Während der PIV mit Berufung auf die GfK von einer Zunahme der ohnehin schon guten Konsumstimmung auf breiter Front spricht, meldet die GFK: „Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gehen zurück. Für den Monat März liegt die Prognose für das Konsumklima bei 10,0 Punkten nach 10,2 Zählern im Februar“.
Weiter vermeldet PIV: Positive Aussichten für 2017 durch gute Konjunkturerwartungen und smarte Innovationen: „Nach Einschätzung der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), legt zu Beginn des Jahres 2017, die ohnehin schon gute Konsumstimmung noch einmal auf breiter Front zu. So klettert laut GfK, die Konjunkturerwartung mit ihrem vierten Anstieg in Folge, auf den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Sollten die inländischen Rahmenbedingungen, wie hohe Beschäftigung und steigende Einkommen bei niedrigen Zinsen, günstig bleiben, so wird sich der Aufwärtstrend der Konsumstimmung in 2017 weiter festigen.“
Diese positive Einschätzung hat die GfK nun revidiert: „Nach vier Anstiegen in Folge muss die Konjunkturerwartung erstmals wieder deutliche Einbußen hinnehmen und sinkt um 11,9 Zähler auf 9,7 Punkte. Damit sind die Gewinne aus den vergangenen vier Monaten wieder nahezu vollständig ausgeglichen. Dennoch ist die Konjunkturstimmung im Jahresvergleich noch immer gut und liegt sechs Zähler über ihrem entsprechenden Vorjahresniveau.“
Aber auch weitere Wirtschaftsindikatoren wie Einkommensoptimismus, Anschaffungsneigung sowie das Konsumlima gehen laut GfK ebenso, wenn auch moderat, zurück.
Die GfK Studie kommt zu folgendem Schluss: Auch 2017 wird der private Konsum einen wichtigen Beitrag für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland leisten. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Risiken, die das Konsumklima in diesem Jahr ernsthaft gefährden können. Zu den Unsicherheiten zählen in diesem Zusammenhang der künftige wirtschaftliche Kurs der USA unter dem neuen US-Präsidenten, eine steigende Inflation, die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen sowie der ungewisse Ausgang der Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland sowie möglicherweise in Italien.
Von solchen ‚Risiken und Nebenwirkungen‘ ist in dem Papier zur Lage der Fotoindustrie, herausgegeben vom PIV, nichts zu lesen. Im Gegenteil: „Von Imagingtechnologien, -anwendungen sowie -dienstleistungen im B2C und B2B Bereich, so PIV, geht für die kommenden Jahre eine wachsende Bedeutung und somit enormes Wertschöpfungspotenzial aus. Die digitale Transformation steht nach wie vor im Branchenmittelpunkt. Imaging, als übergreifende Schlüsseltechnologie, eröffnet Wirtschaft und Gesellschaft durch digitale und smarte Innovationen neue Möglichkeiten und damit künftige Geschäftsfelder“, heißt es dort.
Als eine wesentliche Veränderung in der Imaging World sieht der PIV auch die neuen, zusätzlichen Funktionen von Bildern als universelle Sprache. Laut PIV übernehmen Bilder nicht nur verstärkt die Kommunikation zwischen Menschen, sondern auch die Kommunikation, die durch eine immer größer werdende Zahl von Geräten und Netzwerken entsteht. Beispielsweise im Smart Home, wozu nicht nur die 360-Grad-Innenkameras zu zählen seien, sondern auch die in Kühlschränken verbauten Kameras beispielsweise, durch die Bilder künftig vermehrt Einfluss auf unser persönliches Handeln nehmen würden. Zudem verweist der PIV auch auf den Bereich der Robotronic oder die Bereiche Sicherheitstechnik, Automotiv und Medizin.
Unser Kommentar
Wenn von Fotografie oder Imaging Märkten gesprochen wird, ist es aufgrund der Diversität der auf bildgebenden Techniken und Technologien basierenden Systeme immer schwieriger zu identifizieren, welche Märkte angesprochen werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass Verbände ihre Märkte als besonders attraktiv sehen wollen und versuchen, sich möglichst viele Randgebiete einzuverleiben. Die klassische Fotografie und Filmerei, so wie sie mit Fotokameras, Smartphones, Camcordern oder Multifunktionsgeräten betrieben wird, hat sich trotz des Zusammenwachsens durch die Digitalisierung auf Handelsunternehmen mit unterschiedlicher Kundenausrichtung aufgeteilt. Die Fotoindustrie hat, warum auch immer, ihren größten Wachstumsmarkt im digitalen Zeitalter, die Smartphones, anderen, beispielsweise den Elektronikgeräteherstellern und deren Vertriebskanälen überlassen. Stattdessen versucht sie nun durch die Einverleibung von bildgebenden Systemen in Wissenschaft, Technik und Medizin ihre Rückgänge im klassischen Kameramarkt zu kaschieren und sucht nach neuen Ökosystemen im Imaging Markt. Dass sie dabei –von Ausnahmen wie Leica beispielsweise einmal abgesehen, ihre Basis, die kreative Fotografie verrät, ist wohl der Preis, den wir Fotoliebhaber schließlich mit einer sich mehr und mehr verlangsamenden Entwicklung moderner Tools für die Fotografie werden bezahlen müssen.
Die PIV Meldung finden Sie hier…
Die GfK Meldung finden Sie hier…