Es ist das Ende einer Ära und ein weiterer Schritt des Bildbearbeitungs- und Design-Software Anbieters seine Kunden in das Abo-System der Creative Cloud zu locken. Allerdings bietet Adobe Anwendern von CS6 und älter bis zurück auf CS2 und Lightroom 1 als Ersatz den ebenfalls kostenlos erhältlichen Adobe DNG-Konverter an, mit dem sie auch weiterhin aktuelle RAW-Formate konvertieren und verarbeiten zu können. DNG ist ein offenes, von Adobe entwickeltes RAW-Format, das auch einige wenige Kamerahersteller wie Leica und Ricoh verwenden.
Menu Adobe Camera RAW 9.1.1
Der Aufschrei der Camera-RAW Anwender, die damit drohen dem Monopolisten Adobe den Rücken zu kehren und auf andere Anbieter ohne Zwangs-Abo zurückzugreifen ist zwar verständlich, doch sollte die Schuldzuweisung nicht Adobe treffen, sondern die Kamerahersteller, die nicht fähig oder bereit waren, einen einheitlichen Standard für das RAW-Format zu schaffen. Hätte es JPG nicht schon vor der Erfindung der Digitalkamera gegeben würde mit Sicherheit gar kein, praktisch von jedermann lesbares Format für digitale Bilder geben. Nicht Adobe gehört hier an den Pranger, weil es aus unternehmerischen Gründen den Gratis Support stoppt, den bisher auch Anwendern seiner älteren Creative Suite Versionen bis zurück auf den Release CS2 nutzen konnten, sondern die Kameraindustrie und ihre Verbände, die nicht in der Lage sind, einen gemeinsamen Standard zu schaffen. Adobe aber auch Capture One und DXO Optics Pro haben hier bisher hervorragende Arbeit geleistet, das von den Kameraherstellern geschaffene Chaos zu meistern. Wir sind der Meinung, solche Plug-Ins für die Konvertierung neuer, proprietärer RAW-Formate müssten von den Entwicklern dieser Formate für alle Standardbildbearbeitungsprogramme zur Verfügung gestellt werden.