Stephanie Sinclair
Die Arbeit der 1973 in Miami, Florida geborenen Stephanie Sinclair dreht sich um drängende, sensible Menschenrechts- und Genderfragen wie Kinderheirat und Selbstverbrennung. Ausgehend von ihren Reisen in den Mittleren und Nahen Osten sowie nach Südasien widmet Sinclair ihre Arbeit seit mehr als 15 Jahren jungen weiblichen Gewaltopfern, die Genitalverstümmelungen, Säureattentaten oder Zwangsheirat erleiden mussten oder sich aus Verzweiflung selbst Gewalt angetan haben. Im Zusammenhang mit ihrer Photoserie „Too Young to Wed“ hat Sinclair die gleichnamige Organisation gegründet, die durch Stipendien, Photokurse und Workshops zur Selbstermächtigung der Mädchen und Frauen beiträgt. Sinclairs Bildreportagen – die u.a. mit drei World Press Photo Awards, dem International Center of Photography Infinity Award und dem Anja- Niedringhaus-Preis für Mut im Fotojournalismus ausgezeichnet wurden – sind weltweit in Zeitungen und Magazinen erschienen.
Der seit 1971 alljährlich für „vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik“ vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den großen Bildjournalisten der Weimarer Republik. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer von der Leica Camera AG gestifteten Kamera. Zu den bisherigen Preisträgern gehören weltbekannte Fotografen wie Josef Koudelka, (Frankreich), Paolo Pellegrin (Italien), Anders Petersen (Schweden), Martin Parr (England), René Burri (Schweiz), Cristina García Rodero, (Spanien), Barbara Klemm (Deutschland) und Robert Frank (USA).
Die Verleihung des Preises findet am 11. Mai um 19 Uhr im Museum für Angewandte Kunst im Rahmen des Festivals der Internationalen Photoszene Köln statt. Die Laudatio hält Lars Boering, der Direktor der World Press Photo Foundation.