Das Olympus M.Zuiko Digital 12mm 1:2.0 ED MSC mit und ohne optionaler Streulichtblende
Je kürzer die Brennweite, umso größer wird das Bildfeld, das sich damit erfassen lässt. Zudem erschließen Weitwinkel-Objektive zahlreiche kreative Gestaltungsmöglichkeiten und Perspektiven für Fotos, die mehr zeigen als große Blickwinkel aus kurzer Distanz. Kaum eine Objektivkategorie lässt sich für so viele unterschiedliche Motive nutzen. Wer allerdings das volle Kreativpotential der Weitwinkelfotografie ausschöpfen möchte, sollte sich mit den Besonderheiten dieser Art zu fotografieren auseinandersetzen.
Weitwinkel-Objektive werden allgemein in die Gruppen Superweitwinkel und Weitwinkel eingeteilt. Eine eigene Klasse stellen darüber hinaus die Fisheye-Objektive, die einen Bildwinkel von 180° und mehr abdecken und wegen ihrer typischen, tonnenförmigen Verzeichnung den Spezialobjektiven zugerechnet werden. Objektive mit Brennweiten zwischen 14 und 24 mm (Kleinbild) bzw. 7 und 12 mm im FT- bzw. MFT-Format. (FT = „Four Thirds“, MFT = Micro four Thirds) werden als Superweitwinkel-Objektive bezeichnet, Objektive mit 28 bis 35 mm bzw. 14 bis 17 mm gelten als Standard-Weitwinkel.
Dreimal das gleiche Motiv fotografiert mit der PEN E-P3 in iAuto, ART-Filter Monochrom Film und Pop-Art Einstellung.
In diesem Olympus Fototipp geht es um das M. Zuiko Digital 12mm/1:2.0 ED MSC, das der klassischen Superweitwinkelbrennweite von 24mm im Kleinbildbereich entspricht. Es besticht durch eine herausragende Abbildungsleistung, hohe Lichtstärke und hochwertige Konstruktion mit Metallfassung.
Sein Einsatzspektrum reicht vom einfachen Schnappschuss über die Reportage-, Architektur- oder Landschaftsfotografie bis hin zu dramatischen Nahaufnahmen. Weitwinkelaufnahmen betonten die Perspektive. Parallel verlaufende Linien im Motiv scheinen sich im Unendlichen zu treffen. Sie betonen den Vordergrund und geben durch die geschickte Staffelung von Objekten im Vorder- Mittel- und Hintergrund dem Bild Tiefe. Vor allem bei extrem kurzen Aufnahmedistanzen neigen sie zu Verzerrungen und Verzeichnungen, die sich wiederum gezielt eingesetzt zu eindrucksvollen, überraschenden Effekten nutzen lassen. Die besondere Perspektive, die im Raum gestaffelte Objekte vor größer und im größeren Abstand deutlich kleiner erscheinen lässt, reizt immer wieder Fotografen, damit zu spielen. So erscheint der Fuß im Vordergrund überdimensional große und der nach hinten zeigende dazugehörige Körper zwergenhaft klein. Gesichter erhalten eine übergroße Nase, das mächtige Gebirge im Hintergrund schrumpft zu einer unbedeutenden Bergkette, die Wiesen oder der See davor erhalten eine schier unendlich scheinende Weite. Die natürliche Verzeichnung von Superweitwinkel-Objektiven wird zu den Bildrändern hin stärker. Deshalb ist es vor allem bei Nahaufnahmen empfehlenswert, bildwichtige Objekte nicht an den Rand sondern eher in die Mitte zu verlegen.
Selbst extremes Gegenlicht meistert das M.Zuiko Digital 12 mm/F2.0 ohne Blendenflecken.
