Marc Riboud Painter of the Eiffel Tower 1953
Konkret zählen Klassiker der ‚Photographie humaniste‘, wie Willy Ronis, Édouard Boubat oder Sabine Weiss ebenso zu den von „in focus“ vertretenen Künstlern wie Marc Riboud, Elliott Erwitt oder Thomas Hoepker. Früher Höhepunkt der Galeriearbeit war schon 1999 die große Hommage an Bruce Davidson. Neben weiteren Einzelausstellungen etwa mit Arbeiten des Hamburger Modefotografen F. C. Gundlach, des Tschechen Jan Saudek, des Franzosen Jeanloup Sieff, des Schweizers René Groebli oder Lucien Clergue, auch bekannt als Mitbegründer der Rencontres d’Arles, traten immer wieder Gruppenausstellungen, die zum einen ein Thema in zum Teil kontroversen Positionen diskutierten, zum anderen Künstlern der Galerie zu einem „gesammelten“ Auftritt verhalfen. Beispielhaft genannt sei die Ausstellung von 2016, eine Hommage an Marilyn Monroe mit Fotografien von Elliott Erwitt, Edward Clark, André de Dienes, Arnold Newman, Eve Arnold und George Barris.
Mit den zeitgenössischen Positionen der „Konkreten Fotografen“ um Gottfried Jäger, Karl Martin Holzhäuser, Roger Humbert, René Mächler und Floris M. Neusüss, den konzeptuellen Arbeiten von Thomas Kellner und den der Landart tangierenden temporären Installationen der Niederländerin Scarlett Hooft-Graafland oder den mit Swarovski-Kristallen und Fäden bestickten Fotografien der österreichischen Künstlerin Sissi Farassat weitete sich das Galerieprogramm ins Experimentelle: Das Lichtbild selbst wird zum Gegenstand künstlerischer Reflexion.
Alle dort bisher gezeigten etwa 170 Ausstellungen sind in einem kleinen, aber feinen Katalog „30 Jahre in focus Galerie Burkhard Arnold“ in Wort und Bild zusammengefasst. Dieser beginnt mit einem Essay von Hans-Michael Koetzle (DGPh). Unter dem Titel „Fotografie sammeln ist ein Akt von Liebe“ schildert er, wie das Sammeln häufig anfängt: Wie man „angesichts eines Bildes, einer Fotografie, die auf Anhieb den Blick fesselt, die Sinne bannt, die berührt, fasziniert, die man umkreist, es immer wieder betrachtet und irgendwann besitzen möchte.“ Nach der ausführlich bebilderten Ausstellungsbiografie der letzten 30 Jahre äußert sich der Galerist Burkhard Arnold unter dem Titel „Die Fotografie als Sammelobjekt und ihr Markt“ über die Dimension des Kunstmarktes allgemein und des Marktes für Fotografie im Speziellen.
H.-G. v. Zydowitz
30 Jahre in focus Galerie Burkhard Arnold
Mit Texten von Hans-Michael Koetzle und Burkhard Arnold
160 Seiten, reich bebildert
Format: 21×15 cm
Hauptstraße 114, 50996 Köln-Rodenkirchen
www.infocusgalerie.com;
Preis 13 Euro