courtesy Galerie Eigen + Art Leipzig/Berlin
Der bewegende Film thematisiert nicht die sichtbaren Schäden des Erdbebens und des Tsunamis, auch nicht den Wiederaufbau- und die Cheer Up-Aktivitäten, sondern es geht um die unscheinbaren und unsichtbaren Veränderungen. Der Fokus liegt speziell auf dem derzeitigen physischen und psychischen Ausnahmezustand, der von aktueller Bedrohung bis zum subtilen Wandel der Alltagsgewohnheiten changiert. Es geht um Flüchtlinge, die aufgrund der Reaktorkatastrophe ihre Heimat verlassen haben und derzeit in temporären Notunterkünften leben; um Familien in Tokio, die sich mittlerweile an den täglichen Umgang mit einem Geigerzähler gewöhnt haben; um Schüler, die ein Referendum gegen Atomkraft organisieren; um Forscher, die billige, für alle erschwingliche Strahlenmessgeräte aus recycelten Plastikflaschen entwickeln; um Künstler, die aus Verzweiflung über die allgemeine Unbekümmertheit ein Festival im verstrahlten Fukushima veranstalten, etc..
courtesy Galerie Eigen + Art Leipzig/Berlin
Die Videoinstallation Spirits Closing Their Eyes, die die Augen zumachen, setzt sich aus drei unterschiedlichen Bildkategorien zusammen. Neben Interviews sind lange fotografische Einstellungen von Orten zu sehen, die Situationen und Stimmungen eines Landes abbilden, dessen größte Veränderungen unsichtbar bleiben und die nur durch die Erzählungen der Protagonisten für kurze Zeit Gestalt annehmen. Desweiteren beinhaltet die Arbeit eine Reihe kurzer Film-Porträts: Alle Interviewten blicken für eine Minute in die Kamera und denken an die Zukunft, die für die meisten ungewiss ist.
courtesy Galerie Eigen + Art Leipzig/Berlin
Nina Fischer & Maroan el Sani arbeiten seit 1993 in Berlin zusammen und werden von der Galerie Eigen+Art, Berlin vertreten. Von 2007 bis 2010 unterrichteten Fischer & el Sani als Associate Professoren für Film- und Medienkunst an der Sapporo City University, Japan.
Galerie Eigen + Art, Spinnereistraße 7, Halle 5, Leipzig