Mit vier verschiedenen Covers gibt es den Bildband von David Bailey: Jean Shrimpton 1965, John Lennon und Paul McCartney 1965, Mick Jagger 1964 und Andy Warhol 1965 © Mark Seelen
Er machte eine neue Generation von Models, wie Jean Shrimpton und Penelope Tree, zu Stars. Der Fotograf verstand es, die Energie des neuen und informellen Street-Styles in seinem Werk zu kanalisieren und einen neuen lässig-coolen Stil zu kreieren. Von der Moderne inspiriert, verlieh er seinen Arbeiten durch Verwendung einer sehr direkten, angeschnittenen Perspektive ein Gefühl von Bewegung und Unmittelbarkeit. Falls man einmal im London des Jahres 1965 landen sollte, muss man unbedingt die „Box of Pin-Ups“ des jungen Fotografen David Bailey, eine Schachtel, die Porträtaufnahmen von allen enthält, die damals als ‚hip‘ galten, erwerben: John Lennon und Paul McCartney, Beatles-Manager Brian Epstein, Michael Caine, Supermodel Jean Shrimpton (liiert mit Bailey), ihre kleine Schwester (liiert mit Mick Jagger), Jagger selbst, Andy Warhol, Terence Stamp oder, der Publicity wegen, auch die Kray Twins, zwei ruchlose Gangster und Folk Heroes aus dem Londoner East End, aus dem auch Bailey stammt. Denn Bailey war mitten drin. Er wohnte mit Jagger zusammen, heiratete bald Catherine Deneuve, fotografierte für die ‚Vogue‘, kannte jeden, sah gut aus. Ein Jahr später machte ihn Michelangelo Antonioni mit dem bald zum Kult avancierenden Film ‚Blow Up‘ endgültig zur Legende. Seitdem hat Bailey immer weiter gemacht, Millionen von Bildern aufgenommen, Filme gedreht, Ausstellungen bestückt, Bücher veröffentlicht – und zeigt bis heute keine Ermüdungserscheinungen.
Jean Shrimpton
Paul McCartney and John Lennon
Königin Elisabeth
Das Buch spannt den Bogen von den 1960ern, als Swinging London der hippe Nabel der Welt war, bis in die 2010er Jahre. Es enthält mehr als 300 großartige Porträtaufnahmen des „Geburtshelfers der Coolness“, wie die FAZ einmal titelte. Abgebildet sind unter anderem Andy Warhol, Salvador Dalí, Kate Moss, Nelson Mandela, Francis Bacon, Zaha Hadid, die Rolling Stones, Jack Nicholson, Brigitte Bardot, Margaret Thatcher, Lennon, McCartney und Hunderte andere Prominente aus Kunst, Mode, Pop und Politik, aber auch Menschen aus Baileys ganz privatem Umfeld.
Der Autor Francis Hodgsonist Professor für die Geschichte und Praxis der Fotografie an der Universität Brighton in Großbritannien. Bis 2015 war er langjähriger Fotokritiker für die ‚Financial Times‘und leitete die Abteilung für Fotografie bei Sotheby’s. Im Jahr 2017 erhielt Francis Hodgson den J. Dudley Johnston Award von der Royal Photographic Society, der für herausragende Texte zur Fotografie vergeben wird.
Der Bildband David Bailey im „Sumo-Format“ 50×70 cm des Taschen Verlags reiht sich damit in deren großformatige Sumo-Titel zu Helmut Newton, Sebastião Salgado, David Hockney und Annie Leibovitz ein. Er wird, zusammen mit einem von Marc Newsonentworfenen, weißen Buchständer, mit vier verschiedenen Covervarianten – mit John Lennon und Paul McCartney 1965, Jean Shrimpton 1965, Mick Jagger 1964 und Andy Warhol 1965 – angeboten. Die Collector’s Edition (Nr. 301–3.000) ist auf 2.700 Exemplare limitiert, während die vier Art Editions von jeweils 75 Exemplaren (Nr. 1–300) zusätzlich je einvon David Bailey signiertes Fine Art Print enthält.
H. G. von Zydowitz
David Bailey
Beiträge von Francis Hodgson
Texte: Englisch
440 Seiten
Format: 50×70 cm, Hardcover, mit vier verschiedenen Schutzumschlägen
sowie einem weißen Buchständer
Taschen Verlag Köln
ISBN: 978-3-8365-5810-5;
Preis 2.500 Euro