Perfekt für Action-, Outdoor- und Naturfotografen: Die Pentax K-3.
Sie ist bereits seit Anfang des Jahres auf dem Markt und https://www.dasfotoportal.de/ gehörte mit zu den ersten, denen ein Testmodell zur Verfügung stand. Dennoch griffen die Redaktionsmitglieder zunächst nur in Ausnahmesituationen zu der Kamera,obwohl sie obendrein noch mit den hervorragenden Objektiven Pentax SMC-D 1:4/12-24 mmED AL(IF), HD, Pentax SMC-D 1:4-5,6/55-300 mm und dem SMC-D-FA 1:2,8/100mm Macro bestückt war. Warum? Wenn es um Spiegelreflexkameras geht, dann greift jeder zunächst zu den klassischen Marktführern Canon und Nikon. Wer auf Innovationen schaut, denkt auch schon mal an Sony. Auf den Klassiker Pentax, heute unter der Haube von Ricoh Imaging , kommen nur langjährige Kenner des Kameramarktes, die fest daran glauben, dass die Traditionsmarke nichts an ihrer einst marktprägenden Innovationskraft verloren hat, obwohl sie im Gesamtmarkt nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt. Völlig zu Unrecht, wie wir bei unserem Langzeit-Praxistests feststellen konnten.
Auch feine Details und Farbnuancen löst der 24,1 Megapixel Sensor der Pentax K-3 sauber auf.
Doch zugegeben, die Pentax K-3 hat etwas, was möglicherweise Menschen zögern lässt. Die üppige technische Ausstattung wird nämlich schon auf dem ersten Blick durch die zahlreichen Knöpfe, Tasten, Hebel und Einstellräder sichtbar. Design und Verarbeitung signalisieren rücksichtslos: hier kommt ein professionelles Werkzeug, bestimmt für professionell arbeitende Fotografen. Dabei wirkt die Kamera handlich und im Vergleich zu anderen Profimodellen sogar kompakt. Durch den ausgeprägten Handgriff mit der Fingermulde liegt sie hervorragend in der Hand. Der Augenblick, in dem man die Pentax K-3 in die hand nimmt, lässt auch die anfänglichen Irritationen sofort verschwinden. Das liegt zunächst schon einmal daran, dass die zunächst unübersichtlich erscheinenden Bedienelemente sich jetzt als ausgezeichnet platziert und dadurch auch einfach zu erreichen und zu steuern sind. Dabei erfährt der Anwender durchdachte Kleinigkeiten, die ihn auf Anhieb begeistern. Dazu gehört die Ver- und Entriegelung des Betriebsarten-Wählrades , links oben auf der Kamera. Durch einen zusätzlichen Schiebehebel kann der Fotograf je nach Vorliebe festlegen, ob er ohne Verriegelung arbeiten möchte und damit zu Gunsten der Schnelligkeit eine versehentliche Verstellung riskiert oder ob er die Einstellung so sichert, dass nur eine Lösung der Sperre eine Änderung möglich macht. Dabei kann er zudem zwischen einer einmaligen oder dauerhaften Entriegelung wählen. Schon das zeigt, dass die Kamera nichts dem Zufall überlässt, sondern eine bewusste Steuerung verlangt, wenn ihre Leistung voll ausgeschöpft werden soll. Natürlich steht auch eine Vollautomatik zur Verfügung. Aber dafür muss niemand unbedingt eine Top-DSLR investieren.
Das Betriebsartenwählrad bietet neben den Standardbelichtungsprogrammen
drei individuell belegbare User-Einstellungen.
Bleiben wir bei den Betriebsarten. Neben den Klassischen Standardbetriebsarten wie Programm- (P), Zeit-(Tv), und Blendenautomatik (Av) sowie der manuellen Steuerung (M) aller Belichtungsparameter verfügt die Pentax K-3 über die Empfindlichkeitsvorwahl (Sv), bei der die ISO-Empfindlichkeit vorgewählt und Blende bzw. Verschlusszeit entsprechend der Motivhelligkeit automatisch angepasst werden. Ebenso gibt es eine Zeit-Blendenvorwahl, bei der die Kamera die benötigte ISO-Empfindlichkeit automatisch wählt. Eine X Einstellung für die Blitz-Synchronisation und B für Langzeitbelichtungen sind ebenfalls vorhanden. Praktisch sind die drei User-Einstellungen, unter denen Anwender ihre bevorzugten Einstellungen für bestimmte Motivarten ablegen können. Diese Einstellungen sind alle schnell und einfach durch Drehen der Betriebsartenanzeige des Wählrades auf die Indexmarke am Pentaprisma einzusteuern.
