Foto Philippe Bourseiller
„Dass ich Fotograf bin, Verleger und Festivalmacher, das wissen ja viele“, erzähl Lois Lammerhuber, „aber was nicht einmal alle meine Freunde wissen, ist, dass ich meine Jugend überwiegend im Wasser verbracht habe, um mich für die Olympischen Spiele 1972 in München über 200 Meter Delfin zu qualifizieren – was leider misslang“. Anders gesagt, Lammerhubers Affinität zum Wasser ist hoch.
Tim Flach mit seiner Arbeit MORE THAN HUMANS
Und natürlich ist auch der Name der Stadt in der das Festival dieses Jahr zum vierten Mal stattfindet in diesem Sinne Programm: BADEN. Kein Wunder, dass Lammerhuber gleich für die erste Ausgabe des Festival La Gacilly-Baden Photo 2018 die Idee hatte, auf dem Teich im Doblhoffpark eine „Schwimmende Ausstellung“ zu planen und zu installieren. Der erste Gast im Teich war Tim Flach mit seiner Arbeit MORE THAN HUMANS, die fast ausschließlich Tiere im Portrait zeigte, die vom Aussterben bedroht sind. Und „denen daher das Wasser bis zum Hals steht“, wie Lammerhuber sprichwörtlich meint und daher im Wasser perfekt „verortet“ sind.
Im Jahr darauf war die Sache klarer: Mit ICE zeigte Philippe Bourseiller grandiose Eisberge als Mahnmale des Klimawandels. Und dieses Jahr?
Foto Greg Lecouer
Greg Lecouer liess sich von Lammerhuber überzeugen, dass seine Arbeit REISE ZUM MITTELPUNKT DES MEERES nirgendwo besser gezeigt werden kann als im Wasser. Das hat natürlich gute Gründe: „Ozeanforscher betonen immer wieder“, erklärt Greg Lecouer „dass wir über den Planeten Mars viel mehr wissen als über die Ozeane unseres Planeten, der zu 72 Prozent von Wasser bedeckt ist. Unter den Wellen unserer Meere befinden sich 95 Prozent des Lebensraumes der Erde. In Wahrheit stellen diese großen Tiefen die letzten unergründeten Regionen dar, die letzten weißen Flecken auf der Karte, die letzten Refugien einer noch unbekannten Artenvielfalt“.
Foto Greg Lecouer
Greg Lecoeur zählt neben David Doubilet, Brian Skerry und Paul Nicklen zu den ausgewiesenen Spezialisten der Unterwasserfotografie. 2016 wurde er vom National Geographic zum Naturfotografen des Jahres gewählt, und 2020 belegte er beim Wettbewerb Underwater Photography of the Year den ersten Platz.
Seine Ausstellung beim Fotofestival in Baden präsentiert die beeindruckendsten Bilder seiner Karriere – ein stummer Reigen, in dem wir etwa auf Südliche Glattwale treffen, Seeleoparden oder fremdartige Geschöpfe, die die noch unerforschte Welt der ozeanischen Tiefen bevölkern. Greg Lecoeur geht auf Tuchfühlung mit den Tieren, und das in Fotografien, die das Genre revolutioniert haben.
Lois Lammerhuber Fotograf, Verleger und Festivalmacher
hat schon von Jugend an eine Affinität zum Wasser
