Nach Ansicht des Centralverbandes Deutscher Berufsfotografen (CV) sollte es das Interesse aller sein, eine staatlich anerkannte Ausbildung in der Fotografie zu erhalten. Das sei nur möglich, wenn eine ausreichende Anzahl an Betrieben hierfür über das erforderliche Know-how und über die erforderlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten verfügen.
So vermeldet der CV:
Wir, als Berufsverband, erwarten mit der Wiedereinführung der Meisterpflicht im Fotografenhandwerk vor Allem:
• Steigerung von Innovationen: Durch die Qualifikation des Inhabers, höhere Kompetenz und Steigerung der Innovationswahrscheinlichkeit im Unternehmen
• Qualitativ bessere Ausbildung: Bessere betriebliche Voraussetzungen für eine qualitativ bessere Ausbildung, die das Erlernen des Fotografenhandwerks wieder attraktiver macht und dem Beruf mit qualifizierten Nachwuchskräften langfristig die Existenz sichert.
• Eine höhere Gründungsinvestition: Unternehmen mit höherem Startkapital sind sicherer und wachsen schneller.
• Prüfung als Vollkaufmann: Mit der Meisterprüfung verbunden ist die Prüfung als Vollkaufmann. Das heißt Kenntnisse in der Kalkulation der Aufträge und ökonomische Fähigkeiten in der Führung eines Studios.
• Bildung von Humankapital: Das Humankapital eines Betriebsinhabers*in wird im Handwerk durch die erfolgreiche Ablegung einer Meisterprüfung nachgewiesen. Vor 2004 hatten 74 Prozent der Betriebsgründer eine Meisterprüfung, jetzt sind es nur noch ca. 2 Prozent. Der Stellenwert für die Humankapitalbildung geht aber noch darüber hinaus. Er bietet insbesondere Jugendlichen mit schlechten Startchancen eine Berufsperspektive.
• Alterssicherung: Weiter erklärt der CV: Der Anteil der Soloselbständigen in unserem Gewerk ist ausserordentlich hoch. 94 Prozent dieser Betriebe haben einen Gewerbeertrag von weniger als 24.500 Euro (Angabe HWK Hamburg). Diese Betriebe werden Probleme haben ihre Alterssicherung zu finanzieren. Wir gehen davon aus, dass sich nach Wiedereinführung der Meisterprüfung die Ertragssituation erheblich bessert.
Der 1904 gegründete Centralverband Deutscher Berufsfotografen (CV) ist das älteste, wichtigste und mitgliederstärkste Organ, das die im Handwerk organisierten Betriebe auf internationaler, wirtschaftlicher und politischer Ebene vertritt. Im CV sind Mitglieder aus allen Bereichen der Fotografie zusammengeschlossen. Diese werden bei rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und berufsspezifischen Fragen beraten und haben im CV einen Partner, der die Ausbildung zum Berufsfotografen fördert und gestaltet. Als Dach der Innungen versteht sich der CV auch als Arbeitgebervertretung der Fotografen im Handwerk. So ist der CV das Sprachrohr für mehr als 20.000 im Handwerk tätige Berufsfotografen. Der CV ist in der Organisation des deutschen Handwerks eingebunden.