Model-Shooters auf der Jagd: CP+ in Yokohama
Für die Aussteller ist beinahe schon zu einer Prestigesache geworden, wer die meistfotografierten Models am Stand hat, um so zusätzliche Aufmerksamkeit zu generieren. Verzichten will keiner auf die wie Magneten wirkenden Fotografen-Lockvögel. Doch gibt es deutliche Stilunterschiede. Da setzen die einen auf den unschuldigen Schulmädchen Typ mit Minirock und Zöpfen, die anderen auf Eleganz und die nächsten unverfroren auf möglichst knappe Bekleidung.
Das Ritual zwischen Jägern mit der Kamera und ihrer Beute läuft dabei immer gleich ab: Ein kurzer Augenkontakt, das Model strahlt in zwei bis drei wechselnden Posen in die Kamera, der Fotograf lässt seine Kamera – meist im Continous Mode – aus unterschiedlicher Perspektive das geschenkte Lächeln einfangen, verbeugt sich dankbar und strebt der nächsten Schönheit zu.
Nicht selten, wenn ein besonders attraktives Model ausgemacht wurde bilden sich ganze Fotografen Trauben drum herum, die höflich und rücksichtsvoll, meist auch geduldig und ohne sich zu behindern, bis sie an der Reihe sind. Es hätte uns sehr interessiert, was in beiden glücklich strahlenden Parteien vor sich geht. Bei den Standbetreibern ist die Absicht klar: die größtmögliche Aufmerksamkeit zu gewinnen, die nicht umsonst als eines der teuersten Güter unserer Zeit gilt.