Der Konzernumsatz der UIG inklusive der Auslandsumsätze aller Tochtergesellschaften liegt mit 465 Mio. um 2,3 Proznt über Vorjahr. Damit war 2020 trotz der Pandemie das siebte Geschäftsjahr in Folge mit einem Umsatzplus. Das Unternehmen ist angesichts der extremen Herausforderungen des letzten Jahres mit diesem Umsatz mehr als zufrieden, obgleich die ursprüngliche Umsatzerwartung vor dem Hintergrund der neu hinzugewonnenen europafoto-Mitglieder natürlich deutlich höher lag.
Die signifikantesten Umsatzzuwächse sind in den Sortimentsbereichen Systemkameras (+44,7%), Objektive (+11,1%), Video-Kameras (+27,1%) und Video-Zubehör (+101,1%) erreicht worden. Und auch die Exklusivmarke Voigtländer konnte mit ihrem Objektivsortiment ein erfreuliches Umsatzwachstum (+6,5%) verzeichnen. Weiterhin rückläufig waren die Umsätze mit Spiegelreflexkameras (-3,1%) und Kompaktkameras (-19,2%).
Das Jahresergebnis wird traditionell erst anlässlich der Gesellschafterversammlung im Juni veröffentlicht. Schon jetzt können wir aber bekanntgeben, dass das Ergebnis auf jeden Fall über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Mitgliederzahl leicht rückläufig
Zum 31.12.2020 hatte die United Imaging Group GmbH & Co. KG 1.259 Mitglieder (Vorjahr: 1.329) mit 1.623 Vertriebsstellen. Dies sind 70 Mitglieder weniger als im Vorjahr.
Per 31.12.2020 hatte die UIG 378 Gesellschafter (15 weniger als Ende 2019). 6 Eintritten stehen 21 Austritte gegenüber. Ursache für das Ausscheiden von Gesellschaftern sind unverändert finanzielle Gründe oder Betriebsaufgaben, die bei einigen Mitgliedern in Folge der Lockdown-Maßnahmen der Regierung und der schleppenden Beihilfen noch beschleunigt wurden.
Die Pandemie hatte trotz aller Herausforderungen auch einige positive Aspekte. Das gesamte letzte Jahr und die vergangenen Wochen des zweiten Lockdowns waren für alle UIG-Mitglieder und auch für die United Imaging Group eine extreme Herausforderung und Belastung, und für viele Händler war dies mit schmerzlichen Umsatzeinbrüchen verbunden. Viele Mitarbeiter in den Fotofachgeschäften und in der Zentrale waren in Kurzarbeit, die Liquidität der Geschäfte war sehr stark eingeschränkt und die Vielzahl sich ständig ändernder Vorschriften und Informationen zu den staatlichen Hilfen war für alle Beteiligten nur schwer zu überblicken.
Aktionsbeilage „Wir sind zurück“ mit attraktiven Angeboten.
Die Pandemie hat die Fachhändler aber auch gezwungen kreativ zu werden und viele Händler haben das letzte Jahr sehr aktiv dafür genutzt, ihre Online-Aktivitäten auszubauen und sich mit völlig neuen Sortimenten wie Vlogging-Zubehör und Streaming-Equipment zu befassen. Viele haben proaktiv das Dropshipment der UIG beworben und damit während des Lockdowns einen Abholservice eingerichtet. Wo immer es erlaubt war, gab es einen Passbild-Notfallservice. Und Beratungsgespräche wurden oft per Telefon oder Video-Chat durchgeführt. Viele Kunden hielten zu ihrem regionalen Fachhändler und auch wenn der Kontakt zu den Kunden insgesamt sehr reduziert war, war er mit den Stammkunden oft auch sehr persönlich und intensiv.
Das spiegelt sich auch in den GfK-Zahlen wider, die für das Jahr 2020 zwar einen deutlich rückläufigen Markt aber mit + 10 Prozent auch einen deutlich gestiegenen Fachhandelsanteil ausweisen. Trotz der deutlich reduzierten Frequenz in den Innenstädten und zwei Lockdown-Phasen wurden im letzten Jahr 45,5 Prozent aller Fotoumsätze im Fotofachhandel getätigt.
Selbstverständlich hat auch die United Imaging Group alles getan, um die Mitglieder in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Die wichtigste Hilfe lag dabei sicherlich im finanziellen Bereich. Während der Lockdown-Phasen wurde der gesamte Bankeinzug der fälligen Händler-Rechnungen über Wochen ausgesetzt. Im Extranet RIO wurde ein Bereich mit wichtigen Informationen zur Corona-Pandemie eingerichtet. Hier fanden Händler alle relevanten Informationen zu den politischen Vorgaben und Hilfspaketen; aber auch viele Marketingideen für die Corona-Zeit. Seitens des Marketings wurden die Händler insbesondere im Online-Bereich unterstützt. So wurde zum Beispiel das Format der UIG-Info-Box ins Leben gerufen – ein wöchentliches, virtuelles Treffen – um Händler insbesondere bei ihrer Online-Werbung zu unterstützen. Es wurden unzählige Social-Media-Posts zur Verfügung gestellt und es gab Tutorials und Webinare zum Thema Instagram und Facebook.
