In diesem Jahr wird das Festival La Gacilly Baden CO2 neutral sein. Die Klimaneutraliät gelingt durch das große Engagement von Silvia und Lois Lammerhuber für das Projekt „Lacandon Forests for Life“. Der Nationalpark Sierra del Lacandon liegt in der Key Biodiversity Area (KBA) Selva Maya Corridor, die nach dem Amazonas das zweitgrößte zusammenhängende Gebiet tropischen Regenwaldes auf dem amerikanischen Kontinent ist. Aufgrund von eindringenden Siedlungen, Waldbränden, schlechter Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, illegalem Holzeinschlag und landwirtschaftlichen Aktivitäten ist die Abholzungsrate jedoch hoch.
Das Projekt „Lacandon Forests for Life“ reduziert die Abholzung, indem es die illegale Holzgewinnung kontrolliert und die Legalität der Landnutzung durch nachhaltige Waldbewirtschaftung sicherstellt. Der Aufbau von Kapazitäten ist ein Schlüsselaspekt dieses Projekts, und insbesondere Frauen profitieren von der Entwicklung einer Wertschöpfungskette für Nicht-Holzprodukte aus dem Wald. Nachhaltige forstwirtschaftliche Aktivitäten wie Naturschutzmanagement, Agroforstwirtschaft und Wiederaufforstung bieten eine Einkommensquelle für die lokalen Gemeinden und schonen gleichzeitig die natürlichen Ressourcen. Das Projekt fördert Gesundheit, Familienplanung und Umweltbewusstsein durch Bildungsprogramme.
„Der Weltnaturschutzkongress der International Union for Conservation of Nature (IUCN) hätte Mitte Juni 2020 in Marseille stattfinden sollen, gefolgt von der COP15 der UN-Konvention über die biologische Vielfalt in Kunming, China, im Oktober. Doch angesichts der andauernden Pandemie ist der Kalender nun zerrissen, und diese beiden für den Schutz unserer Ökosysteme richtungsweisenden Veranstaltungen wurden auf 2021 verschoben. Wir haben uns daher an diese Umstände angepasst und werden 2021 Ausstellungen zeigen, die das Wesen und die Wichtigkeit der Biodiversität unseres Planeten belegen und die dazu beitragen wollen, die Menschen wieder stärker mit der Lebenswelt unserer Natur zu verbinden“, so Lois Lammerhuber.
ABER – über etwas zu berichten ist das eine, etwas zu tun ist das andere. Silvia und Lois Lammerhuber sind dafür bekannt, dass sie Worten auch Taten folgen lassen und haben sich aus gegebenem Anlass entschlossen, die Organisation des Festivals CO2-neutral stellen zu lassen. Um das zu ermöglichen, haben sie Freunde gebeten, finanziell mitzuhelfen. Und der Zuspruch war fulminant. „Ein ganz großes Dankeschön gebührt unseren 62(!) Freunden, die offenbar nicht nur uns sondern auch das Festival sehr mögen“, meint Silvia Lammerhuber.
In Beratung mit Frau Claudia Rosmanith von der EEC Energy and Environmental Consulting GmbH in Gaaden im Wienerwald, wurde die Organisation des Festivals „durchleuchtet“ und schließlich evaluiert. Da die Ausstellungen des Festivals 2021 Lateinamerika gewidmet sind, haben sich die Lammerhubers dazu entschieden, Zertifikate zur Kompensation ihres Festival-CO2-Abdruckes im Lacandón Urwald in Guatamala zu erwerben.
Lois Lammerhuber: „Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Unser Festival bemüht sich ja seit Anbeginn, humanistische Zeichen zu setzen – natürlich zuerst mit den Möglichkeiten von Weltklassefotografie und den vielen begleitenden Veranstaltungen – aber dieser Schritt geht jetzt erstmals über die Kommunikationsmöglichkeiten eines Festivals hinaus. Gemeinsam mit unseren Freunden tun wir etwas, das konkret und nachhaltig wirksam ist“.