadelphia, Johannesburg oder Havanna gezeigt. „Fern von Klischees und Exotismen bewegt sich der Fotograf elegant zwischen verschiedenen kulturellen Zusammenhängen, vermittelt uns Eindrücke unterschiedlichster urbaner Lebensweisen, öffnet Horizonte ohne das Gesehene zu bewerten oder den eigenen Blick zu überhöhen“, erklärte die Fotografin Eva Leitolf in ihrer Laudatio auf Akinbode Akinbiyi. „Seine auf Wesentliches reduzierte Schwarzweiß-Fotografie ist ein leiser Akt des Widerstandes, eine Reduktion der Welt, die uns umgibt, auf die zurückgenommenen Töne der Grau-Skala, auf Zeichen und Strukturen“. Im kommenden Jahr ist er an der documenta 14, die in Athen und Kassel stattfindet, mit neuen Arbeiten beteiligt.
Juri Andruchowytsch gilt als eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen der Ukraine. Als Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer ist er Teil der kritischen, kreativen Szene, die die zivilgesellschaftlichen Prozesse nach der Revolution auf dem Maidan reflektiert und vorantreibt. Andruchowytsch ist ein entschiedener Unterstützer der Ukraine auf dem Weg nach Europa und bemüht sich um eine Annäherung von West- und Osteuropa.
Der Generaldirektor des Georgischen Nationalmuseums David Lordkipanidze ist einer der renommiertesten Paläoanthropologen und Archäologen weltweit. Seit mehr als 20 Jahren leitet er die Ausgrabungen von Dmanisi in Georgien. Berühmt geworden ist David Lordkipanidze vor allem durch die dortigen Funde 1,8 Millionen Jahre alter Skelettreste früher Hominiden – diese Entdeckung und ihre wissenschaftliche Auswertung revolutionierten das bisherige Wissen über die frühe menschliche Entwicklung und Expansion. Unter seinem Einfluss internationalisierte und modernisierte sich das georgische Museumswesen nachhaltig.