Das Projekt „High“ spiegelt auf der Bildebene 99 „finisher“ des Rennsteiglaufes 2016 wider. Euphorisch in die Kamera lächelnd, erkennt man nicht die Mühen der extrem erschöpften Marathonläufer. Diese durch Endorphine verursachte „Glückseligkeit“ wird in Fachkreisen „runners high“ genannt, welches den Läufer auf den letzten Metern des Wettkampfes in einen Rausch der Emotionen trägt. Monate des Trainings, Stunden des Kämpfens sind auf der Ziellinie verflogen. Die Läufer legten dabei eine Strecke von 21.1km; 42.2km oder 72.7km zurück.
Auf der inhaltlichen Ebene versucht diese medienspezifische Betrachtung ein gewisses Abbild „des Strebens der Menschen nach Erfolg und Höchstleistung“ zu versinnbildlichen. Es zeigt ein indirektes, fotografisches und zeitlich stark komprimiertes Porträt eines erfolgreichen Athleten!
Die Vision dieser Ausstellung ist, dem Rezipienten beim Betrachten der Bilder das überwältigenden Gefühl der Freude visuell zu injizieren, ihn zu sensibilisieren – anzuregen! Gezeigt werden 99 Schwarzweiss Prints (auf Baryt), gerahmt und mit Passepartout versehen im Format 30x40cm. Diese werden auf eine 16 Meter langen Fläche im 3 x 33 Raster gehängt.
Alle Aufnahmen wurden in einem mobilen pop-up-Studio mit einer Leica M7 und analogem Filmmaterial (Rollei RPX100) geschossen und später direkt entwickelt.
Das Making-of-Video ist hier zu sehen: https://vimeo.com/169974735
Jens Hauspurg ist Läufer, Fotograf und künstlerischer Mitarbeiter an der Fakultät Kunst und Gestaltung, der Bauhaus-Universität Weimar.
Das Projekt „High“ wurde unterstützt von macodirect, Thüringen entdecken und dem
Gutsmuths-Rennsteiglauf.