Zusätzlich können die für die einzelnen Aufnahmemodi benötigten Voreinstellungen über das vordere, am Griff befindliche und das hintere Einstellrad auf der Kamerarückseite über die Menü-Einstellungen vorgenommen werden.
Die Pentax K-3 verfügt zusätzlich zum hellen, klaren optischen Sucher zwar über einen großen LC-Bildschirm, der neben der Menü-Anzeige für die Kameravoreinstellungen auch ein LiveView-Bild ermöglicht. Doch leider ist dieser fest verbaut und für Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven mit LiveView weder dreh- schwenkbar. Eine Erleichterung, auf die kaum noch jemand heute verzichten mag.
Mit 1/30s bei Blende f/10 und ISO 100 mit dem SMC HD Pentax DA 1:4-5,6/55-300mm ED WR
bei Brennweite 135 mm fotografiert.
Ein praktisches Ausstattungsmerkmal ist das doppelte Kartenlaufwerk der Kamera, das zwei SD-Karten aufnehmen und diesen auch unterschiedlichen Aufgaben zuweisen kann. So lässt sich beispielsweise eine Speicherkarte für die JPG-Aufzeichnung, die andere für die Speicherung der RAW-Daten, für die die Pentax K-3 übrigens das DNG-Format von Adobe nutzt, verwenden. Die getrennte Aufzeichnung von Video und Foto ist so ebenfalls zu realisieren.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist der Einsatz der als Zubehör von Pentax erhältlichen FLU-Card. Mit dieser speziell für die Pentax K-3 entwickelten 16 GB-WiFi-SD-Speicherkarte kann die Kamera kabllos mit einem PC, Smartphone oder Tablet verbunden und auch über diese Geräte, auf denen das LiveView-Bild angezeigt wird, übertragen werden. Auch der kabellose Bildtransfer von der Kamera auf die angeschlossenen Geräte ist so möglich.
Die Professionalität dieser Kamera wird nicht nur durch ihre ergonomische Handhabung und die robuste (Gehäuse aus Magnesium Legierung) und wetterfeste Bauweise (92 Spezialdichtungen) , die auch einige Objektive im Pentax-Programm bieten, deutlich. Auch ihre Leistungen hinsichtlich AF-Schnelligkeit, der kurzen Bildfolgezeiten von 6 Fotos in voller Auflösung und vor allem natürlich auch die hohe Bildqualität des 24,1-Megapixel-CMOS-Sensors in APS-C-Größe überzeugen. Damit sind selbst Ausdrucke im Format A0 möglich. Sein Empfindlichkeitsbereich ermöglicht Einstellungen von ISO 100 bis ISO 51.000. Allerdings wird das Rauschen ab etwa ISO 6400 kritisch.
Für den rauehen Profi-Einsatz geschaffen: das robuste Gehäuse der Pentax K-3
aus einer widerstandsfähigen Magnesium-Legierung.
Als sehr effektiv empfanden wir die auch Bildstabilisation der Kamera, die laut Hersteller um vier Belichtungsstufen längere Verschlusszeiten bei Aufnahmen aus der Hand ohne Verwacklung ermöglichen soll. Wir haben das nicht messen können aber Fotos mit Unschärfe wegen Verwacklung waren bei unseren Test eine absolute Ausnahme.
