Ab 1971 fotografiert Andujar die Yanomami, die in relativer Isolation im nördlichen Amazonasregenwald leben. In den folgenden Jahren schliesst sie sich der Gemeinschaft an und baut eine enge Beziehung zu den Menschen auf.
Seit fünf Jahrzehnten kämpft Claudia Andujar (*1931) nun für die Rechte der indigenen Gemeinschaft der Yanomami im Amazonas im Norden Brasiliens und begleitet diese mit ihrer Kamera. Die humanitären und ökologischen Krisen vor Ort werden durch die Pandemie und die aktuelle brasilianische Regierung weiter verschärft. Andujars aktivistische Bestrebungen haben somit nicht an Aktualität verloren.
Als sich deren Lebensraum in den 1970er-Jahren akuten Bedrohungen ausgesetzt sieht, verschreibt die Fotografin ihr Leben und ihre Arbeit dem Kampf um die Rechte der Yanomami. Ihr jahrelanges politisches Engagement an der Seite von Yanomami-Führer Davi Kopenawa und weiteren Beteiligten führte 1992 schliesslich zur Demarkierung des Landes der Gemeinschaft. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Ereignisse wie anhaltender Landrodungen durch den Bergbau und die Viehwirtschaft oder der Verbreitung von Malaria und COVID-19 haben Andujars aktivistische Bestrebungen nicht an Aktualität verloren.
1977 muss Andujar das Gebiet der Yanomami aufgrund eines Regierungsentscheids verlassen und gründet in der Folge in São Paulo die NGO Comissão Pró-Yanomami (CCPY), welche sich dem Schutz des Lebensraums, der Kultur und der Menschenrechte der Yanomami widmet. Ein Jahr später erhält sie schliesslich die Genehmigung, in das Gebiet der Yanomami zurückzukehren, wo sie im Rahmen unterschiedlichster Projekte über Jahrzehnte auf die andauernden Herausforderungen der Yanomami aufmerksam macht – als politische Aktivistin und mithilfe ihrer zahlreichen Fotografien und ihres Archivs.