Auch vom Bereich Trends & Trainings wurden zahlreiche Webinare und Infovideos zu neuen Sortimentsthemen angeboten; unter anderem zum Beispiel ein UIG-Streaming-Tag mit sechs spannenden, interaktiven Informationsbausteinen.
Michael Gleich, Geschäftsführer der UIG.
Geschäftsführer Michael Gleich sagt: „Mit diesem Bündel an Maßnahmen haben wir unsere Mitglieder maximal unterstützt und entlastet. Insbesondere das Aussetzen des Bankeinzugs war für die Mitglieder natürlich eine ganz große Hilfe, die maßgeblich zur Sicherung der Liquidität beitrug. Aber auch die vielen kleinen Bausteine wie Webinare, Social-Media-Posts oder die Beschaffung von Masken und Desinfektionsmitteln haben unseren Mitgliedern geholfen, sich in dieser herausfordernden Zeit auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Krise finanziell zu meistern und trotz Lockdown und Konsumzurückhaltung Umsätze zu generieren.“
Info-Box-Spezial ersetzt die Frühjahrs-Roadshow 2021
Aufgrund der Pandemie konnte auch in diesem Frühjahr keine UIG-Roadshow mit persönlichen Gesprächen stattfinden. Unabhängig davon war es dem Unternehmen aber wichtig, die Mitglieder zumindest virtuell über die aktuellen Entwicklungen in der UIG-Zentrale und über anstehende Projekte zu informieren. Deshalb fand als Ersatz für die Roadshow die UIG-Info-Box Spezial als virtueller Info-Termin statt.
In diesem Rahmen informierten die UIG-Geschäftsleitung und die Bereichsleiter von Einkauf, Marketing, Vertrieb und Trends & Training über aktuelle Themen und beantworteten Fragen der Mitglieder.
Das umfangreiche Paket an Messe-Angeboten, welches es üblicherweise im Rahmen einer Roadshow gibt, wurde allerdings verschoben. Es wird für die Händler erst dann zusammengestellt, wenn die Einzelhandelsgeschäfte wieder flächendeckend geöffnet haben und beim Händler infolgedessen wieder mehr Warenbedarf besteht.
Große Re-Opening-Kampagne für die Fotofachhändler der UIG
Für den April plant die United Imaging Group eine große Re-Opening-Kampagne, um die Mitglieder bei der Wiedereröffnung der Geschäfte mit hochattraktiven Angeboten zu unterstützen. Kernbaustein ist eine Aktionsbeilage unter dem Motto „Wir sind zurück“, deren knapp kalkulierte Angebote alle Aktionsteilnehmer zu sehr attraktiven Sonderkonditionen beziehen können.
Große Re-Opening-Kampagne „Wir sind zurück“ geplant.
Völlig neu ist dabei, dass diese Aktionsbeilage von der UIG erstmals mit einer deutschlandweiten Online-Kampagne und Printanzeigen begleitet wird. Durch diesen massiven Werbedruck soll zusätzliche Aufmerksamkeit für die Aktionsprodukte entstehen und die Kundenfrequenz in den Geschäften gesteigert werden. Alle Ad-Words, Google-Display-Banner und Social-Media-Bausteine werden im regionalen Umfeld der Beilagen-Teilnehmer ausgespielt und führen dann zu regionalen Landingpages, auf denen jeweils auch nur die Händler der betreffenden Region genannt werden.
Die Finanzierung dieses innovativen Konzeptansatzes erfolgt in Kooperation mit der Industrie und alle wesentlichen Industriepartner haben bereits großes Interesse signalisiert, Teil dieser Kampagne zu werden.
Ausblick
Die positive Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres konnte bisher auch im Jahr 2021 fortgeschrieben werden. Die Neuheiten im Bereich der Systemkameras wurden in den ersten beiden Monaten sehr gut nachgefragt und auch das Streaming-Equipment erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Trotzdem rechnet die UIG für das Gesamtjahr eher mit leicht rückläufigen oder bestenfalls stagnierenden Umsätzen. Aktuell ist die Auswirkung der Virus-Mutanten schwer abzuschätzen und die Unterbrechung der Lieferketten in Fernost und die damit verbundene schlechte Warenverfügbarkeit sind nach wie vor ein großes Problem. Und auch bei der Buchung von Urlaubsreisen, die ein maßgeblicher Impulsgeber für den Kauf neuer Kameras und Objektive sind, wird es noch lange dauern, bis das Niveau der Zeit vor Corona wieder erreicht sein wird.