Die Marktzahlen des ersten Halbjahres 2020 bestätigen den Trend zum Kauf von spiegellosen Vollformatkameras und Video-Aufnahmegeräten samt Zubehör für Vlogger. Trotz der anhaltenden Covid-19-Pandemie bleib die Lust der Deutschen am Fotografieren ungebrochen, auch wenn die Konsumenten im ersten Halbjahr 2020 auf die großen Foto-Anlässe wie Hochzeiten, Partys oder Sommerurlaube verzichten mussten. Obwohl der Markt für den Vertrieb von Foto- und Imaging-Produkten im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der Menge um 24 Prozent und im Wert um 19 Prozent zurückging, zeige aber in einzelnen Segmenten auch deutliche Wachstumsraten. Insbesondere der steigende Bereich rund um moderne, videobasierte Content Creators eröffnet der Industrie neue, gewinnbringende Felder. Vor sorg die positive Entwicklung von speziellen Vlogging-Kameras und entsprechendem Zubehör für steigenden Absatz bei den Herstellern.
Vlogging ist laut PIV wichtiger Umsatzträger des Fotofachhandels:
Ein weiterer anwachsender Sektor, welcher besonders vom Covid-19-Lockdown und damit von den Schul- und Kitaschließungen profitiert hat, ist der Markt der Digitalkameras für Kinder. Diese robusten Aufnahmegeräte sind im ersten Halbjahr 2020, um 65 Prozent im Wert und um 79 Prozent im Absatz, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen.
Aufnahmegeräte und Zubehör für Video seien laut PIV gefragter denn je. Dazu zählen auch Video Rigs, die gemeinsam mit Stativen für einen Gesamtmarktwert von rund 18 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020 sorgen. Auch Lifestyle-Trendprodukte wie Sofortbildkameras, um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahresabsatz wachsen konnten sowie Mini-Fotodrucker bleiben weiterhin auf Erfolgskurs. Umsatztreiber nach dem GfK Handelspanel sind sowohl beim Absatz (+39,6 Prozent) als auch beim Umsatz (+33,7 Prozent nach wie vor Drohnen.
Die Fotoindustrie verspricht für den weiteren Jahresverlauf ein Feuerwerk an innovativen Produktneuheiten. Die Launch-Termine haben sich aufgrund der Pandemie und fehlender Messen und Festivals zwar leicht verschoben, der Fotofachhandel darf sich aber dennoch über zahlreiche und wichtige Kaufimpulse seitens der Industrie freuen.
Der Fotofachhandel konnte trotz kurzzeitiger Schließungen im Frühjahr dank E-Commerce-Aktivitäten bei den Kunden punkten und sich damit einen Marktanteil von 50 Prozent bei Kameraverkäufen im März sichern.
„Die Kunden wussten besonders zu schätzen, dass sie auch ohne den Gang in den Laden gewohnt gut beraten wurden und den Kauf letztendlich über den Online-Shop des Fotohändlers abschließen konnten“, weiß Kai Hillebrandt, Vorstandsvorsitzender, Photoindustrie-Verband (PIV). „Das zeigt uns, dass die Verbraucher weiterhin Wert auf eine qualifizierte Beratung legen.“
Auch die Bilddienstleister ziehen ein positives Fazit nach dem zweiten Quartal 2020: So profitierte insbesondere das Geschäftsfeld Fotofinishing bei vielen Firmen vom sogenannten „Stay-at-home“-Effekt. Besonders in Zeiten von Kontaktbeschränkungen sind Foto-Erinnerungen und -Geschenke für die Menschen ein wichtiger emotionaler Anker. Es ist davon auszugehen, dass auch das anstehende Weihnachtsgeschäft von dieser positiven Entwicklung profitieren kann.
Sowohl der andauernde Erfolg der Anbieter von Fotobüchern und Fotomehrwertprodukten als auch die steigende Nachfrage nach höherwertigen Kameras und Objektiven sowie von Video-Equipment bestätigen die positiven Trends der Imaging-Industrie.