Laura Stromp: Origin
Wie wollen wir Menschen in Zukunft leben? Der technische Fortschritt eilt unseren irdischen Bedingungen voraus. Wir entfremden uns vom Naturgeschöpf und werden zur Mensch-Maschine-Symbiose, die sich immer häufiger in virtuelle Welten flüchtet. Die Gesellschaft entwickelt sich vom kommunalen Gedanken hin zu selbsteffizienten Individuen. Und doch sind wir immer auf der Suche nach Verbindung. Online-Gaming, Avatare, Virtual Reality, Social Media und Dating-Apps führen dazu, dass man sich immer weniger mit der „echten Welt“ abfinden muss.
Quasi im Vorgriff auf die Corona-Krise, mit unseren aktuell beschränkten Kommunikationsmitteln,entführt uns die Fotografin in diese künstliche Welt.
Lette Verein Berlin, Fotografie
Die im Rahmen des BFF Mentoring-Programms realisierten zwölf Fotokonzepte werden in der Ausstellung „Ausgezeichnet! Der Neue BFF-Förderpreis 2020“ ab 3. Oktober 2020 mit einer feierlichen Preisverleihung in Zingst gezeigt. Die Auszeichnungen, die erstmals in drei Kategorien verliehen werden, gehen gleichrangig an Tamara Eckhardt für „Children of Carrowbrowne“, Laura Stromp für „Origin“ und das Fotografinnen-Duo Marina Cordes & Signe Heldt für „ebenda
Tamara Eckhardt: The Children of Carrowbrowne
Die Traveller gelten als größte ethnische Minderheit Irlands. Die Serie gibt Einblicke in das Leben der dort aufwachsenden Kinder. Außerhalb von Galway, neben einer Mülldeponie, befindet sich die Carrowbrowne Halting Site, das temporäre Zuhause von acht Traveller-Familien. Ausgrenzungen aus dem urbanen Raum zwingen Traveller häufig, auch örtlich am Rande der Gesellschaft zu leben. Kindheit ist von elementarer Bedeutung für jeden Menschen. Wie verändert sich diese, wenn die äußeren Bedingungen
eher lebensfeindlich sind?
Ostkreuzschule für Fotografie, Berlin
Marina Cordes und Signe Heldt: ebenda
Eine Erzählung vom familiären Zusammenleben in der Großwohnsiedlung Steilshoop in Hamburg. Zweieinhalb Quadratkilometer groß, 19.500 Einwohner*innen. Zwischen 1969 und 1975 als Maßnahme gegen den Wohnraummangel realisiert. Damals als Ideallösung und soziale Utopie verstanden, hat sich das gesellschaftliche Bild von Großwohnsiedlungen inzwischen überwiegend negativ gewandelt. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren lernten die Fotografinnen Familien kennen, die diese Siedlung ihr Zuhause nennen. Die Bilder, auf denen sich die herbe Schönheit einer dichten Architektur mit idyllischem Grün mischt, laden zu eigenen Interpretationen
über das Leben im Viertel ein.
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Kommunikationsdesign, Fotografie
Die Preisträgerinnen in den Kategorien
• Marina Cordes & Signe Heldt: „ebenda“ (Künstlerische Fotografie)
• Tamara Eckhardt: „Children of Carrowbrowne“ (Dokumentarfotografie / Reportage)
• Laura Stromp: „Origin“ (Angewandte Fotografie / Design)
Alle Finalist*innen
• Shirin Abedi: „May I have this Dance?“
• Marina Cordes & Signe Heldt: „ebenda“
• Tamara Eckhardt: „Children of Carrowbrowne“
• Delia Friemel: „Scratching the Surface“
• Barbara Haas: „Heritage“
• Pia Hertel: „Natur-Ersatzprodukt“
• Elias Holzknecht: „Schnee von morgen“
• Patrick Junker: „Mutter ohne Kind“
• Nerea Lakuntza: „Atempause“
• Ingmar Björn Nolting: „The Dream of the Poets“
• Jan A. Staiger: „AUTOnom“
• Laura Stromp: „Origin“
Alle Arbeiten der Siegerinnen und der Finalisten stehen unter