Fotografie gehört zum Alltag. Fotos entstehen in den unterschiedlichsten Situationen und sind Teil komplexer persönlicher und gesellschaftlicher Vorgänge: Kommunikation, Identitätsbildung, Konsum, Politik oder Erinnerungskultur. „doing photography“ verbindet künstlerische Positionen in einem Querschnitt durch Zeit, Raum und Medium. Porträts, Dokumentationsbilder und mediale Experimente werden zu Schnittstellen zwischen Kunst und Alltag.
Key Visual der Ausstellung „doing photography“ ist das Foto des
mit den Worten „The End“ tätowierten Künstlers Timm Ulrichs.
Foto aus der Ausstellung: Felix Schmale.
In der Ausstellung „doing photography ist eine Auswahl aus der Sammlung des MO mit Arbeiten von Andreas Langfeld, Adrian Paci, Beate Passow, Martin Brand, Dieter Roth oder Timm Ullrichs und anderen zu sehen, die sich in ihren medialen Formen unterscheiden: Diarahmen auf Leuchttischen, Bildschirme, Fotopapiere, Zeitungspapier und C-Prints.
Alle Arbeiten eint das fotografische Handeln, mit dem Fotograf*innen Alltag und Kunst beschreiben, dadurch ein Stück Welt zugänglich machen und zugleich archivieren. Darüber hinaus gibt die Ausstellung Anlass, auch in den weiteren Sammlungsräumen auf fotografische Spurensuche zu gehen. Zu entdecken sind u.a. Arbeiten von Nan Goldin und Wolfgang Tillmans.
Die Kuratorinnen (v.li.): Dr. Elvira Neuendank und Dr. Sarah Hübscher.
Foto: Katrin Pinetzki, Stadt Dortmund.
Besondere Aufmerksamkeit bekommt das Medium des künstlerischen Fotobuchs. Zu sehen sind aktuelle Arbeiten von Julian Barth, Lennart Gruensel, Marcel Haupt, Sarah Kastrau, Jan Ladwig, Vera Loitzsch, Felix Schmale, Johannes Schriek, Lea Szramek, Dave Ward, Jule Wild, Celine Yasemin und Lukas Zander.
Die Absolvent*innen der FH Dortmund präsentieren ihre gestalteten Fotobücher zum Anfassen, Aufklappen, Blättern, Sehen, Lesen: Auch das Rezipieren von Fotografien versteht das kuratorische Team als eine Form des „doing photography“.
Die Bilder im Hintergrund zeigen Geflüchtete Albaner: der albanische
Fotograf Adrian Paci hatte sie nach ihrer früheren Adresse gefragt, die er
besucht und gemalt hat, um die Betroffenen danndavor zu fotografieren.
Photobook Festival am 4. August
„doing photography“ feiert das Fotobuch zusätzlich mit einem Festival. Am Donnerstag, 4. August steht das Museum Ostwall von 14 bis 20 Uhr im Zeichen der Fotografie: Marcel Haupt, Sarah Kastrau, Felix Schmale und Johannes Schriek geben Einblicke in ihre fotografische Arbeit, das Duo Katja Stuke und Oliver Sieber öffnet seine mobile ANT!FOTO-Bar, der Dortmunder Verlag Kettler hält einen Publisher Talk, die Kultur- und Designwissenschaftlerin Miriam Hüning gibt einen Impuls. Publikationen u.a. vom DOCKS COLLECTIVE sind Teil der Photobookfair im FLUX-IN auf Ebene 4. Das Finale bestreitet Frederic Lezmi, künstlerischer Leiter vom PhotoBookMuseum in Köln: In der Reihe „Kleiner Freitag“ beschließt er das Festival mit seinem Vortrag „Photobooks for All! Partizipative Potentiale eines Mediums“.
Ein Photo Book Festival gehört ebenfalls zu den Aktionen
rund um die Ausstellung „doing photography“.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Sarah Hübscher (PH Karlsruhe) und Dr. Elvira Neuendank (TU Dortmund). „doing photography“ ist ein kollaboratives Projekt von TU Dortmund, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der FH Dortmund und dem Frappanz_Kollektiv kultureller Freiheiten e.V. Es wird gefördert vom Freunde des Museums Ostwall e. V. Das kollaborative Projekt vereint das Zusammenwirken von (Kunst-)Objekten, Szenografie, Wissenschaft und Museumspädagogik auf kleinstem Raum.