Mit der neuen Technologie von Fujifilm sollen sich zukünftig Datenkassetten mit Kapazitäten von bis zu 580TB (Terabyte) herstellen lassen. Das ist etwa 50-mal mehr als die Kapazität aktueller Bandspeicher. Eine Kapazität von 580TB reicht aus, um die Daten von etwa 120.000 DVDs aufzuzeichnen.
SrFe ist ein magnetisches Material, das sehr hohe magnetische Eigenschaften besitzt und gleichzeitig sehr stabil ist, um auch bei der Verarbeitung zu feinen Partikeln seine hohe Leistung beizubehalten. Es wird häufig als Rohmaterial für die Herstellung von Magneten für Motoren verwendet.
Funktionsprinzip der neuen Magnetbandbeschichtung von Fujifilm mit SrFe-Nanopartikeln.
Fujifilm hat seine firmeneigene Technologie angewandt, um die ultrafeinen SrFe-Magnetpartikel zu entwickeln, die als magnetisches Material für die Herstellung von Magnetbandmedien zur Datenspeicherung verwendet werden können. Erste Tests mit den neuen Magnetpartikeln wurden in einer bestehenden Beschichtungsanlage des Unternehmens durchgeführt und haben die Fähigkeit zur Massenproduktion und Kommerzialisierung bestätigt.
Die Datenmenge in der Gesellschaft steigt exponentiell durch die Einführung von hochauflösenden 4K / 8K Videos, den Fortschritt im IoT / ICT und die Verbreitung von Big Data Analysen. „Cold Data“, also Daten, die vor langer Zeit generiert wurden und auf die nur selten zugegriffen wird, sollen heute über 80 % aller verfügbaren Daten ausmachen. Es gibt einen schnell wachsenden Trend, solche „Cold Data“ und andere angesammelte Daten zu nutzen, wodurch die Notwendigkeit entsteht, eine sichere, erschwingliche und langfristige Datenspeicherung zu gewährleisten. Magnetbänder werden seit vielen Jahren von großen Rechenzentren und Forschungsorganisationen verwendet, da sie nicht nur Vorteile wie große Speicherkapazität, niedrige Kosten und langfristige Speicherleistung bieten, sondern auch einen Air-Gap-Datenschutz schaffen, der physisch vom Netzwerk isoliert ist und damit das Risiko von Datenbeschädigungen oder -verlusten durch Cyberattacken minimiert. Es wird erwartet, dass Magnetbänder in Zukunft in zukunftsweisenden Forschungsbereichen eingesetzt werden, in denen große Datenmengen anfallen, wie z. B. bei der Nutzung von hybriden Cloud-Umgebungen zur effizienten Verwaltung großer Datenmengen, bei der intelligenten Fertigung für eine qualitativ hochwertige und hocheffiziente Produktion und bei vernetzten Fahrzeugen mit Internetkonnektivität.
Zusätzlich zu der neuen Technik zur Herstellung von Nanopartikeln für die Magnetbandherstellung durch die das Partikelvolumen auf weniger als 60 % des Volumens der aktuellen BeFe-Magnetpartikel reduziert wird, hat Fujifilm ein neues Dispergiermittel entwickelt, um die ultrafeinen SrFe-Magnetpartikel in der Größenordnung von Nanometern gleichmäßig zu verteilen und so ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis zu erreichen.
Zusätzlich wurde durch die Verwendung einer neu entwickelten glatten, nichtmagnetischen Schicht (Unterschicht) die Glätte der Bandoberfläche weiter verbessert, wodurch der Abstand zwischen Magnetkopf und Magnetschicht für eine verbesserte Rückleseleistung verringert wurde. In Kombination mit der neuen Spurverfolgungstechnologie von IBM Research, der Signalverarbeitungstechnologie und den sie unterstützenden Aufzeichnungs-/Rücklesegeräten erreicht das Magnetband durch eine spezielle Technologie für präzise ausgelegte Servomuster einen Weltrekord für die Aufzeichnungsdichte von 317 Gbpsi, wodurch sich die potenzielle Kapazität von Magnetbändern weiter steigern lässt.