Mud Bath, Tsavo National Park, Kenya 2011
Michael Nichols versenkte sich ganz in seine Arbeit und verbrachte jeweils mehrere Monate damit, den Tieren so nah wie möglich zu kommen, ihre Lebensweise und ihre Reviere kennenzulernen. Von 1999 bis 2001 dokumentierte Nichols die Megatransect-Expedition des Naturschützers Mike Fay. Dieser wanderte 3.219 Kilometer zu Fuß von den Regenwäldern des Kongo bis zur Atlantikküste Gabuns und untersuchte dabei Afrikas letzte große Wildnis.
Charger, Bandhavgarh National Park, India 1996
Eine Reportage über die Löwen der Serengeti, eine Studie über die indischen Tiger Sita und Charger, eine gemeinsam mit Jane Goodall erarbeitete Geschichte über Schimpansen oder die Story „Redwoods: The Super Trees“ geben ebenso wie viele weitere Themen und Bilder Einblick in Nick Nichols’ glänzende Karriere.
The Last Rhino, San Diego Wild Animal Park,
California 1992
Crocodile, Zakouma National Park, Chad 2006
„Wie schaffen Sie es, den Tieren so nahezukommen?“ – diese Frage hört Nichols immer wieder. Dann antwortet er oft schalkhaft: „Ganz einfach: Manchmal bin ich gar nicht da.“ In der Tat: Viele Aufnahmen hat Nichols mit Hilfe von Fotofallen gemacht. Diese Anlagen bleiben vollkommen unbemerkt und ermöglichen es dem Fotografen, gleichzeitig anwesend und abwesend zu sein. „Ich musste meiner Kamera beibringen, selbstständig zu denken, an meiner Stelle, und sich etwa an die Lichtverhältnisse anzupassen . . .“
Hepatitis Study, Liberia 1989
Michael Nichols, geboren 1952 in Muscle Shoals, Alabama, begann seine fotografische Ausbildung Anfang der 1970er Jahre in einer Fotoeinheit der U.S. Army. Später studierte er an der University of North Alabama, wo er auch seinen langjährigen Mentor Charles Moore, einen Fotografen der Zeitschrift Life, kennenlernte. Dieser überzeugte ihn letztlich, Fotograf zu werden.
1979 legte er in New York Thomas Hoepker, dem damaligen Chefredakteur von Geo, seine Aufnahmen von Höhlen vor. Dieser beauftragte ihn daraufhin, in den beiden tiefen Höhlen „Fantastic Pit“ und „Incredible Pit“ in Georgia zu fotografieren. Nichols spezialisierte sich fortan auf gefährliche, internationale Expeditionen, was ihm den Namen „Indiana Jones der Fotografie“, aber auch die Mitgliedschaft bei Magnum einbrachte.
Die in dem großen, in der Edition Lammerhuber erschienenen, querformatigen Bildband „Wild“ zusammengefasste Arbeit von Michael Nichols steht ganz im Zeichen des Erhalts der natürlichen Lebensräume. In seinem umfangreichen Werk verschmilzt die Fotografie mit Journalismus, aber auch mit Wissenschaft und Technologie: Es zeigt die Natur und ihre Geschöpfe im Urzustand, ungeschönt und ungeschminkt.
H.-G. v. Zydowitz
Michael Nichols – Wild
Text: Englisch
320 Seiten, mit 240 Fotografien
Format: 39×26 cm, Hardcover mit aufkaschiertem Coverfoto, beigelegter Fine-Art-Print
Baden (A), Edition Lammerhuber
ISBN: 978-3-903101-75-3;
Preis € 125.-
Erhältlich nur über
https://www.booksforfriends.photo/wild-michael-nichols