Barbara Friedrich, langjährige Chefredakteurin von ‚Architektur & Wohnen‘ sprach mit Werner Aisslinger, einem der wichtigsten und angesehensten deutschen Designer mit Sitz in Berlin und mit Gerhard Wolf, Gru?nder und Vorstandsmitglied von Cairo, über Klassiker des Möbeldesigns. Etwa 150 Gäste der Münchner Design- und Architektur-Szene verfolgten die spannende Diskussion. Den musikalischen Rahmen gab die Klassische Gitarristin Radmila Besic.
Bilder Hannes Magerstaedt
Gleich zu Beginn der Diskussion überraschte Barbara Friedrich ihre Gesprächspartner mit der Aufgabe, ihr – und dem Publikum – mit drei Adjektiven zu beschreiben, was sie für einen Designklassiker halten würden. Die Antwort schaffte keiner! Umso wortreicher wurde die anschließende Diskussion, in der zwar intellektuell über eine gemeinsame Definition gerätselt wurde, doch in der Hitze des Gefechts die Klassik im Möbeldesign etwas einseitig an den Größen der Bauhaus-Glanzzeit festgemacht wurde und leider häufig die Grenzen zwischen Design, Moden, Trends, Stil und Raritäten verwischten. Auch das Thema Langlebigkeit von klassischen Designs wurde hin und wieder mit Attributen wie Haltbarkeit und Wertbeständigkeit vermischt. Am Ende war jedem Zuhörer klar, dass drei Adjektive niemals ausreichen würden, die Kriterien für einen Möbelklassiker zu definieren. Und auch die wehmütige Klage von Werner Aisslinger, den Möbeldesignern würde heutzutage die Zeit nicht mehr gegeben, die es bedarf, um einen echten Klassiker, der die Zeitläufte auch physisch übersteht, wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Fragen, die in der anschließenden Diskussion und bei dem Get Together mit sehr viel Möglichkeiten des Networking von den Teilnehmern aufgenommen und angeregt weiter diskutiert wurden. Die Atmosphäre des Münchner Designstores von Cairo und seine ausgesuchten stilvollen Exponate befeuerten schließlich die Diskussion mit zusätzlichem Gesprächsstoff.
Cairo Designstore, Tal 20, 80331 München.