

Ergun Çagatay – Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990.
„Ergun Çagatay – Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990.“ ist ein Ausstellungsprojekt des Ruhr Museums, Essen in Kooperation mit dem Goethe-Institut, Istanbul, dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin

Türkische Fraueninitiative auf der Kundgebung gegen den Entwurf des neuen Ausländergesetzes, Hamburg, 31. März 1990 © Ergun Çagatay/Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg

Kinder vor einem Hauseingang, Berlin-Kreuzberg © Ergun Cagatay /Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg

Historische Straßenbahn des Typs 3344 im Pendelverkehr vor dem Türkischen Basar, Bahnsteighalle des stillgelegten Jugendstil-Hochbahnhofs Bülowstraße, Berlin-Schöneberg © Ergun Cagatay /Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg
Nach Stationen in Essen, Istanbul und Hamburg nimmt die Ausstellung die Besucher*innen mit auf Çagatays Reise von Hamburg über Köln und Werl nach Berlin und zurück in den Westen nach Duisburg. Neben den ortsspezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen deutsch-türkischer Communities in diesen Städten fanden auch politische Themen immer wieder Eingang in Çagatays Motivauswahl. So dokumentierte er etwa die migrantischen Kämpfe um gesellschaftliche Teilhabe dieser Zeit. In verschiedenen Fotografien deutete er zudem den gesellschaftlichen Rechts-Ruck an.

Wartesaal mit Nummern-Aufrufanlage, Ausländerbehörde im Bieber-Haus, Hamburg-St. Georg © Ergun Çagatay /Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg

Selbstbildnis des Fotojournalisten Ergun Çagatay in Grubenkleidung vor Beginn der Anfahrt, Bergwerk Walsum, Duisburg © Ergun Çagatay/Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg
Rund 30 Jahre nach dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei entstanden, sind Ergun Çagatays F-tos inzwischen wichtige zeithistorische Dokumente. Sie bieten eine not-wendige Ergänzung zum herrschenden Narrativ der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Wendejahre. Die Geschichten von Mig-rant*innen spielen hierbei nach wie vor viel zu selten eine Rolle. Im Be-gleitprogramm zur Ausstellung möchte das MEK deshalb den Raum für diese Perspektiven öffnen: Tandemführungen mit den portraitierten Personen sowie Erzählcafés werden persönliche Einblicke und Möglichkeiten zum Dialog bieten. Zum 3. Oktober wird darüber hinaus die seit mehr als 60 Jahren gewachsene deutsch-türkische Geschichte mit einem Kulturtag gefeiert.