Canon Powershot G15
Wie bei den vorangegangenen Generationen der G Serie, lässt sich über die Bildqualität dieser Kameras nur Gutes sagen. Was jedoch die Handhabung, das Bedienmenu und die Ausstattung der Kameras betrifft, sind diese diesmal eher bescheidener ausgefallen. Rückbesinnung auf das Wesentliche oder Sparmaßnahmen, um einen akzeptablen Preis zu halten?
Auf den ersten Blick auf den Kamera Monitor, scheint die Neue ein deutlich besser einsehbares, kontrastreicheres und auch schärferes Display bekommen zu haben. Dafür wurde aber auf den Dreh- und Klappmechanismus verzichtet, was diese Kamera so flexibel einsetzbar machte. So waren damit auch Aufnahmen aus jeder Perspektive möglich, Frosch, Vogel usw. Als Argument hört man, dass der bessere Einblickwinkel des Displays ein Schwenken überflüssig mache und dass es ja schließlich zusätzlich den optischen Sucher gäbe. In der Praxis ist das aber unserer Ansicht nach kein wirklicher Ersatz und schon gar kein Fortschritt.
Auch bei wenig Licht liefert die Canon Powershot Fotos mit satten Farben und hoher Schärfe.
Sympathisch wirkt das unauffällige Design des stabilen Aluminiumgehäuses, das mit seinen Einstellrädern allerdings nicht immer einen direkten Zugriff bestimmte Funktionen bietet. Schnell und direkt erfolgt allerdings die Belichtungskorrektur, die wir aber dank der hervorragenden Belichtungsmessung und Steuerung der Canon Powerhot G15 nur sehr selten eingesetzt haben. Fütr die Einstellung aller anderen Parameter muss zunächst der Betriebsmodus ausgewählt werden, um dann weitere Tasten und Wahlräder die endgültige Einstellung vornehmen zu können. Speziell bei der Wahl selten benötigter Sonderfunktionen, kann das etwas zeitraubend werden.
Sanfte Farbabstufungen kennzeichnen die Aufnahmen der Canon Powershot G15
Immer eine Bank ist die Abbildungsleistung der Canon Objektiver. So erschien uns auch das Fünffach-Zoomobjektiv mit seiner Lichtstärke von F1,8 bis 2,8 vom Feinsten. Damit sind nicht nur hervorragende Aufnahmen bei wenig Licht möglich sondern es ermöglicht auch in einer Kompaktkamera die Bildgestaltung mit selektiver Schärfe. Nicht ganz unseren Gefallen fand die übliche Zoomwippe um den Auslöser herum, die schon sehr viel Feingefühl erfordert, wenn direkt der gewünschte Bildausschnitt getroffen werden soll. Auch die Weitwinkelstellung des Zoom ist mit 28 mm entsprechend Kleinbild relativ gering. Gerade auf Parties oder in engen Räumen, bei Fotos von Gebäuden aus kurzer Distanz, wäre eine kürzere Brennweite um 24 mm wünschenswert.
Noch nicht ganz zu den Standardfunktion zählen HDR-Aufnahmen von kontrastreichen Motiven. Bei der Canon G15 erschien uns diese Funktion sehr ausgereift und ausgewogen. Immer besser werden auch die Programme für Nachtaufnahmen. Die Canon G15 bietet ein spezielles Programm für Aufnahmen aus der freien Hand bei wenig Licht. Dazu nimmt sie mehrere Bilder in kurzen Abständen auf, die dann automatisch zu einem neuen Bild mit stark reduziertem Rauschen kurz hintereinander auf und fügt sie zu einem neuen Foto mit reduziertem Rauschen zusammengesetzt werden.
Auch feine Strukturen werden von der Canon Powershot detailgtreu wiedergegeben.
Viel Freude wird die Kamera all jenen machen, die Menschen fotografieren. Die G15 ist mit einer effektiven Gesichtserkennung ausgestattet, die Personen im Bild wieder erkennt und alle Einstellungen auf eine angenehme Porträtaufnahme optimiert. Zu der Porträtautomatik gehört auch die Vermeidung von Blinzeln sowie die automatische Auslösung nach dem die Kamera erkannt hat, das jemand im Bild die Augen geschlossen hat.
Ein spezielles Canon Feature ist das Filmtagebuch. Dazu nimmt die Kamera die Kamera automatisch vor jedem Foto einen kurze Film-Clips auf, die sie in einem bestimmten Ordner ablegt. Diese Clips lassen sich dann auf Wunsch zu einem kleinen Videofilm aneinanderreihen.
Zubehör zur Canon Powershot G15.
Recht umfangreich ist das Zubehörangebot zur Canon Powershot G15, das vom externen Speedlite Blitzgerät über einen Macro-Ringblitz bis hin zum Telekonverter oder Polarisationsfilter reicht. Allerdings haben wir diese noch nicht testen können und auch niemanden sprechen können, der es schon einmal ausprobiert hat.
Von der Ausstattung her rechtfertig die Kamera kaum auf das neue Modell umzusteigen. Wer das Vorgängermodell gekauft hat, kann getrost noch die eine oder andere Generation abwarten. Wer auf den dreh- und schwenkbaren Monitor verzichten kann und die Kamera als hochwertiges fotografisches Notizbuch oder zur bequemen Reisedokumentation einsetzt, der wird – einige fotografische Grundkenntnisse vorausgesetzt – mit der Canon Powershot G15 zu Fotos gelangen, deren Qualität auch professionellen Ansprüchen genügt.