Deutlich kantiger: die Lumix G9, das neue Fotoflaggschiff von Panasonic .
Standen bisher in der Lumix Oberklasse die Hybridtauglichkeit, sprich die Foto- und Videoeigenschaften, im Fokus, so konzentrierten sich die Entwickler der neuen Lumix G9 auf die fotografischen Fähigkeiten des neuen Lumix Topmodells. Das Ergebnis: Eine Profikamera, die allen Herausforderungen gewachsen scheint und dabei noch ein attraktives Bild abgibt.
Dessen war sich auch die Panasonic Crew sicher, als sie die neue Lumix G9 einigen renommierten Fachjournalisten zum ersten Mal präsentierte. Zufriedene, ja strahlende Gesichter auch als man die Erfolgszahlen der Lumix Kameraverkäufe für die vergangenen Monate bekanntgab: je nach Kategorie und Saison meist unter den ersten Drei, mindestens aber an vierter Stelle. Oft vor Nikon, manchmal vor Sony und meist vor Olympus. Alles andere rangiert in den Verkaufszahlen unter ferner liefen. Bei den Kompakten sieht sich das Unternehmen traditionell als die Nummer 1.
Leica DG Elmarit 200mm / F2.8 / Power O.I.S.
Mit der neuen Lumix G9 will man die Position unter den Besten festigen. Und Vieles spricht dafür das dies gelingt, denn nicht nur die Kamera glänzt mit einer innovativen Ausstattung, die einige Spitzenwerte der Kategorie repräsentiert, auch das Zubehör und hier nicht zuletzt die Neuankündigungen bei den Objektiven mit dem klangvollen Namenszusatz Leica versprechen nicht nur die bestehende Lumix Fangemeinde zu begeistern, sondern auch das Interesse neuer Anhänger zu gewinnen. Ein wetterfestes Leica DG Elmarit 200mm / F2.8 / Power O.I.S. ist ein besonderer Leckerbissen, der durch die effektive duale Bildstabilisation in Objektiv und Kamera sogar extreme Supertele-Aufnahmen aus der Hand ermöglicht. Wir haben mit dem Vorserienmodellen von Kamera-Objektivkombination ein paar Probeschüsse machen dürfen und sie auf dem hochauflösenden, hellen dreh- und schwenkbaren Monitor anschauen können, die keinerlei Grund zum Mäkeln aufkommen ließen. Der Monitor bietet ein helles, brillantes und hochauflösendes Bild und wird sicherlich von Vielen wegen seines großen Bildfeldes als bevorzugte Gestaltungshilfe bei der Wahl des Bildausschnittes herangezogen werden. Doch auch der Sucher verdient wegen eines ganz besonderen ergonomischen Features Beachtung: Sein Vergrößerungsfaktor lässt sich nämlich abhängig von Aufgabe und Vorlieben des Fotografen per Tastendruck variieren. Wer lieber ein größeres Bild möchte, in dem er seinen Blick schweifen lassen kann oder lieber ein kleineres, das den sofortigen Überblick ermöglicht, kann unter drei möglichen Einstellungen wählen. Zur verbesserten Ergonomie trägt auch das Status-Display auf der Kameraoberseite bei, auf dem sich jederzeit alle Voreinstellungen der Kamera ablesen lassen, ohne den Sucher oder den Monitor einsehen zu müssen.
Alle Einstellungen im Blick: das beleuchtbare Display auf der Oberseite der Lumix G9.
Nicht alle der vielen klangvollen und innovativen Features haben wir bei unserem ersten, kurzen Hands-on gründlich unter die Lupe nehmen können, obwohl uns diese sehr wohl brennend interessiert hätten. Dazu gehört vor allem auch der neue Multi-Shot HiRes-Modus, bei dem die Kamera aus acht versetzten Einzelaufnahmen, bei denen der Sensor jeweils minimal verschoben wird, eine hochauflösendes Bild zusammengesetzt. Diese Funktion, die auch andere Kamerahersteller wie beispielsweise Pentax, Olympus und Sony in ihren Topmodellen schon bieten, um Farben zu optimieren, die Dynamik zu erhöhen, die Auflösung zu steigern oder das Bildrauschen zu minimieren, lässt sich zwar nur mit statischen Motiven und der Kamera auf dem Stativ sinnvoll nutzen, aber auch spannende Experimente mit bewegten und statischen Objekten im Motiv könnten zu neuen, ungewöhnlichen Bildern führen.
Auch der beschleunigte Autofokus wurde bei unserem ersten Kennenlernen nur „gefühlt“ als blitzschnell wahrgenommen. Auch die verbesserte Motivverfolgung, die erhöhte Kompensation auf 6,5 Blendenwerte bei der Bildstabilisation sowie die rasanten 20 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung sind Zahlen, die wir nicht überprüfen konnten aber dennoch die Faszination des Ersteindrucks beeinflussten.
Die innovativen, Lumix typischen 4K und 6K Fotofunktionen bietet auch das neue Lumix Flaggschiff und sorgt damit dafür, dass auch mit ihm kein entscheidender Moment verpasst wird. In dieser Fotofunktion mit leicht reduzierter Auflösung werden 60 bzw. 120 Bilder pro Sekunde gemacht, aus denen der Fotograf dann Fotografien mit 8 oder 18 Megapixeln Auflösung herauslösen kann. Normal nimmt die Kamera Bilder in einer Auflösung von 20 MPix auf, die sich im High-Resolution Modus auf 80 Megapixel steigern lassen.
Lumix G9 mit Handgriff für Zusatzakku und komfortable Bedienung
bei Hochformataufnahmen.
Fazit
Die Panasonic Lumix G9, ist nach der Olympus OM-D E-M1 Mark II nun die zweite MFT-Kamera mit dem Anspruch, Profis den Arbeitsalltag mit kompakten, kleineren und leichteren Kameras zu erleichtern. Die erste Begegnung weckt den Wunsch auf ein intensiveres Kennenlernen. Das neue Fotoflaggschiff der Lumix Reihe wird aber wohl erst zu Beginn des neuen Jahres in größeren Stückzahlen lieferbar sein. Bis dahin plant Panasonic aber im Fotofachhandel intensive Präsentationen für interessierte Kunden durchzuführen. Dort hält das Unternehmen noch eine besondere Überraschung bereit: Wer die Kamera bis Ende Dezember vorbestellt, bekommt den Batteriegriff gratis dazu: Ein nützliches Zubehör, das regulär ca. 350 Euro kosten soll und so die Kamera, deren Preis wohl um die 2.000 Euro liegen wird, fast schon zu einem Schnäppchen macht.
Hier einige von Panasonic zur Verfügung gestellte Beispielbilder. Inwieweit diese beartbeitet wurden, können wir nicht sagen.