Die Nikon D5300 gibt es in den Farbvarianten Rot, Schwarz und Anthrazit.
Sie ist jetzt knapp ein Jahr auf dem Markt und bei http://www.europafoto.de/ zum Schnäppchenpreis von ca. 630 Euro zu haben. Das sind rund 170 Euro weniger als zur Markeinführung und kaum mehr als für so manche Edelkompakte heute verlangt wird. Dafür erhält der Käufer eine komplett ausgestattete DSLR-Kameramit 24,2 Megapixel Auflösung, WiFi und GPS im handlichen, kompakten Gehäuse. Die preislich in der Einsteigerklasse positionierte Spiegelreflexkamera verzichtet zugunsten einer maximalen Auflösung auf die Verwendung eines Tiefpassfilters, der sonst zum Einsatz kommt, um unschöne Moiré-Bildung zu vermeiden. Bei unseren Praxistests hatten wir dennoch keine störenden Moirés zu beklagen. Im Gegenteil wir waren überrascht von der erstklassigen Bildqualität, die diese Kamera zum Einsteigerpreis unter den verschiedensten Lichtbedingungen liefert.
Das gleiche Motiv, zwei unterschiedliche Lichtstimmungen:
mit der Nikon D5300 bereiten beide Situationen keinerlei Problem.
Die D5300 war die erste DSLR, der Nikon eine integrierte WiFi-Schnittstelle spendiert hat. Das spart die Anschaffung von sonst recht teurem Zubehör. Schöner wäre es noch gewesen, wenn darüber nicht nur der Bildtransfer sondern auch gleich die Fernsteuerung der Kamera und nicht nur die Auslösung per Smartphone möglich gewesen wäre. Die Bildübertragung und Kamera-Auslösung können direkt über mobile Android oder iOS-Geräte vorgenommen werden.
Für die Fernsteuerung der Kamera sind die als Zubehör erhältlichen Funkfernsteuerungen WR-10 und WR-T10 erforderlich. Damit ist allerdings keine LiveView-Bildübertragung möglich.
Durch die Verwendung von hochwertigem Kunststoff für die Gehäusekonstruktion wiegt die Kamera laut Hersteller nur 480 Gramm (ohne Akku und ohne Speicherkarte). Durch den ergonomisch geformten Handgriff liegt sie auch sicher und angenehm in der Hand.
Der seitlich ausklappbare und drehbare Monitor erlaubt es, auch Szenen aus ungewöhnlichen Perspektiven wie zum Beispiel aus Bodennähe oder über dem Kopf einfach aufzunehmen. Zudem gestattet der Monitor mit seinen über 1 Million Bildpunkten einen recht großen Betrachtungswinkel. Das relativ große Sucherbild mit 0,82-facher Vergrößerung und ist bei gleißendem Licht eine angenehme Hilfe bei der Wahl des Bildausschnitts. Dennoch stellt sich die Frage, ob dieser große optische und mechanische Aufwand eines Spiegelreflexsuchers heute noch nötig ist.
Die Lichtverteilung des eingebauten Blitzlicht reicht,
um den großen Bildwinkel von 18 mm auszuleuchten.
Außerhalb jeder Kritik erwiesen sich unsere Bildergebnisse hinsichtlich Schärfe und Farbwiedergabe. Selbst bei hohen ISO-Werten, liefert die D5300 noch brillante Fotos mit satten Farben. Das Korn empfanden wir auch bei Empfindlichkeiten von ISO 1600 und 3200 noch akzeptabel. Selbst bei den höchstmöglichen Empfindlichkeiten von ISO 12800 oder erweitert auf 25.600 sind die Bilder mit Einschränkungen noch verwendbar. Bei solchen Lichtverhältnissen konnte man früher nur mit extrem langen Belichtungszeiten und offener Blende fotografieren. Dennoch sollte man diese hohen Empfindlichkeiten nur im Notfall einsetzen, da sie die technische Bildqualität der Fotos sehr begrenzen.
Die Serienbildgeschwindigkeit von fünf Bildern in der Sekunde ist auch für die meisten Actionbilder ausreichend. Super schnell empfanden wir die AF-Steuerung, die mit 39 Messfeldern, darunter neun Kreuzsensoren, arbeitet.
