Copy Right: Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Unter anderem befasst sich im ersten Themenschwerpunkt Farbe Sandra
Abend in ihrem Essay mit dem Wiener Piktoralisten Heinrich Kühn,
einer historischen Berühmtheit, dessen atmosphärisch wirkende
Farbarbeiten weit in das 20. Jahrhundert ausgestrahlt haben.
Claudia Gochmann
und Felix Hoffmann widmen sich den frühen Farbarbeiten von Fred Herzog.
Christoph Schaden erläutert
die vielfältigen Einflüsse des US-amerikanischen New-Color-Photographen
Stephen Shore auf die deutsche Photographie und F.C. Gundlach würdigt
unter dem Titel „If one thing matters, everything matters” die
beeindruckende Genese des in London lebenden Deutschen Wolfgang
Tillmans.
Ein halbes Dutzend Beiträge sind unter der Überschrift
„Photographie denken“ zusammengefasst, die in unterschiedlichster Manier die
reflektierenden Qualitäten des photographischen Bildes in Augenschein
nehmen.
Uwe Schögl etwa rezensiert einen jüngst erschienenen Essayband
von Rolf H. Krauss, der aus vier unterschiedlichen Perspektiven das
Verhältnis zwischen Karl May und der Photographie zu Beginn des 20.
Jahrhunderts beleuchtet.
Ulrich Pohlmann würdigt in seinem Nachruf den
renommierten Kunsthistoriker J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, der
hierzulande über Jahrzehnte die Gedankenarbeit zur Photographie
entscheidend geprägt hat.
Gottfried Jäger wiederum sichtet in einem
Rückblick die von ihm maßgeblich mit organisierten „Bielefelder
Symposien über Fotografie und Medien“, die nun bereits auf ihr
30jähriges Bestehen zurückblicken können.
Sylvia Böhmer würdigt in ihrer
persönlich gefärbten Laudatio auf Klaus Honnef, der 2011 mit dem
Kulturpreis der DGPh ausgezeichnet wurde, eine intellektuelle Koryphäe
der Photographie. Robert Fleck sinniert in einer hinreißenden
Live-Performance über den Schweizer Photographen und
Dr.-Erich-Salomon-Preisträger Michael von Graffenried. Und nicht zuletzt
wagt Ditmar Schädel unter dem Titel „Photographie 2.0“ eine prägnante
Gegenwartsanalyse des digitalen Bildes.
Die abschließende Rubrik
„Kritik und Würdigung“ berichtet über zahlreiche Aktivitäten und
Mitglieder der DGPh in Form von Jubiläumstexten und Nachrufen,
persönlichen Rückblicken und publizistischen Neuerscheinungen,
Auszeichnungen und aktuellen photokünstlerischen Werkserien.
„frame
#4“ – 4. Jahrbuch der DGPh (Hrsg.); zusammengestellt von Dr. Adelheid
Komenda und Prof. Dr. Christoph Schaden; 224 S. mit zahlreichen Abb.,
Auflage: 1.200 Exemplare; Göttingen 2012, Steidl-Verlag; ISBN:
978-3-86930-413-7; € 25,00 (zzgl. Porto)