Fotos werden als Raumschmuck immer beliebter.
Möglich wird der neu Wohntrend durch zahlreiche neue Verfahren, die es ermöglichen,
Fotos auf eine Vielzahl untershiedlichster Materialien zu drucken.
„Die Individualisierung des eigenen Wohnraums mit Fotografien ist für viele Menschen ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit und ihres Gestaltungswillens geworden. Dank innovativer, neuer Fotodrucktechnologien ist es jetzt möglich, praktisch alle Materialien verwenden zu können. Wohnen und leben mit Fotos bekommt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Dimension“, so Christoph Thomas, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes e.V.
Die fotografischen Vorlagen für die individuelle Wohnraumgestaltung kommen immer häufiger aus dem eigenen Bildarchiv. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes IDC wird bis zum Jahr 2014 der weltweite Markt für solche speziellen Fotoprodukte ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 23,5 Prozent erfahren.
„Der Markt für Wanddekor mit Fotografien hatte im Jahr 2011 ein Volumen in Deutschland von 50,8 Millionen Euro“, beziffert Christoph Thomas den Umsatz dieses Segments. Das Marktforschungsunternehmen Futuresource nennt für den westeuropäischen Markt im Jahr 2011 für die Produktgruppe „Wall-Decor“ eine Stückzahl von 17,6 Millionen Fotowanddekorationen, die einem Umsatzvolumen von 172,9 Millionen Euro entsprechen. Der durchschnittliche Preis eines Fotos auf Leinwand oder Acryl liegen nach Recherchen des Photoindustrie-Verbandes bei 49,40 Euro. Speziell diese Produktgruppe wächst mit derzeit 44 Prozent überproportional stark.
Bestellt werden die Bildprodukte zur Wohnraumgestaltung zu 86 Prozent über das Internet bei den jeweiligen Anbietern. Furch die immer besser werdende Angebotsstruktur im Fachhandel hinsichtlich Vor-Ort-Produktion lassen sich immer mehr Verbraucher ihre Bilddekorationen auch dort herstellen.
Das Wachstums verdankt der Markt vor allen technischen Innovationen. Die
Auswahl an Möglichkeiten, Fotos in die eigenen vier Wände zu integrieren,
ist aktuell nimmt ständig zu. So werden beispielsweise mit einem neuen Verfahren die Bilder oder Großdias direkt zwischen zwei Glasscheiben gebracht. Anwendung finden diese Bildglasscheiben als Ganzglastüren und Lichtausschnitte, Wandverkleidungen und Trennwände, Duschabtrennungen, Möbelfronten und Tischplatten, Glasböden, Wand- und Deckenleuchten, Schilder und Stelen oder auch Glastheken.
Neben der Verwendung von Glas haben moderne Bilddienstleister zahlreiche
andere Materialien im Sortiment. Dazu gehören Textilien von dicken Leinenbahnen bis hin zu durchsichtigen Gaze-Stoffen, Teppichen, Alu-Dibond- oder Forex-Platten, Folien unterschiedlichster Art, Kacheln und Duschvorhänge sowie Holz- und Steinplatten.
„Die Innovationen beim Digitaldruck generell, bei dem Produktionsprozess sowie bei den verwendeten Tinten bedeuten einen Quantensprung in der Verwendung fotografischer Bilder im Wohnambiente. Für die Zukunft sehen wir auch in der privaten und öffentlichen Außenarchitektur sowie im gewerblichen Bereich noch große Potenziale für Hersteller und Dienstleister“, so Christoph Thomas über die zu erwartenden Entwicklungen in diesem Boomsegment der Fotobranche.
Neue Anwendungen ergeben sich beispielsweise durch die Fähigkeit,einen größeren Farbraum zu reproduzieren oder eine Vielzahl von Materialien beidseitig zu bedrucken. Neueste Weiterentwicklungen, wie die Möglichkeit, die Oberfläche eines Drucks „inline“ in der Druckmaschine mit einer dreidimensionalen Struktur zu versehen, verlängerte Bogenformate für größere Formate zu bedrucken und zusätzliche Farben zur Verbesserung der Bildqualität ohne Beeinträchtigung der Produktivität einzusetzen, erweitern die Mehrwertoptionen, die Bilddienstleister ihren Kunden anbieten können.
Auf der vom 18. bis 23. September stattfindenden photokina 2012, der weltweit größten Fotomesse, präsentieren die Veranstalter das Projekt „Living Picture“, eine aus Fotos gebaute Wohnung, in der alle Aspekte des Themas exemplarisch gezeigt werden.