Tono Stano „Waiting for a Stroke, 1993“
Tono Stano ist vor allem für seine Schwarzweiß-Fotografien des weiblichen Körpers bekannt. Er nutzt Impressionen aus Mode, Theater und der bildenden Kunst, um die Weiblichkeit zu inszenieren. Die Sensibilität bei der Darstellung seiner Modelle lässt ein hohes Maß an respektvoller Annäherung erkennen. In seiner Interpretation des Aktthemas ist die Spannung zwischen dem Raffinierten und dem Frivolen, mit einem Hauch von Angst oder Erstaunen zu erkennen. Nach seiner Aussage,„erscheinen die Modelle so stark, dass sie unbesiegbar oder mythisch sind“. Tono Stanos Bilder fallen in die Kategorie der formalen Studioarbeit, jedoch mit unerwarteten Wendungen: Etwa Models, die sich der Schwerkraft zu widersetzen scheinen. Stano achtet besonders auf die Beleuchtung. Er gestaltet damit die Konturen des Körpers. Der besondere Umgang mit Licht und Form macht die Einzigartigkeit seiner Fotografie aus.
Seit 1984 wird Stanos Werk weltweit in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Fotografien sind unter anderem in den permanenten Sammlungen des Art Institute of Chicago zu finden; der Bibliothèque Nationale, Paris; des Maison Européenne de la Photographie in Paris; des Museums Ludwig, Köln; des National Media Museum, Bradford, England; und der Slovenská narodná galéria, Bratislava, Slowakei.
Tono Stano, geboren 1960 in der Slowakei, studierte Fotografie bei der bekannten slowakischen Fotografin und Lehrerin Milota Havránková in Bratislava. Danach schrieb er sich 1980 an der Prager Schule für Film, Fotografie und Fernsehen ein (FAMU). An der FAMU gehörte Stano zu einer Gruppe von Studenten, die das Medium Fotografie mit unkonventionellen, dynamischen und fantasievollen Inszenierungen betrieb. Die Gruppe wird als „slowakische Schule“ bezeichnet.