Wolfgang Kemp, DGPh-Kulturpreisträger 2018, © Rüdiger Glatz
Der Kulturpreis wird seit 1959 verliehen. Mit ihm zeichnet die DGPh lebende Persönlichkeiten für bedeutende Leistungen im Bereich der Photographie aus. Träger des DGPh Kultpreises sind unter anderem Duane Michals, Klaus Honnef, Wolfgang Tillmans, Stephen Sasson, Sarah Moon, Daido Moriyama, Lennart Nilsson, Evelyn Richter, Bernd und Hilla Becher, Gisèle Freund und Helmut Gernsheim.
Mit seinen Publikationen hat Kemp an der Basis für eine theoretisch, ästhetisch und sozialgeschichtlich fundierte Photographie-Forschung gearbeitet. Die dreibändige »Theorie der Fotografie« (1979–1983) stellt ein so breit orientiertes wie kommentiertes Quellenfundament des Nachdenkens über das Medium und seine Begrifflichkeiten zwischen 1839 und 1980 dar, die später von Hubertus von Amelunxen um einen vierten Band ergänzt wurde.
DGPh-Kulturpreisverleihung 2018, Preisübergabe,
v. l. n. r.: Wolfgang Kemp, Christina Kemp, Ditmar Schädel, Angela Matyssek, © Rüdiger Glatz
In ihrer Laudatio würdigte die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bettina Gockel (Universität Zürich) die Verdienste Kemps, zeichnete seinen Lebensweg nach und stellte seine fachlichen Verdienste für die Photographie im Kanon der Kulturwissenschaften heraus. Mit augenzwinkernden Bezügen zu Künstlern wie Karl Lagerfeld und Udo Lindenberg betonte sie Kemps besondere Art des Denkens – und auch Querdenkens – sowie seinen Anspruch zur Sprachfindung für komplexe Zusammenhänge und deren Vermittlung.
Wolfgang Kemp, Jahrgang 1946, war Professor für Kunstgeschichte in Kassel, Marburg und Hamburg. Seit seiner Emeritierung lehrt er an der Leuphana Universität Lüneburg. Weitere Gastprofessuren führten ihn u. a. an die Harvard University, ans Wissenschaftskolleg Berlin und ans Getty Research Center in Los Angeles. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen schreibt er regelmäßig für »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, »Süddeutsche Zeitung«, »Zeit« und »Merkur«. Zuletzt ist von ihm in Buchform erschienen die »Geschichte der Fotografie. Von Daguerre bis Gursky« (2011).