Schon in den Glanzzeiten der analogen Fotografie hat die Filterindustrie mit einer Vielzahl optischer Effektfilter, die Kreativität der Fotografen angeregt. Heute lassen sich viele solcher Effekte in der nachträglichen Bearbeitung der Fotos am PC erzielen. Olympus hat mit der Einführung der ART-Filter seine Kameras mit einer zusätzlichen BetriebsART ausgestattet, in der sich bis zu 8 faszinierende Verfremdungseffekte automatisch auf die Fotos anwenden lassen. Bereits seit der E-30 verfügen Systemkameras von Olympus über die zusätzliche ART Filter – Betriebsart. Insgesamt bieten inzwischen drei Kameras des E-Systems und alle drei Kameras der PEN Reihe ART-Filter. Im Kompakt- und Superzoombereich verfügen einige Modelle über ähnliche Effekte, die hier als Magic Filter bezeichnet werden.
Aufnahme Olympus PEN E-PL1 mit (großes Bild) und ohne (kleines Bild) Pop ART Filter
Pop ART
Immer dabei bei all diesen Kameras ist die Pop ART Variante, die Farben im Stil der Pop ART verstärkt und die Bilder durch kräftige, satte Farben besonders lebendig erscheinen lässt. Alle starken Effekte nutzen sich in der Wirkung sehr schnell ab und laufen Gefahr bei allzu häufiger und intensiver Nutzung auf Dauer langweilig zu werden. So zeichnet den kreativen Fotografen die Kunst aus, Effektfilter unauffällig zu verwenden, so dass sie als solche kaum bemerkt werden und dazu dienen den Motivcharakter zu verstärken. Für die Verwendung der Pop ART Funktion empfehlen sich also Motive, die an sich schon kräftige und bunte Farben liefern wie beispielsweise ein Sonnenuntergang, nächtliche Neonbeleuchtung, ein buntes Blumenbeet oder eine Discoszene.
Beispielbilder mit (links) und ohne (rechts) Pop ART Filter
Blasse und helle Farben
Für die Einstellung ‚Blasse und helle Farben‘ eignen sich besonders pastellige oder lichtdurchflutete Motive. Diese Funktion kann auch für Porträt-Aufnahmen genutzt werden, die an die zarten High-Key-Bilder großer Fotografen erinnern. Bei Motiven in denen Weiß oder insgesamt zarte Farben vorherrschen kommt die Wirkung dieses ART-Filters besonders zur Geltung.
Beispielfotos ART Filter: Helle und blasse Farben (mit Filter links, ohne Filter rechts).
Soft Fokus
Eine stark romantisierende Wirkung hat der Soft Fokus ART-Filter. Die Fotos erhalten etwas Geheimnisvolles, mit dem sie den Betrachter emotional berühren. Der Effekt scheint das Motiv mit einem zarten Schleier zu umgeben, der die Details nur erahnen lässt. Porträts werden weicher, der Ausdruck wirkt geheimnisvoll bis rätselhaft. Auch für romantische Landschaftsfotos eignet sich diese Filter-Einstellung. Wälder oder Wiesen bekommen etwas Mysteriöses. Die Wirkung wird bei vielen Kontrasten im Motiv verstärkt, da besonders an den Kanten und Rändern der Objekte die schleierähnlichen Säume entstehen.
Beispielfotos ART Filter: Soft Fokus (links mit, rechts ohne Filterung).
Monochrom Film
Die Kamera-Einstellung Monochrom Film wird auch in den Beschreibungen häufig als ‚Körniger Film‘ bezeichnet. Letzteres trifft diesen Effekt besser, der an alte steil entwickelte, grobkörnige Schwarzweißfilme aus analogen Zeiten erinnert. Seine Wirkung tritt bei nostalgischen Motiven oder Szenen mit dramatischer Beleuchtung besonders hervor. Wie bei allen Schwarzweißaufnahmen, die aus dem besonderen Wechselspiel von Hell und Dunkel ihre Dramatik beziehen, kommt auch die Monochrom Film Einstellung besonders bei kontrastreichen Motiven zur Geltung.
Beispielfotos mit und ohne ART Filter ‚Monochrom Film‘.
Sanftes Sepia
Nostalgie wecken auch Aufnahmen die durch die Einstellung ‚Sanftes Sepia‘ eine an alte Fotografien erinnernde leicht bräunliche Tonung erhalten. Innenaufnahmen in Museumsdörfern, alte Bauwerke aber auch Porträts und Gruppenaufnahmen erhalten durch diese Filterung einen Hauch von Nostalgie. Motive die sich für diese Einstellung anbieten sind überall zu finden: Ob bei der Oldtimer Rallye, bei der Yachtparade oder im Westerndorf – überall wo Motive die Vergangenheit aufleben lassen, kann das Sepia-Filter auch deren Wirkung im Bild verstärken.
