Europafoto konnte für seine rund 400 Mitglieder einen Umsatz von 172 Millionen und einen Gewinn 4,3 Millionen verkünden, während die Ringfotogruppe mit 312,2 Millionen Umsatz um 22,4 Millionen Euro bzw. 7,7 Prozent über dem Vorjahr lag. Damit haben sich beide Gruppen besser entwickelt als der Gesamtmarkt, der laut GfK einen Rückgang von 6,5 Prozent hinnehmen musste.
Interessant die Verlagerung der wichtigsten Lieferanten, hier bei Europafoto.
Gleichzeitig hat Ringfoto seinen Jahresgewinn um 40 Prozent steigern können, was eine Ausschüttungsquote von sensationellen 17 Prozent ermöglichte. Im Vorjahr waren es ’nur‘ 11 Prozent. Das ist in einem Kapitalmarkt mit Niedrigzinsen durchaus ein beachtliches Ergebnis.
Die Umsatzzuwächse verzeichneten die Ringfotohändler in den Produktgruppen Systemkameras, Objektive, Smartphones und – man höre und staune – Camcorder. Die Steigerungen bei Systemkameras betrugen 37 und bei Objektiven 27 Prozent. Das Wachstum bei den Smartphones von 16,4 Prozent führt Ringfoto auf die eigene Smartphone Offensive 2015 in den Ringfoto Geschäften zurück. In einem gesamt rückläufigen Markt erzielten die Camcorder Verkäufe der Ringfotogruppe ein Plus von 21,2 Prozent. Sogar die totgesagten Kompaktkameras zogen wieder an und trugen immerhin mit einem Wachstum von 5, 3 Prozent zudem guten Ergebnis bei. Erfolgreich bewährt haben sich auch die Eigenmarken. Voigtländer konnte ein Plus von 14 Prozent erwirtschaften, während die Eigenmarke für exklusives Zubehör Peter Hadley mit einem Plus von 12 Prozent glänzte.
Ringfoto Geschäftsführeer Michael Gleich:
Gute Ergebnisse im schwierigen Marktumfeld.
Während der Fotomarkt nach wie vor insgesamt rückläufig ist, zieht Ringfoto auch für das erste Quartal 2016 eine positive Bilanz, die allerdings auch auf die beiden neu hinzugekommenen, umsatzstarken Fachgeschäfte fotogena GmbH in Darmstadt und die A. Leistenschneider GmbH & Co KG in Düsseldorf zurückzuführen ist.
Nicht zuletzt sind es diese Erfolge, die Ringfoto animieren weiter zu expandieren. Neben den Tochtergesellschaften in Österreich und den Niederlanden soll es noch in diesem Monat eine weitere in Belgien und schließlich auch in Dänemark geben. Immer wichtiger werden nach Aussage von Ringfoto Geschäftsführer Michael Gleich auch die Online-Aktivitäten der Gruppe, mit denen man auf den digitalen Wandel der Gesellschaft gerecht werden will.
Auch bei Europafoto sieht man die Entwicklung für den Fotofachhandel gut und setzt dabei verstärkt auf die vor zwei Jahren gestartete Online-Offensive mit einer eigenen eCommerce Plattform.
Robby Kreft, Geschäftsfühjrer der Europafoto-Gruppe
mit dem Kooperationsmitglied Bernd Nasner.
„Wir wollen die Position unserer Mitglieder im Wettbewerb auf allen Vertriebskanälen stärken. Deshalb werden wir unsere vor zwei Jahren gestartete eCommerce-Plattform zum Nutzen des stationären Fotofachhandels weiter ausbauen“, erklärte Robby Kreft, Geschäftsführer der FOTOCO GmbH & Co. KG, Muttergesellschaft der Marke „europafoto“, anlässlich der Jahreshauptversammlung am 30. Mai in Bad Homburg.
Derzeit liegt der Marktanteil des Fotofachhandels am gesamten Fotomarkt laut Robby Kreft stabil bei 35 Prozent. In diesem Umfeld habe sich europafoto mit seiner Innovationsstrategie erfolgreich behauptet. Um zehn Prozent gesunken ist der Absatz von Spiegelreflexkameras. Dagegen stieg die Zahl der verkauften Systemkameras bei den europafoto-Fachhändlern leicht an. Deutliche Steigerungsraten gab es bei Zubehör wie Stativen und Objektiven von über 30, Camcordern rund 50 und Ferngläsern von 70 Prozent.
Doch bleibt nach Einschätzung von Geschäftsführer Robby Kreft das Marktumfeld schwierig, bietet aber Perspektiven und immer wieder interessante Nischen: „Mit unserem Online-Shop erreichen wir neue Kunden, die häufig ihren Kauf letztlich in einem unserer Fachgeschäfte abschließen, weil dort die gewünschten Produkte vorhanden sind und eine qualifizierte Beratung hinzu kommt. Der ‚Hype‘ bei den Sofortbildkameras beschert unseren Fachhändlern ein attraktives Zusatzgeschäft und mit unserer Laden-Umbauoffensive kommen wir sehr gut voran“, gibt sich Kreft optimistisch. So stieg die Zahl der Fachhändler, die ihren Laden modernisieren und mit dem Label „europafoto-Fachgeschäft“ präsentieren, um weitere zehn auf mittlerweile 50.
Dieses Chart des PIV zeigt die Entwicklung
von DSLR und kompakten Systemkameras von 2011 bis 2015.
Von 70 im Gründungsjahr auf nunmehr 100 stieg die Zahl der Fachhändler, die sich dem 2014 gestarteten eCommerce-Shop von europafoto angeschlossen haben. Der eCommerce-Shop hat wesentlich mehr zu bieten, als die meisten anderen Foto-Shops im Internet. So filtert ein Such-Generator für den Kunden genau das zu der Kamera seiner Wahl passende Zubehör heraus. Außerdem zeigt der Shop zu jeder Kamera Fotos, die andere Kunden mit dem präferierten Apparat aufgenommen haben. Schließlich entsteht auf dem Portal eine ‚europa-foto-Community‘ bei der Kunden Fotos einstellen, bewerten, aber auch eigene Fotos verkaufen können.
„Mit dieser Multichannel-Strategie werden wir uns auch künftig erfolgreich im Markt behaupten und vom Wettbewerb abheben können“, ist sich europafoto-Geschäftsführer Kreft sicher. Damit und auch durch ein striktes Kostenmanagement werde europafoto in einem schwierigen Umfeld weiterhin erfolgreich bleiben und die Gewinnausschüttung für die 400 Mitglieder stabil halten.
Beide Einkaufsgruppen setzen 2016 auf zusätzliche Kaufimpulse durch die photokina und die damit verbundenen Aktivitäten zur Förderung der Fotografie.