Das Abbild und sein ideeller Gegenstand – Stillleben I 02
Copyright Georg Brückmann
Georg Brückmann lebt und arbeitet in Leipzig, wo er 2012 als Meisterschüler von Professorin Tina Bara das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst abschloss. Brückmann stellt das realistische Erbe der Photographie als Abbild der Wirklichkeit in Frage, indem er fiktive Räume schafft, die offensichtlich konstruiert sind, aber realistische Fragmente zur Irritation des Betrachters nutzt. Dies bedeutet aber nicht, dass er ausschließlich Referenzen zur Malerei, Skulptur und Installation sucht. Indem er an den Grenzen der Abbildbarkeit von Wirklichkeit arbeitet, befragt er das Medium selbst und untersucht dessen Eigenschaften.
Neben dem Preisträger beeindruckte die Arbeiten von Wiebke Elzel und Jana Müller für Ihr Langzeitprojekt Archiv Elzel/Müller. Die einzelnen Werke des Archivs bestehen aus autarken Einzelbildern, die jedoch durch ihre immer gleiche stets auch auf das sich hinter dem einzelnen Bild verbergende Gesamtarchiv verweisen. Das sich mit gesellschaftlichen Katastrophen, Bedrohungen, kollektiven AÌ?ngsten und deren Darstellung in den Medien auseinandersetzt.
Stillleben – nach Lautrec
Copyright Georg Brückmann
Der mit 5000 Euro dotierte Otto-Steinert-Preis der DGPh wurde am 29. Oktober 2015 durch die diesjährige Jury bestehend aus dem Preisträger 2013, Björn Siebert, Frau Prof. Elke Seeger von der Folkwang Universität der Künste, sowie dem Vorstand der Sektion Bild der DGPh, Bernd Rodrian, Inga Schneider und Heide Häusler, als Arbeitsstipendium für die Realisierung einer neuen Arbeit vergeben. Nach einem langen, mehrstufigen Auswahlprozess von über 140 Bewerbungen ist die Arbeit von Georg Brückmann in der finalen Auswahl als qualitativ herausragend befunden worden.