Je kürzer die Brennweite, umso mehr bekommt der Fotograf aus gleicher Aufnahmedistanz auf das Bild und umso stärker wird der Vordergrund betont. Für die Bildgestaltung bedeutet dies, dass er möglichst viele, bildwichtige Elemente in den Vordergrund stellen sollte, um sie so groß wie möglich abbilden zu können. Sollen beispielsweise Personen vor hohen Gebäuden fotografiert werden, sollten diese nicht unmittelbar vor dem Gebäude, sondern möglichst nah zur Kamera platziert werden, damit im Bild auch erkennbar sind. Soll allerdings der Größenunterschied betont werden, ist die Platzierung direkt am Gebäude richtig.
Weite und räumliche Tiefe lässt sich mit dem M.Zuiko Digital 12mm/F2.0 eindrucksvollen in Landschaftsaufnahmen ausdrücken.
Viele Fotografen sehen in der 12mm (24mm Kleinbild) Brennweite das optimale Standardobjektiv. Es weist einen noch gemäßigten Weitwinkeleffekt auf, der vom Betrachter nicht als übertrieben angesehen wird. Es ist eine optimale Brennweite für die Reportagefotografie, mit der ein Fotograf seine Präsenz inmitten des Geschehens deutlich machen kann. Das M. Zuiko Digital 12mm/1:2.0 ED MSC bietet zudem die extrem hohe Lichtstärke von 1:2.0, mit der es sich für die Available Light Fotografie ohne Blitz empfiehlt. So kann es unauffällig auch bei schwach beleuchteten Motiven eingesetzt werden und eignet sich optimal für Szenen bei Dämmerlicht oder bei Nacht. Es ist ein unverzichtbarer Begleiter auf Reisen und aufgrund seiner geringen Verzeichnung optimal für Innenaufnahmen in dunklen Räumen, in denen nicht geblitzt werden darf, wie beispielsweise in Kirchen, Museen oder Schlössern.
Darüber hinaus bietet das Superweitwinkel eine kürzeste Aufnahmedistanz von nur 20 Zentimetern. Dadurch ergeben sich interessante Perspektiven im Nahbereich, die zu verblüffenden Effekten führen können, beispielsweise bei Fotos aus der Froschperspektive von Blumenwiesen. So lassen sich auch kleine Dinge formatfüllend in reizvollen Perspektiven darstellen.
Durch zurückziehen des Schärferings wird die manuelle Scharfstellung aktiviert und die Schärfentiefeskala freigelegt.
Eine Besonderheit dieses Premium-Objektivs ist die Möglichkeit der manuellen Entfernungseinstellung. Dazu wird der Einstellring einfach nur zurückgezogen. Damit wird gleichzeitig die Schärfentiefenskala freigelegt über die auch eine hyperfokale Entfernungseinstellung vorgenommen werden kann, ohne dabei über das Display oder den Sucher gehen zu müssen. Das ist zum Beispiel für HDR- oder Panoramaaufnahmen wichtig, wo eine Verstellung der Entfernung bei den notwendigen Einzelaufnahmen durch das AF-System zu Fehlern führen könnte.
Fazit: Das Olympus M.Zuiko 12mm/F2.0 ist ein vielseitig einsetzbares Superweitwinkel-Objektiv der Extraklasse das als Festbrennweite mit aufwändiger optischer und mechanischer Konstruktion auch professionellen Ansprüchen an die Bildqualität gerecht wird.
Technische Daten
M.Zuiko Digital ED 12 mm F2.0
Bajonett: Micro Four Thirds
Brennweite: 12 mm (entspricht 24 mm KB)
Konstruktion: 11 Linsen in 8 Gruppen (1 DAS Linse, eine
asphärische Linse, 1 ED Linse und HR Linsen
Bildwinkel: 84°
AF-System: High-Speed Imager AF (MSC)
Kürzeste Aufnahmedistanz: 0,2 m
Kleinstes Objektfeld: 162 x 216 mm
Anzahl der Blendenlamellen: 7
Größte Blendenöffnung: 1:2.0
Kleinste Blendenöffnung: 1:22
Filtergewinde: 46 mm
Maße: 56 x 43 mm
Gewicht: 130g
Optionales Zubehör: Streulichtblende