Die Pentax K-3 verwendet statt eines Tiefpassfilters eine spezielle Funktion zur Unterdrückung von Moiré, die bei Bedarf zugeschaltet wird und auf Basis der Sensorbewegung arbeitet. So kann mit der höchstmöglichen Auflösung fotografiert werden und nur für besonders kritische Situationen die Filter Simulation eingesetzt werden. Die Pentax K-3 unterdrückt Moiré-Effekte mit Hilfe ihrer zweistufigen Tiefpassfilter-Simulation, die der Anwender bei kritischen Motiven zuschalten kann. Dabei wird die Sensoreinheit in Mikroschwingungen versetzt. Dies führt zu einer minimale Unschärfe, was etwa die Wirkung eines eingebauten Tiefpassfilters hat. Für die Anpassung an die entsprechende Aufnahmesituation sorgt eine zweistufige Steuermöglichkeit.
Die unterschiedlichen Grüntöne der Pflanzen werden sauber differenziert wiedergegeben
Die Sensor-Shift-Funktion kann auch zum Perspektive-Ausgleich, ähnlich wie er mithilfe von Shift-Objektiven zu erreichen ist, genutzt werden. Dabei kann der Anwender den Ausgleich durch Sensorverschiebung über 24Stufen oder insgesamt 1,5 Millimeter vornehmen. Das gleiche Grundprinzip kommt auch bei den Sonderfunktionen der Kamera wie der achtstufigen Horizontalkorrektur von +/- 1Prozent sowie bei der Astrotrace-Funktion, die in Verbindung mit dem GPS-Modul O-GPS-1 ermöglicht wird, zur Anwendung. Dieses Verfahren ermöglicht es, dass Sterne bei Langzeitbelichungen als Punkte und nicht als unscharfe Streifen abgebildet werden.
Digitale Filtereffekte zur Unterstreichung einer speziellen Bildaussage werden immer beliebter. Die Pentax K-3 bietet sowohl acht Filter, die bereits vor der Aufnahme eingesteuert werden können als auch 19 weitere, die sich nachträglich ebenfalls in der Kamera in der Wiedergabefunktion anwenden lassen. Selbst die RAW-Datenentwicklung lässt sich bereits in der Kamera durchführen. Auch dabei können digitale Effektfilter angewendet werden. Ebenso sind eine Rausreduzierung sowie die digitale Korrektur bestimmter Objektiveigenschaften schon in der Kamera möglich.
Dieser Filtereffekt der selektiven Farbextraktion lässt sich bereits in der Kamera anwenden.
Voraussetzung dafür ist die hohe Leistungsfähigkeit des in der Pentax K-3 verbauten Bildprozessors. Er liefert auch die Basis für die hohe Bildfrequenz von 8,3 Aufnahmen pro Sekunde für bis zu 60 JPG oder 22 RAW-Aufnahmen in Folge. Die kürzeste Verschlusszeit von 1/8000 Sekunde ist ein weiteres Indiz für die Professionalität dieser Kamera
Angetan waren wir auch von der Belichtungsgenauigkeit der Kamera, die auf einem RGB-Lichtmesssensor mit 86.000 Pixel basiert. Auch das AF-Modul ist eine Neuentwicklung. Es arbeitet mit 27 Sensoren, von denen 25 kreuzförmig gestaltet sind und dadurch besonders schnell und präzise reagieren.
Bei ISO 200 mit Blende f4,5 und 1/320s bei Brennweite 150mm aufgenommen.
Fazit: Die Pentax K-3 ist eine Kamera mit professioneller Ausstattung und Leistung, die auch in kritischen Situation präzise und schnell reagiert. Die Bildqualität entspricht dem Top-Niveau ihrer Klasse, wobei die Funktionen wie die Tiefpass-Filter-Simulation oder die Shift-Funktion per Sensorverschiebung noch eine Besonderheit darstellen. Auch die vielen Bildbearbeitungsfunktionen, die noch in der Kameraausgeübt werden können sowie die Fernsteuerungsmöglichkeiten per FLU-Card sind nützliche Funktionen, die vergleichbare Kameras noch immer vermissen lassen. Mit einem Preis deutlich unter 1000 Euro für das Gehäuse ist dieser Fotoprofi für Fotografen, in den Bereichen Action, Sport, Abenteuer, Reise, Natur und Outdoor, die auch ohne einen professionellen Sonderservice, wie ihn die Platzhirsche Canon und Nikon professionellen Fotografen bieten, auskommen, auch hinsichtlich des umfangreichen Objektiv und Systemzubehörs eine optimale Lösung.