Beispielfotos mit und ohne ART Filter ‚Sanftes Sepia‘.
Lochkamera
Auch der Lochkamera-Effekt vermittelt den Fotos zunächst einmal das Aussehen, als seien sie mit einem solchen Fotoapparat aus der Frühzeit der Fotografie entstanden. Aber Lochkameras sind auch heute noch bei vielen Fotografen beliebt und zwar nicht nur, weil ihre Fotos wie von gestern aussehen. Die starken, einen runden Rahmen bildenden Vignettierungen lenken auch den Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv und können zudem dazu dienen, störende Details zu verdecken und im Hintergrund verschwinden zu lassen.
Beispielfotos mit und ohne ART Filter ‚Lochkamera‘.
Diorama
Der Diorama Effekt, der Stadtansichten wie Modellbauten aussehen lässt, hat eine ähnliche Wirkung auf den Betrachter. Auch er lenkt den Blick auf die scharf erscheinende Bildmitte und überdeckt die Bildränder mit einem Unschärfeschleier.
Cross-Entwicklung
Einen besonderen, fast surreal anmutenden Falschfarbeneffekt haben tüftlige Fotografen durch fehlerhafte Entwicklungen ihrer Dia-oder Negativfilme im jeweils anderen Prozess herausgefunden. So wurden Dia Filme mit Negativchemie oder Negativfilme mit Umkehrchemikalien entwickelt. Die Folge waren Ergebnisse mit unwirklichen aber kräftigen Farben. Was früher in mühevollen Experimenten zur Perfektion gebracht wurde, könne Besitzer einer PEN E-P2 heute durch die Vorwahl der entsprechenden Filtereinstellung am Betriebsartenwahlrad ihrer Olympus Kamera.
Ohne Risiko – Fotos mit und ohne ART Filter
Alle ART Filter lassen sich nur bei Speicherung im JPG-Format anwenden. Ihre Wirkung wird im Kamera-Menu nicht nur beschrieben und in Beispielfotos angezeigt, sie lässt sich auf dem Kamera-Display auch schon vor der Aufnahme kontrollieren. Wer sich nicht sicher ist, ob er nun den Filtereffekt auch wirklich haben möchte und sich die Entscheidung für später aufheben will, der kann bei den Speicheroptionen die gleichzeitige Speicherung der Aufnahmen im RAW- und JPG-Format wählen. Dann wird auf die JPG-Aufnahme der Filtereffekt angewendet, während das RAW-Format das Motiv neutral aufzeichnet.
ART Filter für danach
Besitzer einer Olympus Kamera die nachträglich feststellen, dass ein bestimmtes Motiv nun doch durch den Einsatz eines ART Filters besser zur Geltung kommen würde, der kann den gewünschten Effekt auch nachträglich noch erzielen. Voraussetzung ist, dass er sein Foto im RAW Format gespeichert hat. Dann kann er nämlich sowohl in der Olympus Software Master2 als auch mit der den PEN Kameras beiliegenden ib Software in der RAW-Datenentwicklung bestimmte ART Filter anwenden.
Mit der Olympus ib oder Master2 Sotware lassen sich ART Filtereffekte auf RAW-Dateien auch nachträglich anwenden.
Welche ART Filter bieten welche Kamera und Programme:
ART Filter PEN Kameras
PEN E-P1
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PEN E-P2
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PEN E-PL1
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Pop Art
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Pop Art
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Pop Art
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Soft Focus
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Soft Focus
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Soft Fokus
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Blasse Farben
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Blasse und helle Farben
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Weiches Licht
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Weiches Licht
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Monochrom Film
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Monochrom Film
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Monochrom Film
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Lochkamera
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Lochkamera
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Lochkamera
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Diorama
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Diorama
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Cross-Entwicklung
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Sanfte Sepia
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ART Filter E-System Kameras
E-30
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E-620
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E-450
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Pop Art
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Pop Art
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Pop Art
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Soft Focus
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Soft Focus
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Soft Fokus
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Blasse Farben
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Blasse und helle Farben
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Leichte Tönung
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Leichte Tönung
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Monochrom Film
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Monochrom Film
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Monochrom Film
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Lochkamera
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Lochkamera
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ART Filter Olympus iB und Master 2 Software
ib Software
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Master 2
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Pop Art
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Pop Art
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Soft Fokus
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Soft Fokus
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Monochrom Film
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Monochrom Film
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Lochkamera
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Lochkamera
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Diorama
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Diorama
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Sanfte Sepia
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