„Sodom und Gomorrha“ nennen die Einheimischen die Müllhalde im Zentrum von Accra, der Hauptstadt von Ghana. Dort zertrümmern Kinder und Jugendliche Computer, Handys, Fotoapparate und andere Geräte und weiden sie aus um Geld zu verdienen. Dann legen sie Feuer, in denen alles außer den wertvollen Metallen
schmilzt. Heiße Dämpfe wabern; Blei, Kadmium, Zink, Chrom, Nickel und
andere Chemikalien werden freigesetzt und haben gesundheitliche Folgen
für die Müllarbeiter: Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Hautausschläge,
Schädigungen des Nervensystems. Von den hochgiftigen Ablagerungen im
Boden ganz zu schweigen.
Nach UNO Schätzungen werden übrigens aus Deutschland jährlich etwa 100.000 Tonnen Elektrogeräteschrott nach Afrika transportiert. Kai Löffelbeins Foto diesern Mißstände wurde als UNICEF Foto des Jahres 2011 ausgezeichnet.
Den zweiten Preis hat das Bild „Dürre, Armut, Hunger“ erhalten, das der spanische Fotograf J.M Lopez in Guatemala aufgenommen hat. Er hat Menschen aufgenommen, die dramatisch an Unterernährung leiden und die durch den Mangel an Nährstoffen in der Wachstumsphase geistige und körperliche Schäden erlitten haben.
Der Dritte Preis ging an Mary F. Calvert, USA, die in Kano, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates in Nigeria, sich für die Impfung gegen Polio einsetzt und das mit ihren Bildern unterstützen will. Aus muslimischen Glaubenseifer gegen die Polio Immunisierung kam es in Folge Anfang dieses Jahrhunderts bei über 3000 Kindern zu einer Infektion durch das Polio-Virus und zu schweren Schädigungen dieser Kinder. Erst die von der UNICEF-Impfkampagne gingen die Zahlen von 2009 bis 2010 wieder enorm zurück.