Neben der Vollautomatik und den Standardbelichtungsprogrammen PSAM verfügt die D5300 über 16 Motivprogramme und zahlreiche Effektfilter. Die Motivsteuerungen für Nahaufnahmen, Action, Kinder, Landschaft und Porträt sind dabei direkt über das große Wahlrad auf der Kameraoberseite zugänglich. Die Effekte oder die Szene-Programme lassen sich über dieses Einstellrad in Kombination mit dem hinteren Einstellrad vornehmen.
Brillante Farben und hohe Schärfe bei ISO 320 und 1/250s
und einer Brennweite von 105 mm f/8
Wir haben die Kamera in Kombination mit dem VR AF-S Nikkor 18-105 mm 1:3,5-5,6G ED ausprobiert, das einem Brennweitenbereich von 27 bis 157,5 mm beim Kleinbild entspricht. Das Objektiv ist auch im Kit mit der Kamera zu haben. Es ist mit einer optischen Bildstabilisation ausgestattet und besitzt einen sehr leisen AF-Antrieb. Der Zoomring ist groß und griffig aber auch etwas schwergängig. Das ist allerdings mehr eine Geschmacks- als eine Qualitätsfrage. Dafür fällt der Schärfenring für die manuelle Scharfstellung etwas schmal aus. Die Umstellung von AF auf die manuelle Entfernungseinstellung erfolgt durch einen kleinen Schieber am Objektiv.
Aufnahme mit 28 mm Brennweite bei ISO 500 und 1/125/ f/3,5.
Praktisch und vielseitig nutzbar ist die Erfassung ortsbezogener Daten durch die GPS-Funktion. Die Daten werden in der Exif-Datei gemeinsam mit den Bilddaten gespeichert und lassen sich durch das mit der Kamera mitgelieferte Bildbearbeitungsprogramm für viele Zwecke nutzen. Dazu sollte sich der Anwender aber zuvor intensiv mit den möglichen Voreinstellungen im Bedienermenü auseinandersetzen. Werden die Tracking-Funktionen genutzt, mit der die Kamera nicht nur die Koordinaten des Aufnahmestandpunktes aufzeichnet, sondern auch den zurückgelegten Weg, sollte man bedenken, dass die GPS-Funktion nicht nur bei der Aufnahme Strom benötigt, sondern auch bei ausgeschalteter Kamera weiterläuft, wenn sie nicht vorher deaktiviert wurde. Durch den erhöhten Stromverbrauch werden die Akkureserven also schneller aufgebraucht.
Mit den Daten der GPS-Funktion lassen sich später wie hier mit der ViewNX2-Softtware ortsbezogene Informationen abrufen.
Die Nikon D5300 ermöglicht eine Reihe wichtiger Bildbearbeitungsmöglichkeiten bereits in der Kamera. So lassen sich auf dem Monitor Farbanpassungen vornehmen und auch Bildausschnitte machen. Sogar eine Entwicklung der RAW-Daten ist so möglich. Auch das macht diese Kamera zur perfekten Reisebegleiterin, deren Bilder sich fertig bearbeitet direkt posten lassen.
Fazit: Die in Schwarz, Rot und Anthrazit angebotene Nikon D5300 ist trotz kompakter Bauweise eine komplett ausgestattete DSLR-Kamera mit allen kreativen Möglichkeiten, die in der Digitalfotografie heute zur Verfügung stehen. Sie liefert Foto- und Videoaufnahmen in exzellenter Qualität, für die der 24,2-Megapixelsensor ohne Tiefpassfilter eingesetzt wird. Gemessen an dem recht günstigen Preis von rund 630 Euro für das Gehäuse bekommen Fotografen ein in vieler Hinsicht professionelle Qualität und viele fotografische Möglichkeiten erschließendes Werkzeug mit vollem Anschluss an das umfangreiche Nikon Objektiv und Zubehörprogramm.
Auch Mischlicht bereitet der Weißabgleich der Nikon D5300 kaum Probleme.