Ansicht der Aspekt Modular Kamera von hinten.
Ein solcher revolutionärer Ansatz für ein neues Kamerakonzept, haben nun fünf Studenten der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd im Wintersemester 2012/2013 entwickelt. Gabriel Brückner, Johanna Gedeon, Christoph Hiebinger, Bianca Koch und Jessica Lederer haben für ihr modulares ‚Aspekt‘-Konzept die herkömmlichen Kamera zunächst in ihre einzelnen Funktionselemente unterteilt, um diese dann für einen modularen Aufbau neu miteinander zu verbinden. Als Grundgedanke diente die bisher kaum genutzte Möglichkeit, ein Kamerasystem an die spezifischen Ansprüche und eventuell bereits vorhandene Ausstattung des Fotografen anpassen zu können.
Aspekt Kamerakonzept-Explosionsansicht – Module von rechts nach links: Bajonettauflage, Sensor, Prozessor Griff, Speicher, elektronischer Sucher, Bildschirm.
So haben die Studenten die ‚Aspekt‘ Konzeptkamera praktisch mit einem Wechselbajonett versehen, an das sich vorhandene oder bevorzugte Objektive ansetzen lassen. So gehören zu dem innovativen Kamerasystem unterschiedliche Auflagemodule, die sich vom Fotografen individuell aussuchen und wechseln lassen, um die Verwendung vieler unterschiedlicher Objektivsysteme zu ermöglichen. Dies erlaubt dem Fotografen mit dem entsprechenden Auflagemodul auch ältere Objektive zu verwenden, die auf moderne DSLR Kameras nicht mehr passen.
Im zweiten Modul ist der 24 Megapixel Vollformat CMOS Sensor untergebracht. Er lässt sich einfach vom Querformat ins Hochformat rotieren, ohne, dass dazu das ganze System gedreht werden muss. Der Stativkopf kann in der gewählten Position verbleiben. An der ergonomischen Bedienbarkeit verändert sich nichts. Auch das Sensormodul lässt sich dem technischen Fortschritt entsprechend gegen neuere und verbesserte Bauteile austauschen.
Das nächste Bauteil beherbergt die Recheneinheit, an der sich nun auch bereits wichtige Bedienelemente befinden. Die Hauptsteuerung wurde am Griffmodul positioniert, in dem seitlich auch der Akku eingeschoben ist. Die charakteristische Form des Griffes basiert auf ergonomischen Studien der Arm- und Handhaltung beim Fotografieren.
Aspekt Modular mit schwankbarem Display und Bedienelementen um Griffmodul.
Ein weiteres frei wählbares Modul erweitert die Optionen für die Speichermedien. Ebenso ist ein sogenannter Thunderbolt Anschluss vorhanden, der die Verwendung einer externen Docking Station für die Studiofotografie möglicht macht.
Zur Wahl des Bildausschnitts wurde eine spezielle Bildschirmeinheit mit schwenkbarem Monitor konzipiert, auf die sich zusätzlich ein elektronischer Sucher montieren lässt. Monitor und Sucher sollen mit OLED-Dispays ausgestattet werden. Ihre schnelle Reaktionszeit, die Farbechtheit und die Möglichkeit Zusatzinformationen einzublenden, machen moderne OLED Displays zu einer deutlich überlegenen Alternative zum herkömmlichen Spiegelsucher.
Da es sich um ein offenes Konzept handelt kann die Aspekt Modular theoretisch jederzeit durch weitere Module um zusätzliche Funktionen erweitert werden.
Entwickelt wurde die Aspekt Modular Kamera im Rahmen eines Projekts an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd im Wintersemester 2012/13.