Klaus Bothe, Verwaltungsratsvorsitzender europafoto
und Robby Kreft, Geschäftsführer europafoto
Europafoto eCommerce – besser als Amazon & Co.?
Einen zusätzlichen Verkaufskanal hat die Fotoco Fotohandelsgesellschaft mbH & Co. KG. ihren über 400 Mitgliedern im Fotofachhandel erschlossen. Der zur photokina 2014 gestartete Online-Verkaufskanal der europafoto-e-commerce GmbH, einer 100prozentigen Tochter der fotoco, ging pünktlich zur wichtigsten Fachmesse der Branche online. Die neue Europafoto-Website vereinigt Hardware-Shop, Community und Bildermarkt auf einer Plattform. Sie will eine wirkungsvolle Antwort auf den bisher als unfair empfundenen Wettbewerb mit Amazon und Co. sein. Und sie hat einiges zu bieten, was Amazon selbst einmal gern gehabt hätte: Nämlich über 400 Outlets, Ladengeschäfte mit ausgebildetem Fachpersonal, wo sich Kunden nicht nur Ihre Bestellungen abholen, sondern wo sie sich zudem auch beraten und die Neuerwerbungen fachmännisch erklären lassen können.
europafoto-ecommerce Imagesshop.
Doch damit nicht genug: Gleichzeitig bietet Europafoto eine eigene Community für Fotografie-Interessierte und einen Bilderdienst für FineArtPrints von den Bilder seiner Kunden an. Die Vorteile für die Einzelhändler der europafoto/fotoco GmbH & Co. KG. liegen auf der Hand: Ihre Kooperation bietet Ihnen die Möglichkeit einer zusätzlichen Internet-Shop-Präsenz, die sie sich in dieser Größenordnung vermutlich allein nie hätten leisten können. Auch ein Grund, warum der Fotofachhandel zur photokina wieder positiv in die Zukunft schauten kann.
Panasonic und Leica vertiefen ihre Partnerschaft
Die Leica Camera AG und die Panasonic Corporation haben auf der photokina 2014 bekanntgegeben, dass sie ihre seit dem Jahr 2.000 existierende Partnerschaftsvereinbarung verlängert haben. Die Firmen wollen vor allem die technologische Zusammenarbeit im Digitalkamerabereich vertiefen.
So wurde zum Beispiel die Lizenzvereinbarung zur Nutzung des Leica Markenzeichens auf Digitalkameraprodukten von Panasonic erweitert und die Vertiefung der technologischen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet angekündigt.
Nach der neuerlichen Vereinbarung kann Panasonic i von Oktober 2014 bis September 2019 digitale Kompaktkameras mit Leica Objektiven verkaufen. Leica wird zukünftig digitale Technologien von Panasonic in der eigenen Produktentwicklung nutzen können. Durch die Kombination der optischen Technologien von Leica und der digitalen Technologien von Panasonic werden beide Hersteller die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte erheblich steigern können. Im August 2000 hatten die Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung für Objektive von digitalen, audiovisuellen Geräten unterzeichnet. Im Juli 2001 fiel die Entscheidung, auch im Digitalkamerabereich zu kooperieren. Yoshiyuki Miyabe, Präsident von AVC Networks Company, einem Geschäftsbereich von Panasonic, kommentierte die neuformulierte Vereinbarung folgendermaßen: „Wir freuen uns sehr, unsere strategische Partnerschaft mit Leica vertiefen zu können. Panasonic wird auch in Zukunft die altbewährten optischen Technologien und Kameratraditionen in die DNA seiner digitalen Kompaktkameras integrieren, um seinen Marktanteil zu steigern.“
Alfred Schopf, CEO Leica Camera auf der photokina 2014
Alfred Schopf, Vorstandsvorsitzender von Leica Camera sieht in der erweiterten Kooperation und dem Technologieaustausch eine klare Wachstumschance für Leica im Kameramarkt: „Der Abschluss dieser Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für Leica, da wir unseren Marktanteil im Digitalkamerabereich weiter ausbauen wollen. Diese Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit Panasonic ist ein entscheidender Faktor dafür, dass Leica weiter wachsen kann.“
Canon lässt die Muskeln spielen
Die aufwändigste Image-Kampagne des Unternehmens aller Zeiten kündigte Canon zum Start der photokina 2014 an. Unter dem Motto „come and see“ hat Canon zum photokina Start seine bislang größte Markenkampagne für den Endkundenmarkt vorgestellt. Die bis zum Pressetag direkt vor Messebeginn streng geheim gehaltene Kampagne ist Teil einer auf drei Jahre ausgelegten Kommunikationsstrategie soll zeigen, wie Canon Produkte und deren Möglichkeiten, den Blick auf Situationen im Alltag lenken, die es in Fotos und Filmen festzuhalten lohnt.
