Ein Drittel der Deutschen will Weihnachten 2022 bei Geschenken sparen. Statt wie im vergangenen Jahr als für Geschenke proPerson im Schnitt noch 325 Euro ausgegeben wurden sind es diesmal nur noch 299 Euro.Das sind acht Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Die beliebtesten Geschenke sind Lebensmittel sowie Bekleidung, Bücher und Spielzeug.
Obwohl sich das GfK Konsumklima zuletzt stabilisiert hatte, beeinflussen die steigenden Kosten für Energie und sonstige Lebenshaltungskosten auch das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Insgesamt rechnet GfK im Weihnachtsgeschäft 2022 mit einem Umsatzvolumen von 17,9 Milliarden Euro im deutschen Einzelhandel. Das bedeutet einen Rückgang von 8 Prozent gegenüber den 19,4 Milliarden Euro im letzten Jahr.
Ein Drittel der Deutschen plant aufgrund knapperer Budgets weniger Geld für Geschenke auszugeben als letztes Jahr. Mit 48 Prozent geht also nur knapp die Hälfte der Beftragten davon aus, dieses Jahr gleich viel in Weihnachtsgeschenke zu investieren wie 2021. Die meisten Deutschen, nämlich 74 Prozent gab an, in dieser Saison stärker auf den Preis der Weihnachtsgeschenke zu achten, indem sie zum Beispiel im Angebot kauft.
Die Hälfte der Deutschen möchte an Weihnachten trotz aktueller
Krisen nicht sparen. Dennoch zeigen sich starke Unterschiede
je nach Einkommen. (Quelle: GfK SE).
Sparen bei Festbeleuchtung und Weihnachtsessen
Aber nicht nur an Geschenken soll gespart werden: 45 Prozent der Konsumenten wollen sogar beim Weihnachtsessen sparen und 65 Prozent möchten aufgrund der steigenden Energiekosten die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren. Vor allem Menschen mit geringen Einkommen achten auf das Weihnachtsbudget. So müssen insgesamt müssen zwei Drittel der Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1.500 Euro an Weihnachten sparen. Aber auch 42 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro wollen trotz des größeren verfügbaren Budgets auf ihre Weihnachtsausgaben achten.
Die fünf beliebtesten Geschenkkategorien 2022: 65 Prozent der Deutschen
wollen dieses Jahr Lebensmittel oder Getränke (z.B. Pralinen, Wein,
Präsentkörbe) kaufen. (Quelle: GfK SE).
Männer planen höhere Ausgaben als Frauen
Nur für wenige Menschen ist der Verzicht auf Geschenke ganz zu verzichten eine Option. So ist der Anteil der Verbraucher, die sich dieses Jahr nichts schenken wollen, im Vergleich zum letzten Jahr mit rund 12 Prozent stabil geblieben. Mit durchschnittlich geplanten Ausgaben in Höhe von 332 Euro zeigen sich Männer auch in diesem Jahr spendabler als Frauen, die nur 260 Euro ausgeben wollen. Wie auch im vergangenen Jahr planen Personen mit Kindern mit 404 Euro deutlich höhere Ausgaben als Personen ohne Kinder, die für Geschenke nur 250 Euro ausgeben wollen.
Petra Süptitz, GfK-Expertin
für Konsumententrends
„Die Ausgaben bei Familien sind weitestgehend konstant im Vergleich zum letzten Jahr“, stellt Petra Süptitz, Expertin für Konsumententrends bei GfK, fest. „Auch in Krisenzeiten möchte niemand auf leuchtende Kinderaugen verzichten und an ihren Weihnachtsgeschenken sparen. Den Kindern soll ein normales Weihnachtsfest ermöglicht werden.“
Weihnachtseinkäufe werden wieder etwas häufiger vor Ort in stationären Geschäften getätigt. Mit 39 Prozent will über ein Drittel der Konsumenten will dafür im Ladengeschäften kaufen. Während der Corona-Beschränkungen waren es noch 36 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der Konsumenten, die Geschenke bevorzugt online kaufen, von 62 Prozent 2021 auf 58 Prozent gesunken. Trotzdem bleibt Online-Shopping zu Weihnachten weit verbreitet, vor allem bei Konsumenten bis 49 Jahren.
Am liebsten werden Lebensmittel verschenkt – auch Nachhaltigkeit ist ein Muss
Mit 65 Prozent gegenüber 51 Prozent 2021 sind Lebensmittel und Getränke wie Pralinen, Wein oder Präsentkörbe wieder die beliebteste Geschenkekategorie, gefolgt von Kleidungsstücken, Schuhen oder Accessoires (52 Prozent), Büchern und Spielzeug (jeweils 48 Prozent) sowie Geldgeschenken (47 Prozent).
Seltener als noch im letzten Jahr verschenken Konsumenten Herd- und Kochgeschirr oder Elektrowerkzeuge. Auch technische Geräte wie Smartphones sowie Luxusgüter, Uhren oder Schmuck werden weniger häufig verschenkt als im Vorjahr.
Der pandemiebedinge Pessimismus hinsichtlich Events scheint sich gelichtet zu haben, denn immerhin 36 Prozent der Befragten gaben an, Eintrittskarten verschenken zu wollen. 2020 waren es nur 25 Prozent.
Nachhaltigkeit wird zu einem immer wichtigeren Entscheidungskriterium bei der Wahl der Weihnachtsgeschenke. In diesem Jahjr wollen 56 Prozent der Schenkenden Nachhaltigkeitskriterien beachten. Das sind vier Prozent mehr als 2021.
„Dass über die Hälfte der Deutschen auf umweltfreundliche Geschenke achtet, passt zu unseren Erkenntnissen aus dem GfK Nachhaltigkeitsindex, der das ganze Jahr über stabil geblieben ist. Trotz der Inflation legen Konsumenten weiterhin Wert auf Nachhaltigkeit beim Einkaufen“, stellt Petra Süptitz fest.