Man Ray (1890 – 1976), Les Larmes, 1933 (Abzug 1990 von Pierre Gassmann), Silbergelatineabzug, 20,8 x 28,9, Kunstpalast, Düsseldorf cm © Man Ray Trust, Paris; VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Durch den Ankauf wird Düsseldorf schlagartig einer der bedeutenden Standorte für Fotografie in Deutschland und damit seiner Rolle und seinem Anspruch als Fotostadt gerecht.“,, kommentiert Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Erwerbung. „Die herausragende Qualität der Aufnahmen, die Vielseitigkeit der mit großer Kennerschaft zusammengetragenen Sammlung sowie der einwandfreie Erhaltungszustand der Fotografien sind einzigartig. Dass Annette Kicken sich grooßzügigerweise bereit erklärt hat, zusätzlich einen beachtlichen Teil der Arbeiten zu schenken, freut und ehrt uns ausdrücklich.
Edward Weston (1886 – 1958), Shell, 1927 (Abzug 1946 von Cole Weston vom Originalnegativ), Silbergelatineabzug, 24 x 19 cm, Kunstpalast, Düsseldorf © 1981 Center for Creative Photography, Arizona Board of Regents
Die Sammlung bildet die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst des 19. und 20. Jahrhunderts ab und enthält Ikonen der Fotografiegeschichte, darunter Werke von Leopold Ahrendts, Gertrud Arndt, Bernd und Hilla Becher, Sibylle Bergemann, Robert Capa, Hugo Erfurth, Horst P. Horst, Lotte Jacobi, Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, Laszlo Moholy-Nagy und Lucia Moholy, Helmut Newton, Man Ray, Albert Renger-Patzsch, Franz Roh, August Sander, Otto Steinert und EdwardWeston. Das über 3000 Werke umfassende Konvolut beinhaltet Originalabzüge sowie Portfolios und Alben. Sammlungsschwerpunkte sind die Fotografie des 19.
Jahrhunderts (540 Werke), der Bereich des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit (1001 Werke), die Bauhaus-Fotografie (194 Werke), die Subjektive Fotografie (214 Werke)und die New Topographics-Autorenfotografie (342 Werke). Darüber hinaus umfasst die Sammlung wesentliche Arbeiten aus der Frühzeit der Fotografie, des Piktorialismus sowie der Presse- und Modefotografie. Der Schwerpunkt des Konvoluts liegt auf Arbeiten von Fotografen aus Europa und den USA, welche in dem Entstehungszeitraum der Bilder die führenden Regionen für die Entwicklung des Mediums darstellen.
August Sander (1876 – 1964), Bauernmädchen, 1928 (Abzug 1980 von Gunter Sander), Silbergelatineabzug, 27,6 x 20,8 cm, Kunstpalast, Düsseldorf © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Zusätzlich zu der Teilschenkung der Sammlung hat sich Annette Kicken bereit erklärt, die Stelle für eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in über die nächsten fünf Jahre zu finanzieren, der/die die Fotosammlung fachlich betreut. Für Anfang 2020 ist eine Ausstellung angedacht, die einen Überblick über die Fotosammlung ermöglicht.
In Düsseldorf findet sich eine für Deutschland einmalige Fotografieszene, die seit den späten 1970er-Jahren getragen wird von den bedeutendsten deutschen Fotografen: Bernd und Hilla Becher, Katharina Sieverding und Hans-Peter Feldmann sowie die Vertreter der sogenannten Düsseldorfer Schule die ehemaligen Studierenden des Ehepaars Becher an der Düsseldorfer Akademie, darunter Andreas Gursky und Thomas Ruff.
Der 2014 verstorbene Rudolf Kicken zählt zu den Pionieren der Fotogaleristen in Europa. Als der gebürtige Aachener seine Galerie 1974 gründete, war Fotografie als Kunstgattung noch nicht etabliert. Die Galerie hat sich schnell zu einer der fuührenden Fotogalerien in der internationalen Szene entwickelt. Seit 2000 hat Rudolf Kicken die Galerie gemeinsam mit seiner in Duisburg geborenen Frau Annette in Berlin geleitet. Heute ist die Galerie Kicken die wichtigste Fotogalerie in Europa. Die unzähligen von Annette und Rudolf Kicken organisierten Ausstellungen und Publikationen haben erheblich dazu beigetragen, dass Fotografie neben Malerei, Bildhauerei und Graphischen Arbeiten heute als Kunstform anerkanntwird. Bei der angebotenen Sammlung handelt es sich um den Bestand der Galerie Kicken.
Seit der Gründung der Galerie Kicken 1974 war es Ziel von Annette und Rudolf Kicken, das Medium Fotografie in seiner ganzen Bandbreite im öffentlichen Bewusstsein sichtbar zu machen und zu verankern
Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, Düsseldorf