Die Sony NEX-7 von vorn, hinten und oben.
Es war vor allem die hohe Auflösung der NEX-7 Kamera, die erstmals dieser Kategorie einen professionellen Anstrich gab. Hinzu kommen eine schnelle Bildverarbeitung, eine einfache Bedienung im Automatik-Modus sowie die Möglichkeit der vollen manuellen Steuerung. Ein aktuelles Firmware Update, bereits das zweite nach Einführung der Kamera sorgt für kleinere Funktionserweiterungen und weiteren Bedienungskomfort.
Da es bei dieser Kamera in erster Linie um die Bildqualität geht, die Spiegelreflex-Niveau erreichen, wenn nicht gar übertreffen soll, haben wir die NEX-7 u.a. auch mit den neuen Touit Premium Objektiven von Zeiss eingesetzt, wodurch, das sei vorweg genommen, unsere hohen Erwartungen bezüglich der Abbildungsleistung sogar übertroffen wurden.
Die sSny NEX-7 liefert selbst bei Zwielicht hervoragenden Ergebnisse mit hoher Schärfe und Farbsättigung.
Aber beginnen wir mit der Handhabung. Ausgestattet mit einem OLED-Sucher und großzügigem Schwenkmonitor, eingebautem Blitz sowie schnell und bequem erreichbaren Bedienelementen kommt sie dennoch in einem kompakten Gehäuse, das DSLR-Besitzer neidisch machen müsste. Soviel exzellente Technik in einem so kleinen, leichten Body bietet bislang vermutlich keine Spiegelreflexkamera, Damit macht die Sony NEX-7 auch den Alpha DSLR- und SLT-Kameras ernsthafte Konkurrenz. Schließlich verbergen sich in dem handlichen Kameragehäuse auch zahlreiche bewährte Techniken wie sie auch in den deutlich größeren und schwereren Alpha-Spiegelreflexkameras eingesetzt werden. DSLRs. So wird der 24-Megapixel-Sensor auch in den Alpha DSLR Kameras A77 und A65 verwendet. Gegenüber früheren NEX-Modellen ist der Griff der NEX-7 stärker ausgeprägt und bietet so einen sicheren und bequemen Der elektronische OLED-Sucher mit 2,4 Millionen Bildpunkten ermöglicht auch bei gleißender Helligkeit eine präzise Wahl der Bildausschnitts und der klappbare Monitor mit 3″-Bilddiagonale gestattet das bequeme Fotografieren und Filmen auch aus sonst schwer realisierbaren Perspektiven.
Das Klappdisplay erleichtert Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven.
Die NEX-7 verwendet einen 24 MPix-Sensor im APS-C-Format mit einer maximalen Empfindlichkeit von ISO 16.000. Der große Sensor und der leistungsstarke Prozessor der Kamera sorgen dafür, dass selbst Aufnahmen mit ISO 800 bis ISO 1.600 noch rauscharm und brillant wirken. Bei Empfindlichkeiten von ISO 400 und darunter liefert die Kamera optimale Bildergebnisse. Auch wenn jüngere Kameras auch mit kleineren Sensoren heute Empfindlichkeiten bis zu ISO 25.600 versprechen, empfiehlt sich die hochauflösende Sony NEX-7 speziell auch für die ‚Available Light‘-Fotografie. Ihr Dynamikumfang umfasst bis ca. ISO 1.600 nahezu 9 Blendenstufen. Überraschend gut gefiel uns die Farbwiedergabe, die auch bei höheren Empfindlichkeiten satt und natürlich wirkt.
Nicht ausprobiert haben wir die integrierten Funktionen für die Korrektur von Abbildungsfehlern mancher Objektive. Sie gab es speziell für die von uns verwendeten Touit Objektiven von Zeiss auch (noch?) nicht und wurden von uns auch nicht vermisst. Diese Korrekturfilter sollen laut Angabe von Sony bei bestimmten Objektiven Verzeichnung, Vignettierung und Randabschattung und Farbsäume reduzieren und so die Ergebnisse schon in der Kamera optimieren und eventuelle Nachbearbeitungen überflüssig machen.
Durch den hohen Dynamikumfang zeigen selbst sehr kontrastreiche Motive eine sehr gute Zeichnung in Lichtern und Schatten.
Ein Schwachpunkt, den manche Messtests bemängeln, soll die etwas langsam reagierende AF-Steuerung sein. Bei unseren Praxistests hatten wir allerdings keine Actionszenen, bei denen es galt, Personen oder Objekte, die sich mit hohen Geschwindigkeiten bewegten, zu erfassen. Allerdings arbeitete der Autofokus bei unseren Testaufnahmen auch bei wenig Licht relativ schnell und zuverlässig. Wir empfanden die Kamera als relativ reaktionsschnell, was spontane Schnappschüsse ohne bemerkenswerte Auslöseverzögerungen ermöglicht.
Die Voreinstellungen für das Fotografieren und Filmen werden über zwei Drehrgler auf der Oberseite und das Einstellrad auf der Rückseite der Kamera vorgenommen und in entsprechenden Menüs auf dem Monitor angezeigt. Das erweist sich sehr Praxisgerecht, weil mehrere Einstellungen für eine bestimmte Betriebsart auf dem gleichen Bildschirm vorgenommen und angezeigt werden können. Auf dem Bildschirm ist auch zu erkennen, welche Einstellung mit welchen Drehregler verändert werden kann.
Sanfte Tonwertabstufungen und großer Detailreichtum kennzeichnen die Aufnahmen der NEX-7 von Sony.
Als Belichtungsprogramme stehen die üblichen Betriebsarten Programm-, Zeit und Blendenautomatik zur Wahl. Ebenso kann der Fotograf alle Parameter auch manuell einstellen. So eignet sich die Kamera gleichermaßen für Einsteiger, die sich auf eine praxisgerechte Vollautomatik verlassen wollen wie für anspruchsvolle Fotografen, die ihre individuellen Gestaltungswünsche realisieren möchten.
Selbstverständlich bietet die NEX-7 von Sony auch die Schwenkpanorama Funktion und nutzt Multi-Shot-Techniken zur Optimierung von Aufnahmen bei Dämmerlicht bzw. zur Erstellung von 3D-Bildern oder HDR-Aufnahmen. Ebenso Standard bei Sony ist die schnell reagierende Gesichtserkennung.
Zur Erleichterung einer perfekten Ausrichtung ist die Sony NEX-7 mit einer elektronischen Wasserwaage ausgestattet.
Videoaufnahmen sind in Full-HD im AVCHD oder MP4-Format möglich. Für den guten Ton kann ein externes Mikrofon verwendet werden.
Die Kamera verfügt über zwei Speicherkartensteckplätze für Memory Stick Duo oder SDHC-Karten.
Die RAW-Dateien liefern große Reserven für die individuelle Entwicklung der Aufnahmen.
Fazit:
Auch wenn die Sony NEX-7 bald zwei Jahre auf dem Markt ist, zählt sie bezüglich der Bildqualität zu den besten in der Kategorie der spiegellosen Systemkameras. Sie eignet sich gleichermaßen für schnelle, vollautomatische Schnappschüsse wie für die anspruchsvolle kreative Fotografie. Die Bilder überzeugen durch hohe Schärfe, satte natürliche Farben, selbst wenn bei wenig Licht fotografiert wird. Sie ist einfach in der Bedienung und lässt sich wegen ihrer kompakten und leichten Bauweise leicht überall hin mitnehmen. Aufgrund ihrer bereits längeren Zeit am Markt ist sie aktuell zu einem recht günstigen Preis erhältlich.