Das Primoplan 1,9/58 sei, so Meyer-Görlitz, eines der aufregendsten Objektive, die je gebaut wurden. Entwickelt wurde es damals von dem Konstrukteur des Unternehmens Paul Schäfter. Es begeisterte damals vor allem durch seine hohe Lichtstärke und die vielfältigen Möglichkeiten, das Bokeh zu gestalten. In einer Firmenmeldung wird dies folgendermaßen beschrieben: „Offenblendig strudelt das Bokeh und die Lichter fließen wie von Zauberhand ineinander, weiter abgeblendet wird es cremig mit leichter Detailzeichnung in der Unschärfe. Der weiche Verlauf von Schärfe zu Unschärfe gibt den Bildern eine Tiefenwirkung. Dank der 12 Blendenlamellen werden die Lichter selbst abgeblendet fast kreisrund abgebildet“.
Neuauflage des Primoplan 1,9/58 mm
Die verblüffenden Fotos des Primoplan 1,9/58 entstehen auf der Grundlage seiner speziellen Konstruktion, bei der um eine zentrale Zerstreuungslinse zwei Linsengruppen positioniert sind, die wie eine Sammellinse wirken. Die hintere Gruppe besteht aus einer einzelnen bikonvexen Sammellinse. Dadurch wird eine feine Brillanz über das ganze Bildfeld erreicht. Die aktuelle Neukonstruktion wurde auf die Bedürfnisse der digitalen Fotografie ausgerichtet, wobei jedoch der Charakter des Primoplans erhalten blieb. Das neu aufgelegte Objektiv soll mit den Anschlüssen Canon EF, Nikon F, Sony E, Fuji X, Micro Four Thirds, M42 und Leica M angeboten werden. Die Messsucherkopplung der Leica M wird aber nicht unterstützt. Die Fokussierung muss in diesem Fall über LiveView erfolgen.