Gewöhnungsbedürftig – die neue Canon Kampagne mit Sweat.Dust. Blood.
Das Unternehmen sieht sich als treibende Kraft bei der Entwicklung neuer Technologien auf höchstem Niveau. Die zur photokina 2014 erstmals kommunizierte Kampagne „come and see“ wendet sich zunächst mit ersten TV-Spots an die Öffentlichkeit. Eine breit gestreute Anzeigen- und Plakataktion folgt ab November.
Ob allerdings die zweifellos hervorragenden Fotos und Videos des „Calcio Storica“ eines historischen Fußballspiels bei dem die Spieler mittelalterlich bekleidet sind und mit allen Mitteln brutal um den Ball ringen und kämpfen dem ästhetischen Ideal von Fotoamateuren entspricht, sei dahin gestellt. Auch ob die auf der Messe gezeigten Headlines wie „Sweat.Dust.Dust.Blood.“ Sympathien für eines der schönsten Hobbys der Welt wecken können, ist fraglich. Vor allem im Weihnachtsgeschäft, wo „süßer die Glocken nie klingen“ könnte ein derartiges POS-Material kontroproduktiv wirken.
Canon markiert mit seiner jüngsten Image Kapagne
den starken Max der Branche.
„Geschichten mit Hilfe von Bildern zu erzählen wird aktuell immer beliebter – und wenn selbst Yahoo davon ausgeht, dass alleine in diesem Jahr rund eine Billion Bilder gemacht werden, ist das für unsere Branche sehr wichtig.“, sagt Nigel Taylor, Consumer Imaging Marketing Communications Director, Canon Europe. „Seit rund 80 Jahren ermuntern wir unsere Kunden, ihre eigene, persönliche Geschichte zu erzählen, Bilder zu machen, diese zu teilen, zu drucken und daran Spaß zu haben. Die neue Welt rund um das Bild ist für uns nicht nur mit der Aufgabe verbunden, die dafür notwendigen Werkzeuge zu liefern. Wir wollen auch zeigen, was es zu entdecken gibt und wie man die schönsten Momente festhält.“
Canon kämpft mit harten Bandagen für ein besseres Image.
Die kreative Entwicklung der Kampagne wurde vom Canon Team in Zusammenarbeit mit der für Canon Europe tätigen Werbeagentur JWT (James Walter Thompson) realisiert, die zwar Erfahrung mit Fotowerbung (z.B. Ricoh) hat, aber bisher eher bescheidene Erfolge vorweisen konnte.
Mode entdeckt die Profifotografie
Nicht ganz so groß wie bei Canon aber doch sehr erfolgreich und beispielhaft ist die Kooperation des Fachbetreuers für professionelle Fotografie Isarfoto/Bothe mit der Manufaktur für Handschuhe und Taschen Roeckl in München. Die aus der Partnerschaft entstandene Marke Roeckl/Photo hatte ihren ersten Auftritt auf der photokina. Die Akzeptanz der hochwertigen modischen Kamerataschen und Fotohandschuhe bei den Messebesuchern war so überwältigend, das die beiden Unternehmen bekannt gaben, weitere Produkte für den Fotomarkt entwickeln zu wollen.
Symbiose von Foto-Know-how, Handwerkskunst und Mode: Roeckl/Photo.
Partnerschaften gefragt
Erfolg zeigte auch die von Hermann Will, Verleger und Chefredakteur des Fachmagazins fineArt Printer, initiierte Aktion „Activate your Megapixel –Print!“, die Fotografen zum Ausdrucken ihrer besten Bilder als FineArt Prints motivieren soll. Hier konnten Firmen wie die Papierhersteller Sihl, oder Le Bon Image, Sihl oder Tecco zur Unterstützung gewonnen werden. Weitere Unternehmen haben auf der photokina ihr Interesse angekündigt, die Aktion mittragen zu wollen. Es müssen nicht immer die großen Player sein, die effektiv die Freude am Fotografieren und an der Fotografie weitertragen. Es ist positiv auf der photokina erkennbar, dass Persönlichkeiten aus allen Bereichen wie Herman Will im Bereich Print, Klaus Bothe und Anette Roeckl in Sachen Mode aber auch Robby Kreft für den Fotofachhandel oder Dr. Ren Ng, Wissenschaftler und Gründer des Lichtfeldkamera-Herstellers Lytro mit ihrem großen persönlichen Engagement die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Branche ergreifen, wofür früher große Marken wie Kodak, Polaroid oder Agfa standen.
Dr. Ren Ng, Gründer des Lichtfeld-Kameraherstellers Lytro
im Gespräch mit Mark Ludwig, FotoTV.