29. WestLicht Kamera-Auktion, © Csaba Gyönös, WestLicht Photographica Auction
Noch immer sind es die Zugpferde bei den Kameraversteigerungen des Wiener Auktionshauses – die Leicas. Den Vogel – sprich die Kamera mit dem höchsten Erlös – schoss diesmal die Leica M3 mit der Seriennummer 700004 ab, die nach einem spannenden Bietergefecht im Saal einem Interessenten 312.000 Euro wert war. Bei der Fotoauktion war Marilyn Monroe das Top-Los.
Bert Stern (1929–2013), „The Last Sitting – A comprehensive collection of photographs“, Los Angeles 1962,
© WestLicht Photographica Auction
Die Anziehungskraft von Marilyn Monroe ist auch 54 Jahre nach ihrem Tod ungebrochen. Stolze 120.000 Euro zahlte ein Fan für 56 großformatige Abzüge aus Bert Sterns „The Last Sitting“, und damit den höchsten Preis für ein Los der 14. WestLicht Foto-Auktion. Die legendären Fotografien, kurz vor Marilyns Tod entstanden, waren bei 60.000 Euro gestartet. Mit Begeisterung schlugen Käufer auch bei großen Namen des frühen 20. Jahrhunderts zu:
Eine Mappe mit 20 handsignierten Heliogravüren und 25 Zinkgravüren nach Gummidrucken der Wiener Piktorialisten Heinrich Kühn, Hugo Henneberg und Hans Watzek erzielte 36.000 Euro (Startpreis: 15.000 Euro). Germaine Krulls seltene Publikation „Der Akt“ von 1918 wurde um 20.400 Euro verkauft (Startpreis: 6.000 Euro).
Alfred Eisenstaedt (1898–1995), „Drum Major, University of Michigan“, 1951,
© WestLicht Photographica Auction
Fantastisch steigerte sich auch „Last Days of the Kuomintang, Shanghai, December 1948 – January 1949“
von Magnum-Legende Henri Cartier-Bresson. Um 7.000 Euro ausgerufen, kletterte das Foto, das die Übernahme Chinas durch die Kommunisten dokumentiert, um mehr als das Dreifache auf den Preis von 22.800 Euro. Genauso erfolgreich marschierte Alfred Eisenstaedts berühmter „Drum Major“ von 1951 bei 14.400 Euro ins Ziel (Startpreis: 4.000 Euro).
Bei der Kameraaktion konnte auch noch eine andere Leica einen Spitzenwert erreichen. Das Unikat einer Leica M3D-100, die als Hommage an den berühmten Fotografen David Douglas Duncan aus Originalteilen einer 1956 speziell für ihn gefertigten M3D gebaut wurde, steigerte sich auf großartige 108.000 Euro (Startpreis: 30.000 Euro).
Leningrad Space FAS-1, © WestLicht Photographica Auction
Sehr gefragt waren Raritäten aus dem Segment Militärkameras. So sicherte sich ein Saalbieter die mit 8.000 Euro ausgerufene Leica If MS-HK2 „Swedish Military“ um stolze 26.400 Euro. Eine bei 3.000 Euro gestartete Leica M3 olive überraschte mit dem Ergebnis von ebenfalls 26.400 Euro.
Im Bereich historische Kameras stach eine E. Lorenz Berlin Clarissa Luxus Nacht-Kamera hervor.
Mit 12.000 Euro ausgerufen, konnte sie am Ende um 26.400 Euro verkauft werden.
Für 28.800 Euro hob eine Leningrad Space FAS-1, eine seltene Weltraumkamera für das sowjetische MIR-1 Programm, zu ihrem neuen Besitzer ab (Startpreis: 12.000 Euro). Nostalgische Gefühle bediente um 12.000 Euro eine Debrie Super Parvo 35mm Kinokamera, mit der 1955 „Sissi“ mit Romy Schneider gedreht wurde (Startpreis: 5.000 Euro).