© Johanna Maria Fritz, Gewinnerin Deutscher Friedenspreis für Fotografie 2019, Like a bird.
In den Kategorien siegten Toby Binder, Deutschland (Porträt), Daniel Reiter, Deutschland (Landschaft/Natur), Julia Bezhanova, Russland (Mode), Alexey Vasilyev, Russland (Fotojournalismus/Editorial) sowie Sarah Tröster, Deutschland (Freie/Konzeptionelle Fotografie). Den Nachwuchsförderpreis verlieh die Jury dem deutschen Fotografen Maximilian Mann. Toby Binder überzeugte die Jury mit seiner Arbeit „Wee Muckers – Youth of Belfast“ besonders und wurde mit dem Felix Schoeller Photo Award in Gold geehrt. Der Gold-Award wird zusätzlich unter den fünf Kategoriesiegern ausgelobt.
© Maximilian Mann, Kategoriesieger Nachwuchsfotografie Felix Schoeller Photo Award 2019, Lake Urmia
Hans-Christoph Gallenkamp, CEO der Felix Schoeller Group, zeigt sich erfreut über die enorme internationale Beteiligung aus 113 Ländern. „Es ist auffällig, dass sich die Fotografen sehr stark mit dem Thema Ausbeutung der Erde und Klimaveränderungen beschäftigt haben. Somit ist der Felix Schoeller Photo Award zwangsläufig auch ein Beitrag zur aktuellen globalen Diskussion um den Klimawandel. Als Unternehmen Felix Schoeller Group freuen wir uns über die fruchtbare Kooperation mit dem Osnabrücker Museumsquartier, das die hochwertige Ausstellung über gut vier Monate hinweg ermöglicht. Damit erhalten die Fotografen eine wirkungsvolle Bühne für ihre Arbeiten und die Besucher einen Eindruck der internationalen zeitgenössischen Fotografie.“ Gallenkamp verwies zudem darauf, dass die ausgestellten Arbeiten auf Felix Schoeller Fotopapier gedruckt wurden, darunter Exponate bis zur Formatgröße 120 x 100 cm.
Toby Binder, geboren 1977 in Esslingen, studierte an der Hochschule für Gestaltung Stuttgart. Bald konzentrierte er seine Fotografie auf soziale, ökologische und politische Themen. In Argentinien und Deutschland arbeitet er an Einsätzen und persönlichen Projekten, wobei er sich auf Nachkriegs- und Krisensituationen sowie den Alltag von Menschen konzentriert.
© Toby Binder, Gold Award-Gewinner Felix Schoeller Photo Award 2019,
Wee Muckers – Youth of Belfast.
Seine Arbeit ist geduldig und persönlich, ohne allgegenwärtig zu sein und wurde international ausgezeichnet, z.B. mit dem Philip-Jones-Griffiths-Preis 2018, dem Sony-World-Photo-Award und dem Nannen-Preis 2017. Im selben Jahr erhielt er eine ehrenvolle Erwähnung auf dem UNICEF-Foto des Jahres.
In Belfast leben protestantische Unionisten und katholische Nationalisten in homogenen Nachbarschaften, die bis heute durch Mauern geteilt werden. Die Porträts zeigen junge protestantische Unionisten und jugendliche katholische irische Nationalisten. Die Reihe zeigt, dass diese beiden Gemeinschaften, zwischen denen es scheinbar unüberwindbare Differenzen gibt, einander doch ähnlicher sind als wohl beide Seiten zugeben würden. Während sie an ihren eigenen Symbolen von Identität und ihren Traditionen festhalten, tragen sie dieselbe Kleidung, dieselben Haarschnitte, nehmen dieselben Drogen und sorgen sich oft um dieselben Dinge wie Gewalt, Arbeitslosigkeit, soziale Diskriminierung und somit fehlende Zukunftsaussichten.