Vor 100 Jahren schlossen sich in Tokio, Japan, die drei Unternehmen Tokyo Keiki Seisaku Sho, Iwaki Glass Manufacturing und Fujii Lens Seizo Sho zur Nippon Kogaku Kogyo Kabushiki Kaisha, auch Nippon Kogaku K. K. zusammen. Übersetzt bedeutet der Firmenname etwa „Japanische Optische Technik AG“. Die Fusion wurde von dem Mitsubishi Konzern unterstützt, zu dem Nikon auch heute noch gehört.
Nikon Firmensitz in Tokio 1917
Um seine Innovationskraft zu stärken erweiterte das Unternehmen bereits 1921 ihren Mitarbeiterstab um acht Ingenieure aus Deutschland. Zu ihnen gehörte auch Professor Max Lange, eine Koryphäe von Weltruf in der Objektiventwicklung. Diese Mitarbeiter begründeten Nikons Einstieg in die Herstellung von Objektiven und gaben den Anstoß zu dem legendären ersten Nikon Objektiv, dem Anytar, das sich hinter der als Vorbild dienenden Tessar Konstruktion nicht zu verstecken brauchte. Insgesamt soll es sieben Anytar Objwektive mit Brennweiten zwischen 7,5 und 36 cm gegeben haben. Das erste war das 1929 erschienene Anytar 12cm F4,5. Auf der Suche nach einem Markennamen kombinierte man die Abkürzung für Nippon Koukaku „NIKKO“ mit einem R, das damals für fotografische Objektive als Suffix üblich war zu „NIKKOR“. 1932 wurde diese Bezeichnung als Marke registriert. 1933 stellte Nikon das erste Aero-Nikkor 50cm F4.8 vor. 1946 führte der Optikhersteller den Markennamen Nikon für kompakte Kameras ein und brachte schließlich im März 1948 mit dem Nikon Model I die erste Kleinbildkamera auf den Markt. Es folgten jeweils mit Jahresabstand die die Nikon M und S Modelle.
Nikon Modell I
Als der LIFE Fotograf David Duncan 1950 Japan besuchte, um eine Reportage über japanische Kunst zu fotografieren machte sein Assistent eine Porträtaufnahme von ihm, dessen Schärfe Duncan so faszinierte, dass er sich nach dem Objektiv erkundigte, mit dem die Aufnahme gemacht worden war. Es war das Nikkor f3,5/135 mm. Duncan, der mit seinen eindrucksvollen Bildern selbst wesentlich zum Erfolg von LIFE mit beigetragen hatte kaufte sich auf der Stelle zwei Nikkor Objektive das f3,5/135 mm und das f1,5/50mm.Die Nachricht, dass der berühmte David Duncan mit Nikkor Objektiven fotografierte, verbreitete sich schnell und als die beiden amerikanischen Fotoreporter Karl Meidans und Hank Walker auf dem Weg zu einer Reportage über den Korea Krieg in Tokio einen Zwischenstopp machten, deckten sie sich ebenfalls mit Nikkor Objektiven ein. Die Objektive bewährten sich unter extremsten Bedingungen des damaligen extrem kalten Winters mit Temperaturen bis zu minus 30 Grad. Karl Meidans und Hank Walker gewannen mit ihren Fotos den U.S. Camera Prize. Am 10. Dezember 1950 schrieb die New York Times über japanische Kameras: „Die Welt hat wirklich hervorragende Objektive und Kameras entdeckt.“
Die Nikon Legende nahm ihren Anfang.
Nikon F, die erste Nikon Spiegelreflexkamera.
Die 1959 vorgestellte Nikon F war die erste Spiegelreflex mit Wechselobjektiven von Nikon. Als erste SLR bot sie eine blendengekoppelte Belichtungsmessung. Dieses Erfolgsmodell wurde bis in die 70ziger Jahre hinein produziert.
Eine Legende begründete auch die 1963 vorgestellte, erste Nikonos, eine Allwetterkamera, die kein Zusatzgehäuse für Unterwasseraufnahmen benötigte. Diese Kamera prägte über Jahrzehnte die Unterwasserfotografie.
Die zweite Nikon F Generation startete mit der Nikon F2 1971. Diese Kamera ermöglichte bereits Verschlusszeiten von 10 bis zu 1/2000 Sekunde und bot als Zubehör einen Motor für Serienaufnahmen mit bis zu 5 Bildern pro Sekunde. Die 80er Jahre waren von einem weiteren Erfolgsmodell der F Reihe geprägt, der Nikon F3. Sie bot automatische Belichtungssteuerung mit stufenloser Verschlusszeitenbildung.
Mit dem Nachfolger, der Nikon F4 setzte Nikon dann in der professionellen Fotografie 1988 wiederum neue Maßstäbe. Die 80er Jahre sind auch geprägt von Nikons Einstieg in die Geräteentwicklung für die Halbleiterproduktion. Nikon Kameras dokumentieren die Erforschung des Weltraums.
Nikon F3AF, die erste SLR-Kamera von Nikon mit Autofokusobjektiven.
Die erste vollautomatische Nikon Kompaktkamera, die Nikon AF35 kommt 1983 auf den Markt. Gleichzeitig startet das Unternehmen mit der F3AF seine erste Schritte in die Welt des Autofokus. Die erste Nikon Kamera mit AF-Steuerung im Gehäuse ist die 1986 präsentierte Nikon F501.
Am 1. April 1988 ändert die Nippon Kogaku ihren Namen in die bisher nur als Markennamen dienende Bezeichnung Nikon.
Auch die Nikonos Unterwasserkamera erhält in der jüngsten Version 1992 eine Autofokusfunktion.
Den Beginn des digitalen Zeitalters markieren 1997 die ersten bei Coolpix Modelle 100 und 300.
Bereits 1991 hat Kodak auf Basis der Nikon F3 die DCS 100 als die erste professionelle digitale SLR-Kamera vorgestellt und weitere Modelle auf Basis modifizierter Nikon Modelle folgen lassen.
Die Nikonos Modelle von Nikon prägten jahrzehntelang die Unterwasserfotografie.
Erst 1996 startete Nikon dann mit der Nikon D1 seine eigene DSLR-Linie, die bis heute zur Nikon D5 fortgeführt wurde.
Das letzte analoge Modell der Nikon F-Reihe ist die F6, die 2004 auf den Markt kam.
2007 kam die Nikon D3 auf den Markt und glänzte damals mit einem AF-System auf Basis von 52 Messpunkten und einer hohen Lichtempfindlichkeit von ISO 6400.
Seine Ambitionen der Weltraumerforschung setzt das Unternehmen 2010 mit der D3S und D3X fort, mit denen Astronauten Expeditionen zur ISS Raumstation dokumentieren.
Ambitioniert startet Nikon die spiegellose Nikon 1 Kamerareihe, deren Vorzüge aber nicht die Beachtung finden, wie sie sich die Entwickler erhofft hatten.
Das aktuelle Flaggschiff der Nikon DSLR Reihe, die Nikon D5
als limietierte Jubiläumsausgabe.
Die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D4 wird 2012 vorgestellt und vom heute aktuellen Modell D5 2016 abgelöst. 2016 stellt Nikon auf der photokina eine weitere Modellreihe, die Keymission VR-Kameras vor.
Am 25. Juli 2017 kann Nikon stolz seinen 100. Geburtstag begehen und sich als einer der wichtigsten Gestalter der Geschichte der Fotografie feiern lassen.
Wir gratulieren und wünschen Glück und Erfolg für 100 weitere Jahre.