Das Lightroom Update betrifft in erster Linie Erweiterungen im Bereich der „Kameraprofile“. Diese wurden umbenannt in „Profiles“. Auch für Lightroom Classic CC, Lightroom CC Desktop, Lightroom CC iOS und Lightroom CC Android/ChromeOS gibt es Aktualisierungen.
Adobe Camera RAw Profile Leica Q.
Mit den Updates will Adobe es Anwendern außerdem durch die Änderung des Zugriffsortes das Auffinden der Profile leichter machen. In Lightroom Classic CC und Adobe Camera Raw wurden die Profile aus dem Bedienfeld „Kamerakalibrierung“ in das Hauptbedienfeld verschoben. In Lightroom CC (Macintosh, Windows, iOS, Android und ChromeOS) befinden sie sich jetzt im oberen Bereich der Bearbeitungsleisten.
Darüber hinaus wurde die Funktion mit sechs neuen Adobe Raw-Profilen, über 40 neuen Creative-Profilen und einem komplett neuen Profilbrowser erweitert. So lassen sich schnell alle Profile miteinander vergleichen und das passende Kameraprofil heraussuchen. Camera-Matching-Profile, die zuvor lediglich bei Adobe Camera Raw und Lightroom Classic verfügbar waren, stehen ab sofort auch bei Lightroom CC zur Verfügung.
Seit einiger Zeit arbeitet Adobe mit einer Reihe von Preset-Designern zusammen und unterstützt diese bei der Entwicklung neuer Pressets. Einige ddavon sind bereits im Update enthalten.
Was sind Profile? In der Fotografie und digitalen Bildverarbeitung kann der Begriff „Profil“ viele verschiedene Bedeutungen haben. Es gibt Farbprofile, Anzeigeprofile, Druckerprofile, Arbeitsprofile und so weiter. In Adobe Camera Raw (ACR) und Lightroom (LR) werden Profil beispielsweise daqfür verwendet, um Fotos aus dem RAW-Format in in sichtbare Farben und Fartöne umzuwandeln.
Screenshot LR CC Profile.
Adobe erstellt Profile von nahezu allen wichtigen Kameramarken und -modellen für die Umwandlung von Raw-Bilderne. Zudem ermöglicht das Adobe DNG-Format Kameraherstellern, ihre eigenen Profile zu erstellen. Profile von Adobe basieren auf der Deep-Imaging-Technologie und berücksichtigen die Filterfarben, die von den Sensoren verwendet werden.
Sechs neue Adobe-Raw-Profile
Mit dem Update bringt Adobe sechs neue Adobe-Raw-Profile heraus, die den Adobe Standard ergänzen. Das Adobe Standard Profil wurde vor fast zehn Jahren entwickelt. Aus dem im Laufe der Zeit erhaltenen Feedback der User wurde nun ein neues Standard-Profil geboren: Adobe Color.
Adobe Color wurde entwickelt, um das Aussehen und die Darstellung von warmen Tönen zu sowie die Übergänge zwischen bestimmten Farbbereichen zu verbessern und den Kontrast von Fotos von vornherein leicht zu erhöhen. Da Adobe Color die neue Standardeinstellung für neu importierte Fotos sein wird, wurde es so angelegt, dass es mit den unterschiedlichsten Fotos arbeiten kann und dabei ansprechende Ergebnisse liefert.
Adobe Monochrome dagegen dient als ein Ausgangspunkt für Schwarz-Weiß-Bilder. Die verbesserte tonale Trennung sowie der verfeinerte Kontrast sorgen für schönere, monochrome Bildergebnisse im Vergleich zu in Graustufen konvertierte, mit Adobe Standard bearbeiteten Bildern.
Vergleich Adobe Monochrome Profile.
Adobe Portrait ist auf alle Hauttöne abgestimmt und bietet mehr Kontrolle über sowie eine verbesserte Wiedergabe von Hautfarben. Durch den geringeren Kontrast und die geminderte Sättigung in diesem Profil, werden Hauttöne in Porträtaufnahmen im Gesamten präziser dargestellt.
Adobe Landscape wurde, wie der Name schon sagt, extra für Landschaftsaufnahmen entwickelt, um die Farben in Naturaufnahmen zum Strahlen zu bringen.
Adobe Neutral bietet einen Ausgangspunkt mit sehr wenig Kontrast. Dieses Profil kann beispielsweise nützlich sein, wenn Autoren möglichst viel Kontrolle über ihre Bilder haben wollen oder wenn sie komplexe, variable Tonbereiche besitzen.
Adobe Vivid bietet einen eindrucksvollen, gesättigten Ausgangspunkt.
Einfacher zugängliche Camera-Matching-Profile
Camera-Matching-Profile gehören zu den leistungsstärksten Raw-Verarbeitungswerkzeugen in Adobe Camera Raw und Lightroom Classic CC, waren aber auch am schwierigsten innerhalb der Tools zu finden. Von nun an sind sie nicht nur leichter zu finden, sondern auch zum ersten Mal in Lightroom CC verfügbar. Wir haben die Camera-Matching-Profile erstellt, um sie an die verschiedenen Einstellungen eurer Kamera anzupassen. So lassen sich Farbe und Tonalität der RAW-Datei so nah wie möglich der Anzeige auf dem LCD-Display der Kamera oder anpassen. Welche Optionen für ein bestimmtes Bild zur Verfügung stehen, hängt von der Kamera ab, mit der es aufgenommen wurde.
Creative-Profile
Die Adobe Profile sind in vier Creative-Profil-Gruppen unterteilt: Künstlerisch, Schwarz-Weiß, Modern und Vintage können auf jedes Foto – egal ob Raw oder Nicht-Raw – angewendet werden. Sie wurden entwickelt, um Bildern ein bestimmtes „Look & Feel“ zu geben und durch die Einbindung von 3D-Lookup-Tabellen (LUT), die in ein Profil aufgenommen werden können, ergeben sich noch mehr Steuerungsmöglichkeiten. LUTs wurden häufig von Photoshop- und Videoprofis verwendet, um Fotos einen Colour-Grading-Effekt zu geben. Jetzt bieten sie aber nicht nur mehr Effekte, sondern auch eine höhere Präzision bei der Steuerung als es bis dahin in Lightroom möglich war. Die Creative-Profile erhielten zudem einen Schieberegler, mit dem sich ihr Effekt nach Belieben verstärken oder verringern lässt.
Profile von Drittanbietern
Außerdem hat Adobe mit verschiedenen Preset-Entwicklern zusammengearbeitet, um sie bei der Erstellung von Profilen zu unterstützen. Einige von ihnen haben bereits Sets zur Verfügung gestellt.
Zu den Drittanbietern von Presets gehören
Brian Matiash
Contrastly
DVLOP
Kevin Kubota
Matt Kloskowski
Nicolesy
RNI
Screenshot Lightroom Classic CC.
Lightroom Classic CC-Update
Zusätzlich zu den neuen Profilen ist nun auch die Dehaze-Funktion im Hauptbedienfeld integriert und so besser zugänglich gemacht worden. Das Bedienfeld der Tonwertkurve wurde vergrößert, um noch präzisere Anpassungen vornehmen zu können. Die Face-Tagging-Algorithmen zur präziseren Erkennung von Gesichtern wurde weiter optimiert.
Lightroom CC Desktop-Update
Über die Profiloptimierungen hinaus bietet Lightroom CC nun für Macintosh und Windows die Unterstützung von NAS-Geräten (Network Attached Storage)sowie eine neue Filteroption, mit der nach dem Synchronisierungsstatus gefiltert werden kann.